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Umbau beendet: Am Montag ziehen Schüler und Lehrer wieder ins Tailfinger Progymnasium

Von Holger Much

Fünf Jahre dauerte der Umbau und kostet rund 32 Millionen Euro – noch ohne Abzug der erwarteten Fördermittel. Das Gebäude ist nun in vielfacher Hinsicht auf dem neuesten Stand. Tafeln im herkömmlichen Sinne aber gibt es nicht mehr.

Die Räume des Progymnasiums Tailfingen warten auf die Schülerinnen und Schüler.

Am kommenden Montag ziehen die Schüler und Lehrer, die die vergangenen Jahre in der Interimsschule im nur wenige Meter entfernt gelegenen Gollé-Haug-Gebäude lernten und arbeiteten, wieder in ihr altes, nun komplett neu umgestaltetes Progymnasium.

Im Rahmen einer Führung nahmen Verwaltungsspitze, Schulleitung, Bauleitung und Vertreter des Planungsbüros Kilian+Partner das umgestaltete PGT in Augenschein.

Waschbecken im Klassenzimmer? Fehlanzeige! Und warum? Weil man sich – weder Schüler noch Lehrer – nicht mehr die Hände schmutzig machen muss mit kreidestaubgetränkten Tafelschwämmen. Denn die guten alten grünen Schultafeln, etwas, ohne das für die meisten, die diese Zeilen hier lesen, ein Klassenzimmer gar nicht denkbar wäre, gibt es auch nicht mehr in den Klassenzimmern des komplett neu umgebauten Progymnasiums Tailfingen.

Wo ist die Kreide geblieben?

Stattdessen hängen dort mit Filzstiften zu beschreibende Whiteboards und Smartboards, also mit PC oder Laptop verbundene elektronische Tafeln, auf denen mit dem Finger gearbeitet werden kann. Die Technik dazu ist im Lehrerpult „schülersicher verbaut“, wie bei der Führung zur Wiedereröffnung des Schulhauses augenzwinkernd erläutert wird.

Überhaupt Technik: Von der gibt es eine Menge in dem energetisch, digital und pädagogisch auf den allerneuesten Stand gebrachten Gebäude, das Albstadts Finanzbürgermeister Steve Mall als „Meilenstein in der Albstädter Schullandschaft“ und sein Kollege Udo Hollauer, Erster und Baubürgermeister, als „Schule der Zukunft“ beschrieben haben.

Photovoltaikanlage auf dem Dach

Sowohl energetisch als auch in Hinblick auf die digitalen und strukturellen Anforderungen für moderne Bildungseinrichtungen, erläutert Bauleiter Olaf Holz bei der Führung durch die neuen Räumlichkeiten, ist das Gebäude nun fast seiner Zeit voraus.

Photovoltaikanlage auf dem Dach, beheizt – wenn die nun noch neu zu bauende Realschule auch am Start ist – mit einer Kombi aus Wasser-Wärme-Pumpe und Erdwärmepumpe, komplett gedämmt und rundum „unsichtbar verkabelt“, damit überall im Haus die W-Lan-Abdeckung perfekt flutscht.

Und natürlich wurde die Gestaltung der Räume so konzipiert, dass sie modernen Anforderungen von Unterricht gerecht wird. Die Klassenzimmer sind von außen einsehbar, es gibt „Differenzierungsräume“ für Gruppenarbeit, kleine „Lauben“ in den Gängen ebenfalls zur Einzel- oder Kleingruppenarbeit.

Überhaupt, freuen sich die Planer, kann nun der Flurbereich mit entsprechender multifunktionaler Möblierung für das Lernen und Arbeiten genutzt werden, da die notwendigen Fluchtwege großteils nach draußen verlegt wurden.

Mensa ist auch Veranstaltungsraum

Die Mensa – „Sicher einer der schönsten Veranstaltungsräume in Albstadt“, schwärmt Bauleiter Olaf Holz – soll nicht nur der Schule, sondern auch der Bevölkerung zur Verfügung stehen, gut 300 Leute fänden hier Platz. In der Küche der Mensa wird tendenziell nicht frisch gekocht, sondern Angeliefertes warmgehalten und angerichtet. Doch in der neuen Schulküche können Schüler selbst ihre hausmännischen und hausfraulichen Fähigkeiten trainieren.

Bei all dem, betont Olaf Holz bei der Führung, müsse man immer im Blick haben, dass hier nicht primär ein einzelnes, für sich stehendes Schulgebäude geplant und gestaltet wurde. Das Progymnasium ist bewusst als integraler Bestandteil eines ineinander verschränkten Schulzentrums konzipiert, zu dem nun noch die neu zu bauende Realschule hinzukommt.

32 Millionen wird der Umbau des PGT kosten - abzüglich Fördersumme

Es sind rund 350 Schüler, die kommende Woche ins neue PGT umziehen. Die rund 420 Schüler der Realschule, auf die nun in Bälde der Abbruchbagger zurollt, ziehen dann ins Gollé-Haug-Gebäude um.

Rund 32 Millionen wird allein der Umbau des PGT kosten. Davon allerdings gehen laut Baubürgermeister Udo Hollauer noch Zuschüsse in Millionenhöhe ab. Wieviel genau das letztendlich genau sein werden, könne man noch nicht genau sagen.