Unterschiedliche Voraussetzungen: Teams der JSG Balingen-Weilstetten müssen weiter warten

Von Larissa Bühler

Bereits seit Monaten befinden sich die Teams der A-Jugend Bundesliga in der Schwebe. So konnte die JSG Balingen-Weilstetten zwar den Trainingsbetrieb fortführen, in Sachen Spiele herrschte jedoch Stillstand.

Unterschiedliche Voraussetzungen: Teams der JSG Balingen-Weilstetten müssen weiter warten

Die A-Jugend der JSG soll die Saison sportlich beenden.

Das könnte sich nun bald jedoch ändern. So verzichtete der Deutsche Handball Bund (kurz: DHB) zuletzt darauf, die Aussetzung des Spielbetriebs über den 15. März hinaus zu verlängern. Im April soll wieder gespielt werden. „Wir wollen den Jugendlichen endlich wieder die Möglichkeit geben, zu spielen – das war unser Leitgedanke“, erklärte DHB-Vizepräsident Carsten Korte.

Unterschiedlich weit fortgeschritten

Wie genau das aussehen soll, da gibt es nach wie vor keine genauen Mitteilungen des DHB. Nach Möglichkeit soll bei den Jungs der laufende Grunddurchgang abgeschlossen werden, bevor es um die Deutsche Meisterschaft geht. Es fehlen zwischen drei und sechs Spiele pro Mannschaft, um die Einfachrunde zu beenden.

Die JSG Balingen-Weilstetten hat fünf von neun Partien absolviert, dabei 6:4 Punkte gesammelt. In der Südstaffel bedeutet das aktuell den vierten Platz. Erst auf drei Begegnungen kommt der Nachwuchs aus Göppingen (2:4 Zähler), während der TuS Helmlingen mit sechs Partien die meisten Spiele absolvierte, aber noch punktlos ist.

In der Nordstaffel haben immerhin schon vier Teams sechs Spiele bestritten, im Osten sind drei Mannschaften auf diesem Stand und im Westen zwei. Allerdings gibt es auch in diesen Staffeln noch einzelne Teams, die erst halb so oft im Einsatz waren. In Sachen Spielpläne birgt dies weitere Schwierigkeiten.

Ein Flickenteppich

Das größte Problem bildet aktuell jedoch die Trainingssituation. „Einen Kaltstart wird es nicht geben, das ist auf diesem Leistungsniveau nicht machbar“, hatte Korte gegenüber dem Online-Portal Handball-World erklärt. „Wir gehen davon aus, dass die Jugendlichen sich auf diesem Niveau individuell fit gehalten haben, sodass die athletischen Grundlagen vorhanden sind. So kann zeitnah ein Einstieg mit Ball erfolgen.“

Aktuell ist dieser jedoch nicht überall erlaubt. „In einer Sitzung vor zwei Wochen wurde die Trainingssituation abgefragt“, berichtet Marius Schmid, Nachwuchskoordinator der JSG Balingen-Weilstetten. „Da hat sich ein Flickenteppich gezeigt.“ Die JSG-Jungs sind vom Land Baden-Württemberg als Spitzensportler eingestuft und befinden sich deshalb auch im Training. Drei Teameinheiten sowie eine Athletikeinheit stehen jede Woche auf dem Plan, vereinzelt üben Spieler zusätzlich noch mit dem HBW 2. „Wenn es morgen heißt, dass gespielt wird, wären wir fit“, betont Schmid. „Aber andere Mannschaften durften zuletzt gar nicht in die Halle.“

Deshalb sieht Schmid eine Fortsetzung des Spielbetriebs auch nicht ganz unumstritten. „Man muss sich ja fragen, welchen Sinn es macht, einen Wettbewerb unter Wettbewerbsverzerrung auszutragen“, so der JSG-Funktionär. Zudem droht mit zunehmender Zeit auch eine terminliche Problematik mit Blick auf die Qualifikation für die kommende Spielzeit.

Finanzielle Belastung

Nach „Monaten im Standby“ (O-Ton Schmid) sei eine Rückkehr zum Spielbetrieb für den Nachwuchs auf jeden Fall wünschenswert. Für die Vereine hält diese jedoch weitere Belastungen bereit. „Wir müssten entsprechend das Testkonzept des DHB umsetzen“, so Schmid. „Wirtschaftlich und organisatorisch bedeutet das für uns schon einen hohen Mehraufwand.“

Viele offene Fragen

Nicht nur die ältesten Jahrgänge sollen den Spielbetrieb wieder aufnehmen, auch in der B-Jugend ist die Austragung der deutschen Meisterschaft anvisiert. Da im bisherigen Modus in der BWOL keine sportliche Wertung erfolgen konnte, wurden alle Vereine der BWOL aufgerufen, ihr Interesse an der Teilnahme mitzuteilen. Dabei hat im männlichen Bereich neben den Rhein-Neckar Löwen, der SG Pforzheim/Eutingen, der HG Oftersheim/Schwetzingen, der SG Ottenheim/Altenheim, der TV Bittenfeld und Frisch Auf Göppingen auch die JSG Balingen-Weilstetten ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet.

Aber wie auch bei den älteren Jahrgängen ist vieles noch unklar. „Wir wissen nicht, ob die Plätze in Baden-Württemberg ausgespielt oder gelost werden oder ob vielleicht keiner teilnehmen darf“, erklärt JSG-Nachwuchskoordinator Marius Schmid. Acht der 15 Spieler der Balinger B-Jugend sind D-Kaderathleten, die im Rahmen der Spitzensportverordnung trainieren dürfen. Der Rest ist jedoch seit Monaten in der Zwangspause. „Wie groß da die Unterschiede sind, ist schwer zu sagen“, so Schmid. „Es gibt zwar jede Woche Online-Training, aber wir müssen da einfach wieder in die Halle, um zu sehen, wo diese Spieler leistungsmäßig wirklich sind.“