Fußball

Verletzte und strittige Entscheidungen: Vieles läuft derzeit gegen die Balinger

07.10.2019

Von Matthias Zahner

Verletzte und strittige Entscheidungen: Vieles läuft derzeit gegen die Balinger

© Eibner

Die TSG Balingen zog auf dem Bieberer Berg mit 0:3 den Kürzeren.

Das 0:3 in Offenbach sei zu hoch ausgefallen, zudem hätte OFC-Torwart Dominik Draband Rot bekommen müssen, sagt TSG-Kapitän Nils Schuon.

Wäre bereits jetzt Winterpause, die TSG Balingen würde sie wohl gerne annehmen. Doch noch sind für die Regionalliga-Fußballer von Trainer Ralf Volkwein in diesem Jahr acht Partien zu bestreiten.

Gaiser wieder in der Innenverteidigung

Es ist bekannt: Die personelle Lage der Balinger ist prekär. Marc Pettenkofer zog sich im Pokal gegen die Stuttgarter Kickers eine Knieverletzung zu. Das Innenband ist gerissen, das Kreuzband aber wohl nur angerissen. Heute wird der Stürmer, der nach dem Ausfall von Patrick Lauble zum wichtigsten Faktor im Balinger Offensivspiel geworden war, nochmals untersucht.

Lauble indes saß beim 0:3 in Offenbach zumindest auf der Ersatzbank. Eine wirkliche Option sei er aber nicht gewesen, meinte Volkwein hinterher. Jonas Vogler laboriert an einem „leichten Muskelbündelriss“, sagt der Ex-Reutlinger selbst. Für ihn rückte auf dem Bieberer Berg Marco Gaiser erneut von der angestammten Sechserposition zurück in die Innenverteidigung.

Offenbach spielt den Ball nicht ins aus

Der ehemalige Homburger stand unmittelbar vor dem 0:1 in der 47. Minute im Mittelpunkt. Im Kopfballduell mit OFC-Stürmer Moritz Hartmann bekam er dessen rechten Ellenbog ins Gesicht, ging zu Boden und blieb liegen. Die Hausherren dachten nicht daran, den Ball ins Aus zu spielen, zu aussichtsreich war die Situation, die Führung zu markieren.

Jakob Lemmer passte in die Mitte, Lukas Foelsch brachte noch seinen Fuß dazwischen, fälschte die Hereingabe zu Ronny Marcos ab, der die Kugel nur noch über die Linie drücken brauchte. „Das Spiel hätte auch ganz anders laufen können“, sagt TSG-Kapitän Nils Schuon und ergänzt: „Wir hatten Pech mit den Schiedsrichterentscheidungen.“

Zwei Entscheidungen gegen die TSG

Damit meinte er nicht nur das Foul an Gaiser, sondern vor allem eine Szene in 16. Minute: OFC-Torhüter Dominik Draband wagte einen Ausflug, Tobias Dierberger wollte den Ball an ihm vorbeispitzeln, was ihm wohl auch gelungen wäre, wenn Draband ihn nicht mit seinem rechten Arm gestoppt hätte.

Schiedsrichter Nikolai Kimmeyer (Karlsruhe) pfiff nicht, die Balinger Proteste brachten nichts. „Wenn der Keeper so rauskommt und den Ball mit der Hand spielt, ist das eine Rote Karte. Tobi wäre sonst alleine aufs leere Tor zugelaufen“, ärgert sich der Spielführer. Sein Coach pflichtet ihm bei. „Da hat er wahrscheinlich nicht den Mut gehabt, vor viereinhalbtausend Zuschauern zu pfeifen“, sagte Volkwein.

Gelb-Rot für Fabian Kurth

In der ersten Hälfte hatten die Offenbacher die Möglichkeit zur Führung. Hartmann köpfte frei stehend aus fünf Metern am TSG-Gehäuse, das wieder Julian Hauser hütete, vorbei (11. Minute) und Kevin Pezzoni scheiterte ebenfalls aus kurzer Distanz per Kopf am stark reagierenden Balinger Schlussmann (13.).

Kurz vor der Pause verzog Foelsch (38.). „Wir hatten auch unsere Chancen“, weiß Schuon. Daniel Seemann scheiterte an Draband (54.). Im direkten Gegenzug legte Fabian Kurth Nejmeddin Daghfous an der Mittellinie.

Da der Außenverteidiger sich bereits nach dem 0:1 bei Kimmeyer beschwert und dafür Gelb gesehen hatte, schickte ihn der Schiedsrichter mit der Ampelkarte vom Feld. „Das war eine Gelbe Karte, da brauchen wir nicht diskutieren“, räumte Volkwein ein.

Noch acht Spiele in diesem Jahr

In Unterzahl ging Balingen volles Risiko und musste das 0:2 durch Hartmann (75.) schlucken. „Die Räume haben die Offenbacher gut ausgenutzt“, meint Volkwein. Das 0:3 von Matias Pyysalo (84.) habe dem Spielverlauf nicht entsprochen, sagt Schuon, der nach seiner Knieverletzung zu Saisonbeginn wieder voll fit ist.

„Wir sehen Woche für Woche, dass wir nah dran sind“, so der „Sechser“ weiter. Acht Spiele hat die TSG in 2019 noch, um die ordentlichen Auftritte auch in Punkte umzumünzen.

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