Albstadt

Virtuelles Lächeln gegen Poserszene: Gemeinderat will Weichen in Ebingens Innenstadt stellen

14.04.2021

Von Holger Much

Virtuelles Lächeln gegen Poserszene: Gemeinderat will Weichen in Ebingens Innenstadt stellen

© Stadtverwaltung Albstadt

An diesen Standorten beim Ebinger Kiesinger-Platz sollen die neuen LED-Anzeigentafeln für die Einhaltung der Verkehrsregeln sorgen.

Ein Antrag der WSA-Fraktion, Bereiche rund um den Kiesingerplatz in Ebingen als Fußgängerzone zu gestalten, war jüngst der Beginn einer Diskussion im Technischen- und Umweltausschuss über die Zukunft der Ebinger Innenstadt. Im Juli wird sich, verriet OB Klaus Konzelmann, der Gemeinderat im Rahmen einer Klausurtagung intensiv mit dem Thema befassen. Elektronische Tafeln sollen für mehr Sicherheit beim Kiesingerplatz sorgen.

Die Umgestaltung der Ebinger City ist mittlerweile schon wieder eine geraume Weile her. Etwa in der Zeit von 2006 bis 2013 wurden damals, aufgeteilt in zwei Sanierungsgebiete, zentrale Bereiche wie die Obere Vorstadt, die Marktstraße oder der Bürgerturmplatz komplett umgekrempelt und neu gestaltet.

Dann kam Tailfingen mit seiner „Neuen Mitte“ dran und nun ist, neben vielen anderen Projekten, Truchtelfingen an der Reihe. Doch mittlerweile wird der Ruf nach einer strukturellen Modernisierung der Ebinger Innenstadt immer lauter. Da dazu zahlreiche Aspekte gehören, die für sich genommen wieder jeweils sehr umfassend sind, stellt sich das Thema groß und komplex dar. Aus diesem Grund, berichtete Oberbürgermeister Klaus Konzelmann jüngst im Technischen- und Umweltausschuss, wird sich der Albstädter Gemeinderat am 3. Juli ausführlich und eingehend mit allen Aspekten der Thematik befassen.

Ein Antrag der WSA-Fraktion, Bereiche rund um den Kiesingerplatz in Ebingen als Fußgängerzone zu gestalten, war jüngst der Beginn einer Diskussion im Technischen- und Umweltausschuss über die Zukunft der Ebinger Innenstadt. Busverkehr und „Poser“ sorgen hier seit Jahren für Diskussionen. Bis endgültige Konzepte stehen und bauliche Veränderungen hier greifen, wird die Stadt im Mai elektrische Tafeln aufstellen.

Virtuelles Lächeln gegen Poserszene: Gemeinderat will Weichen in Ebingens Innenstadt stellen

© Stadtverwaltung Albstadt

Ein Smilie soll ab Mai die Autofahrer für anständiges Fahren belohnen.

Blinkende LED-Anteigetafeln mit Durchfahrt-Verboten-Zeichen oder einem freundlichen Smilie sollen Autofahrer zügeln. Ob sich die Raser, denen auch Strafzettel egal sind, von einem digitalen Lächeln beeindrucken lassen, bezweifelt WSA-Sprecher Thilo Fritzenschaf allerdings.

Im Juli 2019 hatte die WSA bereits die nicht gerade ideale Situation im Bereich Kiesingerplatz/Bushaltestelle Bahnhofstraße und Schweinweiher öffentlich im Gemeinderat angesprochen. Eigentlich, so Thilo Frizenschaf von der WSA, sei der Bereich ja bereits Fußgängerzone - nur als solche nicht nutzbar, weil täglich über 200 Busse dort fahren. Kinder könne man dort nicht mit gutem Gewissen laufen lassen. Zudem werde der Bereich nach wie vor von der so genannten Poserszene als Rennstrecke genutzt, die sich um Verkehrsregeln nicht kümmere.

Virtuelles Lächeln gegen Poserszene: Gemeinderat will Weichen in Ebingens Innenstadt stellen

© Stadtverwaltung Albstadt

Eine LED-Anzeige soll beim Kiesinger-Platz zeigen, dass hier die Durchfahrt verboten ist.

Der Verlegung der zentralen Bushaltestelle aus diesem eigentlich verkehrsberuhigten Bereich hin zum Busbahnhof sieht die Stadtverwaltung im Gegensatz zur WSA eher kritisch. Für ältere Mitmenschen sei der Weg vom Busbahnhof in die Innenstadt zu weit, eine Haltestelle an der Osttangente hingegen würde Parkplätze kosten.

Dass der Bereich Kiesingerplatz/Schweinweiher dennoch ein wichtiger Punkt ist, der einer Lösung bedarf, genauso wie die gesamte Ebinger Innenstadt, zu der auch, betonte Albstadt Baubürgermeister Udo Hollauer, der Bahnhofsbereich gehört oder das heiß diskutierte Hufeisen, das sah das gesamte Gremium des Technischen Ausschusses so. Deshalb, betonte OB Konzelmann, sollen die Thematik und die miteinander verflochtenen Einzelaspekte auch ganz in Ruhe und in aller Sorgfalt bei der Klausurtagung Anfang Juli besprochen werden. Die WSA zog ihren Antrag daraufhin zurück.

Diesen Artikel teilen: