Vier neue Riesentanks: Fruchtsaft-Stingel aus Weilstetten investiert in die Zukunft

Von Jasmin Alber

Am frühen Donnerstag- und Freitagmorgen herrschte in der Zentrale der Stingel Fruchtsäfte GmbH reges Treiben: Vier neue, je 100.000 Liter fassende Tanks wurden mit Schwertransporten angeliefert und in der Lagerhalle aufgestellt. Durch die erhöhte Lagerkapazität können wetterbedingte Ernteschwankungen besser überbrückt werden.

Vier neue Riesentanks: Fruchtsaft-Stingel aus Weilstetten investiert in die Zukunft

Der Einbau der maßgefertigten Tanks in die Weilstetter Lagerhalle war Millimeterarbeit.

Die erhöhte Lagerkapazität ermöglicht nun, für wetterbedingten Ernteschwankungen gerüstet zu sein, erläutert Geschäftsführer Tobias Stingel: „Dadurch können schlechtere Ernten besser überbrückt werden, da wir unser Obst regional beziehen.“

Bisher können im Weilstetter Betrieb rund 2,5 Millionen Liter Fruchtsaft gelagert werden. Mit den vier neuen Tanks wurde diese Kapazität deutlich erweitert und liegt nun bei knapp drei Millionen Litern.

„Die Tanks wurden auf Maß gefertigt“, sagt Stingel. So konnte der vorhandene Platz in der Lagerhalle am Weilstetter Ortsausgang ideal genutzt werden – auch in der Höhe. Der Einbau war Millimeterarbeit. Die vier metallenen Riesen wurden der Größe wegen jeweils nachts als Schwertransporte und teils mit Polizeieskorte vom Hersteller im Stuttgarter Raum angeliefert. Sie können direkt genutzt werden: Nach der Ausrichtung und Reinigung sind sie sofort einsatzbereit.

Von Haus aus biologisch und regional

Seit Beginn der Stingel-Firmengeschichte setzt das Familienunternehmen auf das Obst der heimischen Streuobstwiesen. Das Sortiment, das ganzjährig verfügbar ist, umfasst über 50 verschiedene Säfte. Viele Erzeuger aus der ganzen Region beliefern das Unternehmen.

Die Saftproduktion aus heimischen Früchten der Erntesaison nimmt Fahrt auf. Seit 2. September können Äpfel und Co. angeliefert werden – eine Woche früher als in den Vorjahren, wie Stingel erklärt. Durch die Trockenheit, die diesen Sommer wochenlang herrschte, seien beispielsweise viele Äpfel bereits heruntergefallen, schildert der Experte.

„Äpfel fallen normalerweise erst von den Bäumen, wenn sie reif sind. Dies beginnt bei uns erst Mitte September bis Ende Oktober.“ Viele schütteln zudem Äpfel noch unreif von den Bäumen – und somit oft auch die Knospen vom nächsten Jahr. „Uns ist eine Anlieferung von reifem Obst wichtig. Erst wenn sich der Apfel leicht pflücken lässt, ist er reif“, rät Tobias Stingel und gibt noch einen Tipp: „Der Obstpreis steigt auch bis Ende Oktober weiter an.“

Ernte variiert je nach Anbauregion

Nichtsdestotrotz können schon jetzt Früchte zur Saftherstellung angeliefert werden. Am besten lohne sich der Tausch gegen Saft und sei eine lukrative Alternative zur Auszahlung. Das Prinzip: Je angelieferter Menge gibt es Gutschriften für eine bestimmte Menge fertigen Saft aus der Stingel-Produktion.

Stingel rechnet mit einer durchschnittlichen Ernte dieses Jahr. Es komme dabei auch immer auf die Anbauregion an. Das Einzugsgebiet, aus dem die Firma Stingel Fruchtsäfte Obst angeliefert bekommt, erstreckt sich über den Zollernalbkreis hinaus. Die Früchte kommen auch von Streuobstwiesen in den Landkreisen Tuttlingen, Rottweil, Freudenstadt und Reutlingen. Neben dem Firmensitz in Weilstetten gibt es noch weitere sieben Sammelstellen.