Vierte Auszeichnung im Zollernalbkreis: Historischer Schwefelbrunnen ist fortan ein Geopoint

Von Lea Irion

Am Mittwochmittag wurde der Schwefelbrunnen in der Wilhelm-Kraut-Straße in Balingen zu einem sogenannten Geopoint ausgezeichnet. Mit dabei waren unter anderem Oberbürgermeister Helmut Reitemann und Landrat Günther-Martin Pauli. Es ist die vierte Geopoint-Auszeichnung im Zollernalbkreis.

Vierte Auszeichnung im Zollernalbkreis: Historischer Schwefelbrunnen ist fortan ein Geopoint

Oberbürgermeister Helmut Reitemann, Landrat Günther-Martin Pauli, Stadtdrätin Dr. Ingrid Helber und Geopark-Chef Dr. Siegfried Roth (von links) bei der Einweihung des Schwefelbrunnens als Geopoint.

Der Nusplinger Plattenkalk, das Dormettinger Schiefererlebnis und der Zillhauser Wasserfall haben es vorgemacht, nun kann sich auch der Balinger Schwefelbrunnen als einen sogenannten Geopoint ausweisen.

Am Mittwochmittag wurde er als solches von Oberbürgermeister Helmut Reitemann, Landrat Günther-Martin Pauli, Stadträtin Dr. Ingrid Helber und Geopark-Chef Dr. Siegfried Roth ausgezeichnet.

Geopoints werden vom Geopark Schwäbische Alb ernannt. Sie sind wichtige Komponenten des Besucherlenkungskonzepts des Geoparks und kennzeichnen spezielle Objekte oder Geotope, an denen die Erdgeschichte der Schwäbischen Alb sichtbar und erlebbar wird.

100 Geopoints geplant

Der Schwefelbrunnen in Balingen ist nun der 32. vom Geopark ausgewiesene Geopoint, mittelfristig sollen 100 auf der Schwäbischen Alb entstehen.

Das natürliche Vorkommen von Schwefelwasser in Balingen bezeichnen die Verantwortlichen des Geoparks als regelrechten „Schatz“ unterhalb der Stadt. Im Jahr 1724 wurde am Ufer der Steinach eine ergiebige Quelle entdeckt und ein Bad eingerichtet, wie Historikerin Dr. Ingrid Helber recherchierte.

Damals ein Kurbetrieb

Jedoch wurde schon lange davor, im Jahr 1490, eine erste Badstube im Raum Balingen erwähnt. Etwas später, im Jahr 1535, wird explizit „ein Bad von Schwefelwasser“ auf einer Wiese des Vaters von Peter Scheer von Schwarzenburg genannt.

Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebte Balingen dann einen regelrechten Kurbetrieb aufgrund des Schwefelwassers – diese Tradition gehört derweil der Vergangenheit an.

Stolz auf den Geopoint

Verblieben ist lediglich der Schwefelbrunnen selbst, der nun eine Würdigung erhielt. Helber freute sich „enorm“ über diese besondere Auszeichnung für den geschichtsträchtigen Brunnen.

„Der Geopark bringt Einheimischen und Touristen das reiche geologische Erbe der Schwäbischen Alb näher und wir sind stolz, dass wir im Landkreis jetzt den vierten Geopoint haben“, so Landrat Pauli. OB Reitemann ergänzt: „Wir freuen uns sehr über den neuen Geopoint. Der Zillhauser Wasserfall hat durch seine Auszeichnung einen regelrechten Boom erlebt.“