Rosenfeld

Umbau der Rosenfelder Iselin-Schule wird teurer: Gemeinderat stimmt grollend zu

25.10.2019

Von Rosalinde Conzelmann

Umbau der Rosenfelder Iselin-Schule wird teurer: Gemeinderat stimmt grollend zu

© Rosalinde Conzelmann

Auf der Schulbaustelle wird mit Hochdruck gearbeitet.

Beim Umbau der Rosenfelder Iselin-Schule erteilen die Rosenfelder dem Planer einen Tadel: Vor allem bei der Elektrik hätte man genauer hinschauen müssen. Die ersten beiden Bauabschnitte sind in der Summe 800.000 Euro teurer geworden als berechnet.

Es ist keine einfache Baustelle, darüber sind sich die Stadt und der Planer, Andreas Bewer, im Klaren.

Am Donnerstagabend stand die Vergabe von vier Gewerken an; Bewers Bauleiter und seine Fachplaner hatten neben guten Nachrichten über den Baufortschritt auch schlechte mitgebracht: Aufgrund einiger unvorsehbarer Faktoren wird das Gewerk HLS (Heizung, Lüftung, Sanitär) rund 200.000 Euro teuer als berechnet.

Fast eine Million teurer geworden

In der Summe liegt die Kostensteigerung für den ersten und zweiten Bauabschnitt gegenüber der Berechnung vom September bei rund 800.000 Euro. Wesentliche Gründe sind die Preissteigerungen am Bau, erhöhte Anforderungen bei der Elektrik und beim Brandschutz.

Bis Ende 2020 soll der zweite Bauabschnitt abgeschlossen sein, informierte Bauleiter Marco Benz. Die beiden Fluchtbalkone und die beiden Treppentürme sind fertig. Die Fassade wird mit Holz verkleidet und der Lichterhof ist dann zu.

Bis Ende des Jahres soll der Rohbau stehen und der Ausbau des Untergeschosses mit der neuen Lehrküche, dem Theorie- und Essraum, dem Konferenzraum, den Schülerarbeitseinzelplätzen und dem neuen Hausanschlussraum beginnen. Die Fassadenarbeiten sollen in den Sommerferien über die Bühne gehen.

Planer erklärt die erhöhten Kosten

Der Fachplaner für die Gewerke Heizung, Sanitär und Lüftung erläuterte die Kostensteigerung beim Brandschutz. Nachdem man die Bestandsschächte geöffnet habe, habe sich gezeigt, dass keine Schottungen, also Trennwände oder verschiebbare Verschlüsse, vorhanden sind.

„Das muss alles nachgerüstet werden“, betonte der Experte. Zudem müsse die zum Teil schadstoffhaltige Dämmung entfernt und fachgerecht entsorgt werden.

Wenig Resonanz bei Ausschreibung

Was die Ausschreibung der drei Gewerke betrifft, war die Resonanz sehr gering. „Sie müssen froh sein, dass sie überhaupt Angebote bekommen haben“, meinte der Fachplaner.

Auch sein Kollege, der für die Fachplanung Elektro, zuständig ist, überbrachte keine gute Nachrichten. Die Bestandsaufnahme habe kein gutes Bild ergeben. Es gebe einen Hauptverteiler für die Festhalle, die Iselin-Schule und das Progymnasium, der total überlastet sei.

Elektrik ist veraltet

Weit schlimmer sei aber, dass irgendwann ein zweiter Anschluss gemacht worden sei. „Ohne Fehlerstrom-Schutzschalter, ein fataler Fehler“, meinte der Experte.

Generell sei die Elektrik nicht mehr auf dem neuesten Stand. In Absprache mit der Stadt habe man sich darauf geeinigt, eine neue Hauptverteilung aufzubauen und eine neue Struktur zu schaffen.

„Da kommt was auf uns zu“, kündigte er an. Nicht nur die genannten Faktoren, auch ein Wechsel der Fachplaner im Herbst 2018 führten zu der veränderten Kostensituation.

Gremium schluckt die Kröte

Das Gremium war nicht begeistert, schluckte die Kröte aber. „Die Mehrkosten sind zum Teil schlüssig und auch begründbar“, meinte Manuela Lehmann. Allerdings kritisierte sie, dass man das eine oder andere im Vorfeld hätte sehen müssen, vor allem bei der Elektrik.

„Der Planer hat seine Hausaufgaben nicht gemacht“, tadelte sie. „Dem ist nichts hinzufügen“, meinte Bürgermeister Thomas Miller.

Gewerke sind trotz Groll vergeben

Bei allem Groll stünde aber dennoch die Vergabe der Gewerke an. Diese erfolgte dann auch mehrheitlich.

Die Firma Heima-Welte wird die Heizung für 148.325,34 Euro einbauen und die Sanitärarbeiten zum Preis von 192.255,16 Euro erledigen.

Den Zuschlag für die Lüftungsarbeiten erhielt die Albstädter Firma Ernst Rieber zum Preis von 572.776,23 Euro.

Das Gewerk Elektroarbeiten wurde an die Firma Faiss aus Starzach-Felldorf zum Preis von 695.072,38 Euro vergeben.

Aufgrund der Verschiebungen können diese Arbeiten nicht, wie geplant, im zweiten Bauabschnitt im neuen Jahr durchgeführt werden, teilten die Planer noch mit.

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