Überraschung im Breisgau: Balingen bezwingt Freiburg 2

Von Daniela Frahn

Bei der zuvor ungeschlagenen Bundesliga-Reserve setzte sich die TSG am Sonntagnachmittag unerwartet mit 2:1 durch.

Überraschung im Breisgau: Balingen bezwingt Freiburg 2

Die drei Punkte, die Balingen in Freiburg erspielte, waren nicht unbedingt eingeplant. Schließlich waren Leander Vochatzer (rechts) und seine Teamkollegen als Außenseiter in das Duell mit dem Tabellenzweiten gegangen.

Mit dem 2:1 (0:0)-Auswärtserfolg hat die TSG Balingen etwas geschafft, was in dieser Saison noch keinem anderen Regionalliga-Team gelungen ist: Die Kreisstädter haben gegen den SC Freiburg 2 gewonnen.

Freiburger mit Verstärkung aus der Bundesliga

Wie schon gegen Tabellenführer Steinbach Haiger bot das Team der Bundesliga-Reserve der Freiburger zunächst viel Gegenwehr und drehte dann sogar einen Rückstand in einen Sieg – allerdings hätte das zweite Tor offenbar nicht zählen dürfen. Was den Sieg für Balingen noch wertvoller macht: Zum ersten Mal in dieser Saison hatte die U 23 des SC Freiburg ordentlich Verstärkung aus der Profiabteilung bekommen.

Neben U 21-Nationalspieler Yannik Keitel, der schon häufiger in der Regionalliga aufgelaufen ist, haben auch noch die nach Verletzungen zurückgekehrten Guus Til und Keven Schlotterbeck sowie Linksverteidiger Luca Itter Spielpraxis in der zweiten Mannschaft gesammelt.

Balingen hält dagegen

Das schien das Team von Ex-SC-Profi Martin Braun zunächst genauso zu beeindrucken wie die Anfangsoffensive der Freiburger. Die Fünferkette, die Braun gegen die nach Steinbach zweitbeste Offensive der Liga aufgeboten hatte, wurde weit hinten rein gedrängt, ließ jedoch kaum etwas zu. Die beste Chance hatte Til (8. Minute) mit einem flachen Distanzschuss, der am Pfosten vorbei strich.

Nach rund 20 Minuten legten die Gäste immer mehr ihren Respekt ab und wurden auch sofort gefährlich. Nach einem schönen Steckpass lief Cedric Guarino frei auf Torwart Noah Atubolu zu, der parierte und den abgeprallten Ball grätschte SC-Kapitän Johannes Flum weg (25.). Und auch die nächste Großchance der ersten Hälfte gehörte Balingen. Nach einem hohen langen Ball konnte plötzlich Marc Pettenkofer unbedrängt schießen, Kiliann Sildillia klärte spektakulär für seinen schon geschlagenen Keeper auf der Linie (45.).

Der Sport-Club hatte nur Halbchancen durch Konrad Faber, der Torwart Julian Hauser nicht richtig prüfte (28.), und einen Kopfball von Kevin Schade, der knapp über die Latte ging (30.). Das änderte sich jedoch kurz nach Wiederanpfiff. Nach einer Pressingsituation erzielte Marvin Pieringer aus kurzer Distanz die Freiburger Führung (47.). Doch Balingen ließ sich davon nicht irritieren und schaffte nach einem Durchbruch über die linke Seite und einem Pass von Jonas Vogler den Ausgleich durch Simon Klostermann (63.). Und die TSG ging kurz darauf sogar in Führung, als sich Pettenkofer gegen Erstligaverteidiger Schlotterbeck durchsetze und den Ball erneut über die Linie schob (67.).

Schiedsrichter Arianit Besiri wiegelte Proteste von Schlotterbeck ab. Warum sich der 23-Jährige so aufgeregt hatte, sah sein Trainer Christian Preußer allerdings nach Spielschluss auf Video. Pettenkofer habe den Ball mit der Hand gespielt, berichtete der SC-Coach, der Schiedsrichter habe sich entschuldigt. Die Freiburger hatten dann noch drei Großchancen und hätten zumindest noch ein Unentschieden schaffen können, aber Carlo Boukhalfa köpfte einmal ganz knapp und einmal deutlich vorbei (73., 90.+2), und ein Schuss von Pieringer (87.) ging am langen Pfosten vorbei. Und so entführte der Kreisstadt-Klub letztlich den doch etwas unerwarteten „Dreier“ aus dem Breisgau.

TSG Balingen: Hauser; Schmitz, Wöhrle, Vogler, Cabraja, Guarino, Eisele, Vochatzer (80. Akkaya), Kölsch, Pettenkofer (74. Dierberger), Klostermann (87. Foelsch).

Tore: 1:0 Pieringer (47.), 1:1 Klostermann (63.), 1:2 Pettenkofer (67.).

Schiedsrichter: Arianit Besiri (Trier).

Zuschauer: 80.