FUSSBALL

Vertragsgespräche bei der TSG: Bleibt Braun bei Balingen?

11.01.2021

Von Marcel Schlegel

Vertragsgespräche bei der TSG: Bleibt Braun bei Balingen?

© Sören Herl

Die Vertragsgespräche laufen, sagt Jan Lindenmair, der Geschäftsführer der TSG Balingen (Mitte).

Fußball-Regionalligist TSG Balingen will demnächst erste Vertragsverlängerung publik machen. Eine davon könnte die des Trainerduos sein, von Chefcoach Martin Braun und von dessen spielendem Co-Trainer Lukas Foelsch.

Die Winterpause war traditionell die Phase innerhalb einer Saison, in der sich bei der TSG Balingen über auslaufende Verträge unterhalten wurde, meist auch am Rande des eigenen Hallenfußballturniers. Doch in einem Corona-Jahr bedeutete Winterpause diesmal: Statt mehr als der Hälfte waren Ende Dezember lediglich etwas über ein Drittel der Regionalliga-Saisonspiele absolviert, die spiel- und trainingsfreie Zeit bezog sich dabei fast ausnahmslos auf die Weihnachtsfeiertage und eine Großveranstaltung wie der Indoor-Cup war ohnehin nicht denkbar.

Jan Lindenmair: „Gespräche laufen“

Wohl auch deshalb haben die Vertragsgespräche laut Geschäftsführer Jan Lindenmair nun etwas verspätet angefangen – aber angesichts der Dauer der noch langen restlichen Saison, die, sofern die Pandemie will, erst Mitte Juni enden wird, natürlich noch rechtzeitig. „Die Gespräche laufen, wir sind optimistisch und werden uns rechtzeitig dazu äußern“, sagt Lindenmair. Vermutlich noch diesen Monat sollen die ersten Verlängerungen bekanntgegeben werden.

Um welche Personalien es dann gehen wird? Ungewiss. Um vertragliche Details machen die TSG-Verantwortlichen traditionell ein Geheimnis. Wie lange und zu welchen Konditionen also welcher Spieler oder welcher bezahlte Funktionär an den Regionalliga-Verein gebunden ist, es muss Spekulation bleiben. Welche Verträge am Saisonende auslaufen? Auch das entsprechend unklar. Es dürften aber doch eine Handvoll sein. Denn in der Vergangenheit einigten sich die Balinger mit ihren Amateurspielern meistens auf Ein-Jahres-Verträge, die beiden Seiten flexibel hinterlassen.

Marc Pettenkofer wohl auf Abschiedstournee

Ein Abgang steht derweil schon mehr oder weniger fest: Marc Pettenkofer (26) hatte des Berufs wegen fußballerisch schon im Sommer kürzertreten wollen, die Verantwortlichen überredeten den Leistungsträger, noch eine Saison dranzuhängen. Fraglich, ob ihnen dies noch einmal gelingt. Auch ob Fabian Kurth weitermacht, darf zumindest angezweifelt werden, weil sich der Abwehrspieler mit 31 Jahren ohnehin auf der sportlichen Zielgeraden befindet, in dieser Saison kaum Einsätze erhielt. Vor allem aber, weil Kurth als stellvertretender Vereinsvorsitzender von Eugen Straubinger bereits die Funktionärskarriere eingeläutet hat.

Abzuwarten bleibt, ob gerade die jungen Neuzugänge der TSG auch nächste Saison die Treue halten. Felix Heim (19), Luca Kölsch (20), Simon Klostermann (20), insbesondere Tim Wöhrle (21) und je nach Entwicklung auch Vorjahres-Zugang Ivan Cabraja (19) – diese Spieler, alle um die 20, kamen von namhaften Vereinen und wollen den Südwest-Regionalligisten als Sprungbrett nutzen, um sich einem Profiklub anzubieten. Bei Ein-Jahres-Verträgen und einer entsprechenden Anfrage eines Profi- oder gar Lizenzvereins dürfte der ein oder andere Spieler nur schwer zu halten sein, sofern die Leistung stimmt.

Braun-Verlängerung ist realistisch

Insbesondere aber ist weiterhin die Frage offen, wer den Viertligisten kommende Saison überhaupt coacht. Schon als Trainer Martin Braun vor rund einem Jahr übernahm, war sein Engagement an die Vorgabe gebunden, dass sein spielender Co-Trainer Lukas Foelsch über kurz oder lang als Chefcoach übernimmt. Braun und Foelsch unterschrieben in der Corona-Saison damals nur bis zum Saisonende. Nachdem die Spielzeit 2019/20 dann wegen der Pandemie vorzeitig abgebrochen wurde, verlängerten beide ihr Arbeitspapier um ein Jahr, sprich, eben um die laufende Runde. Braun dürfte seinen Verbleib auch davon abhängig machen, inwiefern der aktuelle Kader zusammengehalten werden kann. Er leitete den Umbruch vor der Saison schließlich ein (zur Bilanz von Braun).

Im Interview mit dem Zollern-Alb-Kurier indes deuteten beide Seiten zuletzt an, dass sie an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sind. Die Verlängerung scheint realistisch. Ist für den 52-jährigen Löffinger auch etwas Langfristiges in Balingen denkbar? „Prinzipiell ja. Beim FC 08 Villingen war ich auch sieben Jahre“, antwortet dieser. „Ich bin ein sehr nachhaltig denkender Mensch. Solange man vernünftig miteinander umgeht und ich das Gefühl habe, dass wir etwas miteinander entwickeln können, ist das für mich immer vorstellbar.“

Kehrt Florian Kath irgendwann zurück?

Aus Balingen verschlug es Florian Kath 2013 zum SC Freiburg. Damals war er 19. Heute ist Kath 26, aktuell in der 3. Liga beim SC Magdeburg aktiv und der endgültige Durchbruch im Profifußball gelang ihm noch nicht – dies, weil dem Balinger zahlreiche Verletzungen im Wege standen. Nur eine Spielklasse trennt Magdeburg und die TSG Balingen, kommt Kath irgendwann einmal zurück? „Wir wünschen Florian Kath, dass er verletzungsfrei bleibt und den Traum als Fußballprofi weiterleben kann“, antwortet TSG-Geschäftsführer Jan Lindenmair. „Natürlich wäre es eine schöne Geschichte, wenn er nochmal die Kickschuhe für die TSG schnüren würde. Aber davor gönnen wir ihm gerne noch ein paar erfolgreiche Jahre im Fußballgeschäft.“

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