Verwaltungsexpertin mit Weitblick: Bewerberin Marion Maier hat eine Konzeption für Dotternhausen

Von Daniel Seeburger

Marion Maier (47) wird gleich konkret. Die Bürgermeisterkandidatin für Dotternhausen hat einen Plan. „Dotternhausen 2037“ nennt die 47-Jährige ihre Konzeption für die Schlichemtalgemeinde. Am Sonntag, 8. November, wird gewählt.

Verwaltungsexpertin mit Weitblick: Bewerberin Marion Maier hat eine Konzeption für Dotternhausen

Marion Maier wandert gerne, unter anderem auf den Plettenberg. Dort ist auch das Foto entstanden.

„Ich bin ein analytisch-strukturierter Typ“, sagt Marion Maier. Deshalb habe sie zuerst ein Konzept erstellt. Darin führt sie genau auf, wie sie vorgehen wird, wenn sie zur Nachfolgerin von Monique Adrian gewählt werden würde. Sie sieht ihren Wahlkampf und ihr Vorhaben als ein „allumfassendes Projekt“ für die Gemeinde an. Die Jahreszahl 2037 habe sie gewählt, „weil Themen und Projekte dabei sind, die längerfristig konzipiert sind“, sagt sie.

Die Bewerberin hat den Kreispflegeplan erstellt

Marion Maier ist in Haigerloch-Gruol aufgewachsen. Nach einer Ausbildung zur Vermessungstechnikerin hat sie die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg besucht. Von 1998 bis 2014 war sie als Diplom-Verwaltungswirtin (FH) beim Kreissozialamt des Zollernalbkreises beschäftigt und war verantwortlich für das Erstellen des Kreispflegeplans. Zudem baute sie den Pflegestützpunkt Zollernalb und die Altenhilfefachberatung auf.

Dozentin an der Verwaltungsschule

Seit acht Jahren ist Marion Maier stellvertretende Amtsleiterin im Rechnungsprüfungsamt und Justiziariat der Kreisbehörde sowie Dozentin an der Verwaltungsschule und der Verwaltungsakademie. Seit September dieses Jahres ist sie Hauptamtsleiterin der Gemeinde Dotternhausen.

Als die Hauptamtsstelle in Dotternhausen vakant war und die Gemeinde Hilfe beim Landratsamt angefordert hatte, hat sich Marion Maier bereit erklärt, die Stelle bis Ende des Jahres zu übernehmen. „Ich bin auf freiwilliger Basis hier“, erklärt sie.

Seit 22 Jahren in der Verwaltung

Die 47-Jährige ist ein Verwaltungsprofi. Seit 22 Jahren kennt sie die Abläufe und Strukturen in einer Behörde. Im Dotternhausener Bewerberfeld ist sie die einzige, die tief in diesem Berufsbild verankert ist. Doch muss ein Bürgermeister notgedrungen vom Verwaltungsfach sein oder ist es sogar vorteilhaft, wenn eine Person mit Außenblick ins Amt kommt und eventuell neue Impulse gibt?

„Dotternhausen hat eine breite Palette von verschiedenen Kandidaten, die das Bürgermeisteramt unterschiedlich auslegen“, erklärt sie. „Aber die Hauptaufgabe eines Bürgermeisters ist es, dass die Verwaltung funktioniert“, fährt sie fort. Dass zu dem Gestalten auch das Verwalten gehört, um das Gemeindeschiff durch oftmals stürmische See zu führen, ist für sie die logische Folge daraus.

Gestalten und Verwalten

Das Gestalten steht bei Marion Maier aber keineswegs hintenan. Im Gegenteil. „Deshalb strebe ich ein Gemeindeentwicklungskonzept ‚Dotternhausen 2037‘ an, um die Sicherstellung von Lebensqualität und einen koordinierten Aufbau gemeindlicher Investitionen zu gewährleisten“, heißt es in ihrem Programm, das sie bei Haustürgesprächen in der Gemeinde den Bürgern gerne erläutert.

Wichtig für Marion Maier ist die Ermittlung des Ist-Zustands der Gemeinde – und deren voraussichtlichen Entwicklung. Erst wenn diese Werte, beispielsweise die voraussichtliche Entwicklung der Kinder-, Bauwilligen-, Senioren-, Pflegebedarfs-, Arbeits- und Abwanderungszahlen oder der Bedarf an Ein- und Mehrfamilienhäusern ermittelt sind, könne man den weiteren Schritt machen.

Bürger, Gemeinderat und Bürgermeisterin ziehen an einem Strang

In einer zweite Phase soll dann zusammen mit dem Gemeinderat und den Bürgern Ideen gesammelt, Themen priorisiert, nach der Finanzierung geschaut und schließlich in konkrete Projekte umgesetzt werden. Ansatzpunkte seien eine gemeinsame Gestaltung der Zukunft zusammen mit den Bürgern und dem Gemeinderat. Wichtig sei beispielsweise der Abbau des Investitionsstaus in der Gemeinde. Das sei ausschlaggebend für die Erweiterung und den Umbau des Kindergartens und des Baus eines zentralen Bauhofs.

Was Marion Maier zudem anstrebt, ist ein starker Personalstamm im Rathaus, in dem dann auch ausgebildet wird. Wenn man diese Rahmenbedingungen schaffe, könne man zukünftigen negativen Entwicklungen gegensteuern.

Finanzierungsmöglichkeiten im Blick

Gerade bei der Finanzierung von Vorhaben will die Bewerberin einen Blick in die Zukunft werfen. „Es geht nicht nur darum, wie man ein Haus kauft, sondern auch darum, wie man es später unterhält“, führt sie aus. Dotternhausen habe zwar eine „super Infrastruktur, aber die Unterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen hatte man in den vergangenen Jahren nicht so auf dem Schirm.“ Deshalb sei es wichtig, die kommunalen Gebäude regelmäßig zu sanieren.

Ein halbjährliches Treffen mit Industrie und Gewerbe gehört ebenso zu ihren Vorhaben wie die Schaffung eines Jugendgemeinderats als Ansprechpartner für die Gemeinde und einer Seniorenbeteiligung. Dazu kommen regelmäßige Zusammenkünfte mit den örtlichen Vereinen.

Mehrgenerationenpark auf der Agenda

Im Blick hat Marion Maier einen Mehrgenerationenpark. Das müsse in die Ortsbauplanung mit einfließen, erklärt sie. Das „Soziale nachbarschaftliche Netzwerk“ (SonNe) leiste in Dotternhausen vorbildliche Arbeit und sei in der Gemeinde breit aufgestellt. Der Bewerberin schweben Wohnquartiere, die vom selbst bestimmten Wohnen bis hin zur Pflege vor. Das sieht Marion Maier als ein ganzheitliches Konzept. „Vielleicht kommt dann auch wieder ein Arzt“, hofft sie.

„Nicht nur Luftschlösser bauen“

„Unstrittig ist, dass Dotternhausen Bauplätze braucht“, sagt die 47-Jährige. Das Konzept Bauplätze für Jüngere und Wohnmöglichkeiten für Ältere will sie in Angriff nehmen. Dabei aber „gezielt vorgehen, damit es effektiv wird.“ Ihr Ziel: „Nicht nur Luftschlösser bauen, sondern umsetzen und gestalten.“

Auch im Falle von Holcim hat Marion Maier eine eigene Sicht der Dinge. Die Verträge seien geschlossen, jetzt liege es an beiden Seiten, sich auch daran zu halten. Holcim sei zwar prägnant, „aber Dotternhausen hat definitiv mehr zu bieten.“ Bei der von ihr geplanten Unternehmensgesprächen sei Holcim eine Firma, wie alle anderen auch. „Der persönliche Austausch ist wichtig“, sagt sie.

Klarinettistin beim MV Gruol

Marion Maier, die in ihrer Freizeit beim Musikverein Gruol Klarinette spielt und gerne in der Natur unterwegs ist, will ihren Wahlkampf fair gestalten. „Ich konzentriere mich ganz auf Dotternhausen“, sagt sie.

Wahlkampftermine

Am Freitag, 22. Oktober, ist Marion Maier ab 20 Uhr im Café Bergblick. Am Samstag, 24. Oktober, kann man sie zwischen 9 und 12 Uhr vor dem dm-Markt treffen, am Samstag, 31. Oktober, ist sie von 9 bis 12 Uhr vor der Bäckerei Milles präsent. Wer Fragen hat, kann die Kandidatin unter marion.maier@t-online.de kontaktieren. Bei Facebook ist sie unter marion.maier12979 und bei Instagram unter maiermarion20 zu erreichen.