Handball

Vier Niederlagen in fünf Spielen: HBW Balingen-Weilstetten mit vielen Defiziten

21.11.2021

Von Marcus Arndt

Vier Niederlagen in fünf Spielen: HBW Balingen-Weilstetten mit vielen Defiziten

© imago images/Beautiful Sports

In Wetzlar erzielte HBW-Regisseur Björn Zintel (Mitte) vier Tore.

Der fahrige Auftritt der Schwaben in Wetzlar dürfte den Entscheidern des Tabellen-16. absolut nicht gefallen haben. Erneut fehlten dem Team von Jens Bürkle Konstanz und Stabilität. Auch der Rückraum zündete nicht.

Nach dem Heimdoppelpack gegen Erlangen (Endstand: 23:25) und die Bergischen Löwen (30:28) hatte der Kreisstadt-Klub die Abstiegsplätze wieder verlassen – machte deutlich weniger Fehler.

„Wir haben in beiden Begegnungen viele Dinge wieder sehr gut gemacht“, sagte der HBW-Trainer vor dem Donnerstagsspiel in Wetzlar, hatte sogar vage Hoffnungen auf einen zählbaren Erfolg in Mittelhessen.

Früher Rückstand

Am Spieltag angereist, präsentierte sich der ersatzgeschwächte Aufsteiger von 2019 zunächst auf Augenhöhe mit den Lahnstädtern, fiel aber bereits in Durchgang eins mit minus Fünf zurück.

„Gefühlt waren das zwei, drei Tore zu viel“, kritisierte der 41-Jährige, welcher von seiner Mannschaft in Durchgang zwei wenige Lösungen, aber viele Defizite aufgezeigt bekam. Im Rückraum kamen allein aus der Mitte Impulse – die Halbpositionen erwischten wieder einmal einen gebrauchten Tag.

„Wir lassen sie nicht zurückkommen“, forderte HSG-Coach Benjamin Matschke in der Auszeit beim 20:16 (35. Minute). Obwohl auch Wetzlar zunächst keine K.o.-Qualitäten zeigte, verpassten es die „Gallier“, entscheidend zu verkürzen. Symptomatisch für die Angriffsmisere des Tabellen-16.: Erst lenkte Keeper Till Klimpke einen Lipovina-Kracher, der nicht ganz platziert war, noch über die Latte, keine 120 Sekunden später scheiterte der Montenegriner beim Strafwurf.

Zu abhängig von Lipovina

In der Folge war es wie häufig. Wenn der mit Abstand beste Balinger Angreifer (56 Saisontore) viel liegen lässt, verliert der HBW – und zwar deutlich. Nach der Pleite in Mannheim (Endstand: 23:34) kassierten die Schwaben abermals eine Rutsche. Diesmal mit zwölf Treffern Unterschied (21:33). „Zu hoch“, fand auch Bürkle, der seinem Team trotzdem zwei freie Tage gönnte, ehe am Sonntag die Vorbereitung auf das württembergische Prestigeduell gegen Göppingen begonnen hat.

Frisch Auf hat am Freitag vorzeitig das Arbeitspapier von Coach Hartmut Mayerhoffer bis 2024 verlängert, am Sonntagnachmittag allerdings deutlich mit 26:38 gegen Meister THW Kiel verloren. Trotz der Pleite liefert das Team um Routinier Tim Kneule in dieser Runde bislang konstant, mischt um die internationalen Plätze mit. Trotzdem seien Punkte im Bereich des Möglichen, betont Bürkle, welcher sich auch nach der sechsten Niederlage im sechsten Auswärtsspiel treu bleibt: „Wir denken weiter von Spiel zu Spiel, arbeiten die Dinge sauber ab.“

Noch viele schwere Spiele

Natürlich sind die „Gallier“ am Donnerstagabend (19.05 Uhr, SparkassenArena) nur krasser Außenseiter. „Wie auch in den kommenden Wochen“, nimmt der Sportwissenschaftler den Gesprächsfaden wieder auf: „Da ist es ganz egal, wie der Gegner heißt. Wetzlar, Göppingen und Leipzig – das sind alles Mannschaften auf einem ähnlichen Niveau. Da muss bei uns alles passen, um in den Bereich von Punkten zu kommen.“

In der Vorsaison überwinterten die Balinger auf einem Abstiegsplatz – mit mageren sieben Pluspunkten. „Wir haben noch viele schwere Begegnungen“, blickt der erfahrene Übungsleiter voraus, „aber klar, wir wollen das Ergebnis aus 2020 toppen.“ Um mit intakten Chancen in die (Rest-) Runde zu gehen, dürfte ein Zähler aus den sechs November- und Dezember-Begegnungen allerdings nicht ausreichen.

Diesen Artikel teilen: