Albstadt

Ungewöhnliche Orte: Das Programm des Albstädter Offshore-Kunstsommers steht nun fest

01.07.2020

von Pressemitteilung

Ungewöhnliche Orte: Das Programm des Albstädter Offshore-Kunstsommers steht nun fest

© Niels Carstensen

Ausschnitt aus der Präsentation von Hermann Heintschel im Philipp-Matthäus-Hahn-Museum in Onstmettingen.

Der Kunstsommer des Kunstmuseums Albstadt bietet dezentral in allen neun Teilorten Albstadts einen ganzen Strauß von Einzelausstellungen und Installationen. Nun sind die Präsentationen komplett und Kuratorin Dr. Veronika Mertens freut sich, ungewöhnliche Kunstwerke an ungewöhnlichen Orten präsentieren zu können.

Der Kunstsommer des Kunstmuseums Albstadt bietet in allen neun Teilorten Albstadts zahlreiche Ausstellungen und Installationen. Bis zum 25. Oktober 2020 wird die Stadt „durch die Kunst an ungewöhnlichen Orten zum Sprechen gebracht“, so informiert das Kunstmuseum in einer Pressemitteilung. Darunter befinden sich Rathaus, Stadtbücherei, Schule, Klinikum, mehrere Kirchen, eine ehemalige Fabrikantenvilla, Technologiewerkstatt, Supermarkt und Textil-Outlet, Fluss-Ufer und Philipp-Matthäus-Hahn-Museum.

Info-Point des Kunstmuseums ist geöffnet

Info-Point und zugleich erste Station ist – trotz Bauarbeiten – das Kunstmuseum Albstadt im Kirchengraben 11 mit plastischen Werken von Jörg Bach und Aby Shek im Außenbereich. Im Forum des Kunstmuseums sind Gemälde der Malerin Caroline von Grone (Hamburg) zu ihrem aktuellen, vor Ort entstandenen Landschaftsporträt „Der fliegende Teppich“ (Juni 2020) zu sehen, das eine Flüchtlingsfamilie aus dem Iran mit der Schwäbischen Alblandschaft zusammenbringt.

Altartuch wandert durch Albstädter Kirchen

Die Lage der Stadt an der Wasserscheide hat bei Susanne Kessler einen ganzen Werkkomplex ausgelöst, der in der Ebinger Stadtbücherei und in der Nähe des Hallenbades zu bestaunen ist. Wasser ist auch das Thema des wachsenden Altartuchs von Katharina Krenkel. Das gehäkelte Tuch wandert im Laufe des Sommers durch mehrere Kirchen in Albstadt. Die nächsten Stationen sind in Tailfingen (13.-19. Juli), Laufen an der Eyach (4.-6. September), Onstmettingen (19.-25. September), Pfeffingen (27. September - 4. Oktober) und Ebingen (14.-25. Oktober). An die wirtschaftliche Tradition der Trikot-Industrie in der Region um Albstadt knüpft Katharina Krenkel mit ihren riesigen ‚Spitzen-Unterhosen‘ im Schaufenster des ESGE-Herstellerverkaufs an.

Kunst an historisch bedeutsamen Orten

Die große Wandinstallation „hochhalten“ von Susanne Hartmann in der Villa Haux kreist um die Frage „we can make it - can we make it?“. Dort ist auch Christian Landenbergers Frühlingsallegorie zu sehen. Hartmanns Arbeit ist im Rahmen von Führungen mit begrenzter Teilnehmerzahl nach Voranmeldung (07431/160-1491) zu erleben. Mit dem Kirchenraum der Alten Michaelskirche Burgfelden und seinen fast tausendjährigen Fresken kommuniziert Michael Papenhoffs Installation seiner Radierfolge „Waagerecht“ und schafft ein einzigartiges Raumerlebnis (bis 5. Juli).

Als weiteres Werk innerhalb eines Kirchenraums entsteht in der zweiten Juli-Hälfte die Rauminstallation „Zwischen Himmel und Erde“ von Danuta Karsten . In der katholischen Kirche St. Johannes Baptist in Lautlingen lässt Danuta Karsten mit Tausenden von Oblaten eine Wolke aus Brot entstehen.

