„Unsere Kragenweite“: TSG Balingen erwartet Alzenau zum Regionalliga-Kellerduell

Von Marcel Schlegel

Es dürften die letzten Strohhalme sein: Will die TSG Balingen sich im Abstiegskampf noch einmal zurückmelden, muss sie das Heimspiel (Samstag, 14 Uhr, Bizerba-Arena) gegen den Tabellen-14. FC Bayern Alzenau gewinnen.

„Unsere Kragenweite“: TSG Balingen erwartet Alzenau zum Regionalliga-Kellerduell

Im Regionalliga-Heimspiel gegen den FC Bayern Alzenau zählen für die TSG Balingen um Marc Pettenkofer (links) nur drei Punkte.

Doch damit ist noch längst nicht alles getan. Nach einem Erfolg gegen Alzenau (25 Punkte) müsste Balingen in der Folgewoche beim weiteren Aufsteiger und Abstiegskandidaten, dem Regionalliga-15. FC Gießen (22), dann den nächsten „Dreier“ folgen lassen. Ohne Wenn und Aber. Und selbst dann dürfte es für das Team um die Trainer Martin Braun und Lukas Foelsch noch ein ungewisser, um nicht zu sagen, unrealistischer Weg zum Viertliga-Klassenerhalt werden.

14 Zähler Rückstand auf den fünftletzten Platz

Nach dem 22. von 34 Spieltagen sind es für die Braun-Elf, die mit elf Punkten auf dem 17. Rang steht, nun satte 14 Zähler Rückstand auf den fünftletzten Platz, der zum Klassenerhalt reichen würde, und eben von Aufsteiger Alzenau belegt wird. Heißt: eine kaum noch aufzuholende Hypothek.

Und, das hört man im Balinger Subtext, so ganz glauben sie bei der TSG nicht mehr an den Klassenerhalt. „Wir schauen nicht auf die Tabelle“, in der die Balinger seit dem 14. Spieltag Vorletzte sind. „Wir schauen auf die Entwicklung der Mannschaft“, sagt der Spielertrainer.

Foelsch, Mathe-Lehrer im Hauptberuf, möchte von Rechenspielchen ohnehin nichts wissen. Dem 32-Jährigen, für den die morgige Heimpartie gegen Alzenau die dritte in verantwortlicher Trainerposition ist, geht es darum, dass die Balinger nun endlich die ersten Punkte des neuen Jahres holen.

Denn die ersten beiden Spiele unter Braun/Foelsch verlor dieTSG jeweils deutlich: 1:5 gegen Mainz 2 und 0:4 gegen Tabellenführer Saarbrücken, der am Dienstag sensationell ins DFB-Pokalhalbfinale einzog.

Vermeidbare Fehler in Saarbrücken

„Wir wissen um die Qualität dieser Gegner und damit die Niederlagen einzuschätzen“, sagt Foelsch. Nicht, dass man beim Spitzenreiter verliere sei das Ärgerliche, so der Regisseur. Sondern, dass die TSG eine an ihren Qualitäten gemessen starke Halbzeit spielte, sich die Elf an die Taktik hielt und als Team funktionierte, um all das im zweiten Durchgang durch vermeidbare Fehler her-zuschenken.

55 Gegentore in dieser Saison

„Ganz ehrlich“, so Foelsch: „Wir hatten uns den Start nach der Winterpause anders vorgestellt, neun Gegentore sind viel zu viele. Das ist schon frustrierend.“ Die TSG verlor die vergangenen fünf Begegnungen allesamt und kassierte dabei jedes Mal mindestens vier Gegentore.

Damit sind die Gastgeber mittlerweile mit dem Tabellenletzten TuS Rot-Weiß Koblenz (fünf Punkte) gleichgezogen: Beide Mannschaften kassierten bislang 55 Gegentore in dieser Saison – die meisten der Liga.

Foelsch fordert 90-minütige Konzentration

Foelsch ist indes optimistisch, dass es gegen Bayern Alzenau was wird mit den ersten Punkten in diesem Jahr. Alzenau und Gießen – das sind Gegner unserer Kragenweite“, sagt er. „Wenn wir es endlich mal wieder schaffen, 90 Minuten lang eine konzentrierte Leistung zu zeigen, dann werden wir unsere Siegeschance bekommen.“

Keeper zurück im Kader

Indes fehlen Balingen Fabian Fecker, Fabian Kurth (beide verletzt) sowie weiter wohl Hannes Scherer, Jonas Fritschi und Enrico Huss (alle erkältet). Denis Epstein dürfte nach überstandener Erkältung wieder in den Kader zurückkehren, das gilt auch für alle drei Keeper, also Julian Hauser, Marcel Binanzer und Maximilian Pfau, die allesamt angeschlagen oder ebenfalls krank waren.