Umzug ins Industriegebiet Nord: Stadt Schömberg bestätigt Verhandlungen mit Ratshausener Koch-Gruppe

Von Daniel Seeburger

Gemunkelt wird es schon lange, jetzt hat die Stadtverwaltung bestätigt: Die Ratshausener Koch-Gruppe überlegt sich einen Umzug ins Industriegebiet Nord. Eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen.

Umzug ins Industriegebiet Nord: Stadt Schömberg bestätigt Verhandlungen mit Ratshausener Koch-Gruppe

Der westliche Teil des Industriegebiets Nord (links) wird für Koch erschlossen.

Seit Freitag herrscht Gewissheit: Die Koch-Gruppe aus Ratshausen, bestehend unter anderem aus der Spedition Koch und Koch-Tiefbau, steht in Verhandlungen mit der Stadt Schömberg wegen einer rund sechs Hektar großen Fläche im Industriegebiet Nord. Das bestätigten jetzt Bürgermeister Karl-Josef Sprenger und der Schömberger Gemeinderat in einer Erklärung.

Die Firma Koch habe sich vor etwa einem Jahr an die Stadt Schömberg gewandt mit dem Ziel, eine geplante Ausweitung am jetzigen Standort, also am Ortseingang von Ratshausen, unter Einbeziehung von Flächen, die auf Gemarkung Schömberg liegen, zu realisieren.

Fläche am Ortseingang von Ratshausen ist nicht ideal

Fakt ist, dass die Gemarkungsgrenze zwischen Ratshausen und Schömberg nur wenige hundert Meter entfernt vom Firmengelände des Unternehmens liegt. Eine mögliche Erweiterung an dieser Stelle wäre nur in enger Kooperation der Stadt Schömberg, der Gemeinde Ratshausen und Koch möglich gewesen.

Ursprüngliches Ziel: Interkommunales Gewerbegebiet

So ist die ursprüngliche Zielsetzung der Firma auch gewesen, ein interkommunales Gewerbegebiet an der Gemarkungsgrenze zu verwirklichen, um am jetzigen Betriebssitz expandieren zu können.

Der Realisierung des Vorhabens auf diesem Areal stünden aber „hohe naturschutzrechtliche Hürden, topographische Gegebenheiten und erschwerte zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten entgegen“, heißt es seitens der Stadt Schömberg.

Angebot von der Schömberger Stadtverwaltung

Die Stadtverwaltung habe dem Unternehmen ein Angebot zum Umzug ins Industriegebiet Nord unterbreitet – und stieß zuerst auf Bedenken bei Koch. Letztendlich sei das Angebot ernsthaft geprüft worden. Unternehmensintern sei nachfolgend die Entscheidung erfolgt, mit Spedition sowie Tief- und Straßenbau in das IG Nord umzuziehen, „sofern die Stadt Schömberg eine zusammenhängende Fläche mit mindestens sechs Hektar im westlichen Teil des Industriegebietes Nord bereitstellen kann“, heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Die Stadt werde dies ermöglichen, die Grundstücksverhandlungen mit den Eigentümern stünden vor dem Abschluss“ so die Stadtverwaltung.

Geschäftsfüher Franz-Xaver Koch bestätigt Interesse

Franz-Xaver Koch, Geschäftsführer der Koch Vermögens-GmbH und der Koch-Immobilienverwaltungs-GmbH erklärte auf Anfrage: „Es ist kein Geheimnis, dass wir großes Interesse haben“. Verschiedene Details seien aber noch zu klären. Einige wichtige Punkte seien zwar noch offen, man sei aber „nahe beieinander“. „Wir sind in den Verhandlungen schon sehr weit gekommen“, so Koch, „eine definitive Entscheidung seitens Koch ist aber noch nicht gefallen.“

Stadt will Verkehrskonzept entwickeln

Die Stadt geht von einer Zeitspanne von vier bis fünf Jahren aus, bis die komplette Betriebsverlagerung über die Bühne ist. „In dieser Zeit gilt es auch, verkehrliche Lösungen zu entwickeln, was die Abwicklung des Schwerlastverkehrs über die Dautmerger- und Zimmerner Straße anbelangt und parallel die Planungen zur Umfahrung B27 entschlossen voranzutreiben“, führt die Stadtverwaltung weiter aus.

Ein interkommunales Gewerbegebiet, an dem Schömberg und Ratshausen beteiligt wären, sei „nicht die bevorzugte Option seitens der Verwaltung und des Gemeinderats“, heißt es in der städtischen Erklärung.

Weiterer Gesprächsbedarf

Für Franz-Xaver Koch besteht hier noch Gesprächsbedarf. „Eine gemeinsame Lösung zwischen der Gemeinde Ratshausen, der Stadt Schömberg und der Koch-Gruppe wird angestrebt“, erklärte er.

Unumstritten ist die Ansiedlung von Koch im Industriegebiet Nord nicht. Im April forderte der Weilener Ex-Bürgermeister und Bewohner des Baugebiets Ob Gassen Richard Ege die Stadtverwaltung auf, zum jetzigen Zeitpunkt keine Industriefläche auf der westlichen Seite der Dautmerger Straße zu verkaufen (wir berichteten).