Viele bekannte Gesichter auf dem Schwantelhof: Am Donnerstag starten die Reining Masters

Von Anna Wittmershaus, Hans-Peter Viemann

Zum siebten Mal gehen von Donnerstag bis Pfingstmontag die LQH Reining Masters auf dem Schwantelhof in Bitz über die Bühne. Dabei messen sich neben den Profis des Westernreitens auch die Amateure und der Nachwuchs.

Viele bekannte Gesichter auf dem Schwantelhof: Am Donnerstag starten die Reining Masters

Bis Pfingstsonntag treten die Westernreiter (im Bild Julia Schumacher) in Bitz gegeneinander an.

Der Schwantelhof liegt etwas außerhalb von Bitz. Wer dort hin will, muss sich auskennen oder aber gute Augen haben. Denn die Schilder, die den Weg zum Ausbildungsstall Ludwig Quarter Horses (kurz: LQH) weisen, sind sehr klein.

Doch die meisten Teilnehmer der Reining Masters wird das wenig stören. Fast alle der rund 100 Starter waren schon mal auf der Anlage von Sylvia Maile und Grischa Ludwig – und das meist mehrfach.

Schweizer Kaderreiter unter den Startern

Eine, die sicherlich ohne Navigationsgerät auf die Schwäbische Alb findet, ist Martina Wolf. Die Schweizerin hat noch keine Auflage der Reining Masters verpasst. Sie gehört dem Schweizer B-Elite-Kader an.

Auch Adrienne Speidel zählt zur Spitze der eidgenössischen Reiner, reist als Teil des A-Teams nach Bitz. Im Gegensatz zu Wolf tritt Speidel am Wochenende bei den Amateuren (Non Pros) an.

In dieser Klasse ist auch der Schweizer Fabian Strebel am Start. Er zählt bei dem LQH-Turnier ebenfalls zu den Stammgästen. Vor zwei Jahren wurde Strebel beim Maturity-Finale, dem Highlight der Reining Masters, Dritter bei den Non Pros.

Hofman strebt Titelverteidigung an

Den Sieg schnappte sich damals Olga Hofmann, die diesen Erfolg vergangenes Jahr direkt wiederholte und mit den 218,0 Punkten zu den sechs besten Scorern des Turniers zählte. Außer der Pferdesportlerin aus Niederbayern schaffte das kein anderer Amateur.

Mit ihrer Stute „Walla Whiz Keen“ trumpfte die 70-Jährige dieses Jahr schon beim Osterturnier in Kreuth auf, gewann dort die Bronze Trophy und will nun auch auf dem Schwantelhof wieder vorne mitmischen.

Brüderduell bei den Profis

Bei den Profis ist aus der deutschen Elite neben Gastgeber Grischa Ludwig noch Julia Schumacher am Start. Die Gewinnerin der Team-Bronzemedaille der Weltreiterspiele kennt sich auf dem Schwantelhof bestens aus. Schließlich arbeitete sie vergangenes Jahr noch als Co-Trainerin auf der LQH-Anlage. Auch die Österreicherin Tahnee Melcher war einst in Bitz tätig.

Die beiden Reiterinnen werden nun im Finale der Profis (Open) versuchen, ihrem ehemaligen Chef Grischa Ludwig den Sieg streitig zu machen. Der bekommt am Sonntagabend zudem – wie schon im Vorjahr – auch Konkurrenz aus der eigenen Familie. Denn mit Levin und Niklas Ludwig stehen zwei seiner Brüder in der Startliste.

Israelin unter den Neulingen

Es werden also viele bekannte Gesichter ab Donnerstag auf dem Schwantelhof zu sehen sein. Der ein oder andere Neuling wird aber auch dort sein. Zum Beispiel die Israelin Tal Paz. Sie wird aber nicht aus dem Nahen Osten anreisen. Die Westernreiterin lebt schon seit einigen Jahren in Deutschland und ist seit Mai Trainerin auf einem Hof in Dettighofen, nahe der Schweizer Grenze.

Mit der Paytime, dem Training unter Wettkampfbedingungen, beginnt am Donnerstag die siebte Auflage der Reining Masters, die wie in den beiden Jahren zuvor als Maturity ausgetragen wird. Das heißt, es stehen die älteren Pferde im Fokus.

Am Freitag wird es dann erstmals ernst. Wer beim Finale am Sonntag dabei sein will, muss sich in der Go Round einen Startplatz erkämpfen. Die beginnt für die Non Pros um 7.30 Uhr und für die Profis um 18 Uhr.

Am Samstag steht unter anderem die Intermediate-Prüfung (14 Uhr) auf dem Programm.

Der Sonntagvormittag gehört ab 9 Uhr dem Nachwuchs, um 19 Uhr steigt das Maturity-Finale. Die Amateure starten um 15.30 Uhr, die Profis folgen um 19 Uhr. Am Pfingstmontag werden dann ab 13.30 Uhr noch die baden-württembergischen Meister ermittelt.

Premiere für die Freestyler

Eine neue Prüfung wird am Samstag bei den LQH Reining Masters angeboten. Bei der Western Night am Samstag (ab 17.30 Uhr) geht der Wettbewerb Freestyle Reining über die Bühne.

Während in den klassischen Prüfungen der Westernreiter die Aufgaben in einer bestimmten Abfolge absolviert werden müssen, sind sie beim Freestyle deutlich freier. Hier dürfen sie selbst bestimmen, wann sie zum Beispiel Spins oder Sliding Stops in ihren Auftritt einbauen. „Wichtig ist: Alle Reining-Manöver müssen dabei vorkommen, nur in welcher Reihenfolge und wie oft was stattfindet, entscheiden die Reiter“, erklärt Turnierorganisator Grischa Ludwig.

Auch die Musik dürfen die Reiner selbst wählen. Zudemkönnen die Teilnehmer auch Jeans und Cowboyhut gegen ein Kostüm austauschen. In dem Unterhaltungsteil am Samstag ist auch ein Show-Wettbewerb für Gruppen geplant.

Außerdem wird Kenzie Dysli, die durch die Kinofilme der Ostwind-Reihe bekannt wurde, einen Auftritt haben. Die Pferdetrainerin lebt in Andalusien und trainiert dort ihre Pferde in der Freiheitsdressur.

Dysli wird am Sonntag (ab circa 17.30 Uhr) noch eine Showeinlage geben. Zuvor ist um 15 Uhr eine Podiumsdiskussion – unter anderem mit Grischa Ludwig – zum Thema Zucht und Nachzucht geplant.