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Ungeimpfte gehen ins Risiko: Landratsamt im Zollernalbkreis warnt vor Omikron-Welle

Von Michael Würz

Angesichts der niedrigen Impfquote im Zollernalbkreis zeigt man sich im Landratsamt besorgt. Allerdings: Bei den Zahlen könnte es derzeit einen Meldeverzug geben. Gleichwohl sei aber eine „rasche Verbesserung des Impfschutzes der Bevölkerung vordringlich“, heißt es aus dem Landratsamt. Denn die Omikron-Welle türmt sich auf.

Der Impfstoff ist nicht mehr knapp, die Nachfrage aber derzeit überschaubar.

Nirgends in Baden-Württemberg wird laut Sozialministerium weniger geboostert als im Zollernalbkreis. Und auch die Zahl der Erstimpfungen steigt hier nur langsam (wir berichteten ausführlich). „Ungeimpfte Personen, die nicht bereits genesen sind, werden in höherer Anzahl erkranken“, warnt Pressesprecherin Marisa Hahn vor der Omikron-Welle. Deshalb sei eine „rasche Verbesserung des Impfschutzes der Bevölkerung vordringlich“, betont sie. „Um einer Überlastung des Gesundheitswesens und der kritischen Infrastruktur entgegenzuwirken.“

Woher rührt die schlechte Quote?

„Es fehlt nicht am Angebot, sondern eher an der Nachfrage“, konstatiert Hahn. Habe der Landkreis im Laufe des Jahres doch zahlreiche Impfaktionen „in unterschiedlichsten Umfeldern“ durchgeführt. Und noch immer würde man aufklären, beispielsweise in Moscheen und Pflegeheimen, erklärt Hahn. Es scheint also, als mache sich eine gewisse Ratlosigkeit breit in der Kreisverwaltung – auch weil doch die Öffentlichkeit „fortlaufend, umfassend und transparent“ informiert werde, wie Hahn sagt.

Ausgewiesene Experten wie Professor Dr. Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin der Uni Tübingen oder Professor Dr. Boris Nohé, Chefarzt der Intensivstation im Zollernalb-Klinikum, hätten in Online-Bürgerdialogen mit Landrat Günther-Martin Pauli stets über die Lage informiert, führt Hahn aus. Und auch der Tagespresse ließen sich doch die Impfempfehlungen der Stiko entnehmen, genau wie Informationen über die aktuelle epidemiologische Situation.

Wie präzise sind die Zahlen?

Hier vermutet man im Landratsamt einen Hoffnungsschimmer. Denn: „Es ist keine sofortige Meldung durch impfende Ärzte erforderlich“, erklärt Hahn auf ZAK-Anfrage. „Nur die Pop-Up-Impfzentren melden die Impfzahlen tagesaktuell.“ Und weil in letzter Zeit „enorm viele Impfaktionen im gesamten Kreis mit einer hohen Zahl an Impflingen“ stattgefunden haben, könnte es zu erheblichen Meldeverzügen gekommen sein, vermutet man im Landratsamt, das darauf keinen Einfluss habe. Doch so oder so: Im Kreis wie im gesamten Land bestehe wohl noch „erheblich Luft nach oben“, bilanziert Hahn.

Laut Sozialminsterium liegt die Booster-Quote im Zollernalbkreis bei 21,8 Prozent. Erstgeimpft seien, Stand 19. Dezember, 63,4 Prozent der Bevölkerung im Kreis.