Glaube und Stille als Sujet

Die im Kloster Sießen bei Bad Saulgau lebende Künstlerin Sr. M. Pietra Löbl OSF bindet in der Pfarrkirche St. Margareta ihre Fotofolge „sein“ mit den betenden Händen ihrer Mitschwestern, sowie ihre Arbeit „Intimität und Würde“ in die Krankenhauskapelle der Acura-Klinik mit ein. Aus Gesprächen mit Angehörigen, die Menschen mit Demenz begleiten, hat die Konzeptkünstlerin Karolin Bräg (München) eine Stele mit Fotos und Zitaten „Zerrissen zwischen Liebe, Trauer, Wut und Ohnmacht“ entwickelt. Sie wird im Umfeld der Pflegestützpunkte von Diakonie und Caritas in Ebingen ausgestellt (27. Juli bis 27. September).

Zwiegespräch über Generationen hinweg

Um Obst in allen Variationen geht es in der Präsentation im Alten Schulhaus Burgfelden. Zu sehen sind Werke von Maria Caspar-Filser (1878-1968). Als Gegenüber aus unserer Zeit geht Daniel Bräg (München) in seinen Siebdrucken von Einlagen von Obstkisten aus. Auch O.W. Himmel, als Vertreter der Pop Art, deckt über den Gemüseregalen des Rewe-Markts in Ebingen die kreativen Seiten von Alltagskultur auf. Aus seiner Sammlung von über 120 Bananenlabels präsentiert er fünfzehn Linolschnitte auf Aluminiumplatten.

All-over-Raumdesign als schriller Farbenrausch

Einen ästhetischen Aspekt des Radsports reflektiert Jürgen Palmtag (Schörzingen) in seiner Rauminstallation „Jersey Trail“, in dem er in der Ebinger Innenstadt die Vielfalt der Trikots in einem All-over-Raumdesign als schrillen Farbenrausch inszeniert und mit Radsport-Fotos verbindet (bis 16. August).Die Welt der mathematisch-physikalischen Formen liefert die wichtigsten Bausteine für die Kunst von Hermann Heintschel (1931-1998) im Philipp-Matthäus-Hahn-Museum in Onstmettingen.

Alle Hollenberg-Preisträger in der Technologiewerkstatt versammelt

Die Technologiewerkstatt in Tailfingen ist Ort der Ausstellung „Innovativ! – Felix Hollenberg (1868-1945) und die Felix-Hollenberg-Preisträger 1992-2016“. Im Mittelpunkt steht die druckgrafische Technik der Radierung, für die sich Felix Hollenberg um 1890 verdient gemacht hat. Gezeigt werden rund dreißig Radierungen von Hollenberg und den bisher neun Künstlerinnen und Künstlern, die mit dem renommierten „Preis für Druckgraphik unter besonderer Berücksichtigung der Radierung“ ausgezeichnet wurden: Jürgen Palmtag, Dietrich Klinge, Thomas Ruppel, Petra Kasten, Hanns Schimansky, Ulrich Brauchle, Thomas Meier-Castel, Saskia Schultz und Kerstin Franke-Gneuß.

Freunde der Druckgrafik kommen auf ihre Kosten

Eine Radierfolge von Dietrich Klinge ist auch in der Walther-Groz-Schule in Ebingen zu sehen, im Zusammenhang mit einer Plastik des renommierten Bildhauers auf dem Schulhof. Beide Werke stehen im Korrespondenz mit Motiven, für die Albrecht Dürer grundlegende Formulierungen geschaffen hat: Proportionslehre und „Melencolia“.

Wo gibt es weitere Informationen?

Eine 44-seitige Broschüre informiert über Künstler, Veranstaltungsorte, über die Öffnungszeiten und Termine. Sie liegt an allen Offshore-Stationen aus und ist digital auf der Website www.kunstmuseumalbstadt.de abrufbar.

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