Viel Potenzial bei Hüttenberg: Taktische Herausforderung für den HBW Balingen-Weilstetten

Von Marcus Arndt

Im zweiten Auswärtsspiel der noch jungen Saison geht der HBW Balingen-Weilstetten am Samstag beim „Original aus Mittelhessen“ auf die Platte. In Hüttenberg erwartet das Team von Jens Bürkle eine neue, taktisch anspruchsvolle Aufgabe.

Viel Potenzial bei Hüttenberg: Taktische Herausforderung für den HBW Balingen-Weilstetten

Gegen Lübeck-Schwartau gelang der zweite Saisonsieg.

Mit 28:21 setzte sich der HBW vor Wochenfrist gegen den VfL Lübeck-Schwartau durch, machte – wie schon in Ludwigshafen – spät den Deckel drauf. „Ich bin zufrieden, denn wir haben das, was wir uns nach dem Eulen-Spiel vorgenommen hatten, gut in die Tat umgesetzt“, bilanziert der Balinger Trainer, „einfach, was die Abwehrleistung angeht. Wir hatten eine top Torwartleistung in Kombination mit der Abwehr, das war auf einem sehr hohen Niveau. Das hat uns in der ersten Halbzeit, wo wir ganz offensichtlich nicht gut angreifen, im Spiel gehalten.“

Nach dem Seitenwechsel lief in der „Hölle Süd“ auch die Offensivabteilung heiß. 20 Tore müsse man erst einmal gegen Schwartau werfen, betont Bürkle, „wir kommen – wenn auch spät – weg. Das war schon okay. Vor allem haben wir jetzt zum zweiten Mal die Ruhe behalten und Stärke in der entscheidenden Phase gezeigt. Das fand ich sehr positiv.“

Ein paar Fehler zu viel

Unumwunden räumt der erfahrene Übungsleiter ein, dass es ein paar Dinge zu verbessern gebe. „Andererseits muss man ein paar von diesen Spielern erst einmal so limitieren“, fährt der Sportwissenschaftler fort, „Klima war kein entscheidender Faktor, Weiß haben wir eigentlich nicht zur Entfaltung kommen lassen, Patzel war überhaupt kein Faktor. Von dem her haben wir unsere Aufgaben, die wir uns auferlegt hatten, gut im Griff gehabt.“

Auch das Kreisläuferspiel habe sein Team gut kontrolliert, meint der 41-Jährige, „und sie damit schon auch ihrer Stärken im Angriff beraubt. Aber wir hätten ein paar Sachen souveräner abschließen können, waren bei den Kreisläuferanspiele auch zu leichtsinnig. So waren es in der Summe ein paar Fehler zu viel, die dieses Spiel sehr, sehr lange eng gehalten haben. Das hätten wir eigentlich nicht gebraucht...“

Spezielle Abwehr

Zu Wochenbeginn hat Bürkle das Duell mit den Hansestädtern mit seiner Mannschaft aufgearbeitet, gestaltete die Trainingstage des Tabellenzweiten in der Folge „sehr individuell“. Seit Mittwoch bereiten sich die Schwaben auf die Partie gegen das blau-weiß-rote „Original aus Mittelhessen“ vor. Und der Name ist Programm beim TVH. „Eine ganz andere Aufgabe als zuletzt“, hebt der HBW-Übungsleiter hervor, „das ist ein ganz anderes System, eine ganz andere taktische Aufgabe, die man so im Jahr vielleicht wirklich nur ein- oder zweimal bekommt. Das wird echt spannend, wie wir diese Aufgabe lösen, es ist eine ganz spezielle Art von Abwehr.“

Die Verteidigung ist ohne Zweifel eine der Stärken des Ex-Erstligisten. Beim 29:24-Erfolg in Rostock lieferte die Defensivabteilung – allen voran das Torhütergespann mit Dominik Plaue und Leonard Graziol mit 19 Paraden. In der Offensive überragte Hüttenbergs Spielmacher Ian Weber mit neun Toren und drei Assists. Coach Johannes Wohlrab konstatiert zufrieden: „Wir haben verdient gewonnen, weil wir es cleverer und weniger Fehler als Rostock gemacht haben.“

Arrivierte Akteure fehlen

Was den Mittelhessen noch fehlt? Erfahrung. Drei arrivierte Akteure (Kneer, Hahn und Rompf) haben im Sommer ihre aktive Laufbahn beendet, Regisseur Dominik Mappes zog es nach Gummersbach. „Sie haben viele interessante, junge Spieler“, hat Bürkle beobachtet, „viele von denen werden irgendwann in der ersten Liga aufschlagen. Nicht nur Weber – auch Schreiber, Theiß, Kuntscher besitzen großes Potenzial. Aber die meisten von ihnen werden noch ein, zwei Jährchen brauchen.“