Überragender Siebenkampf: Grosselfingerin löst das WM-Ticket

Von Pressemitteilung

Siebenkämpferin Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) hat beim U 20-Mehrkampf-Meeting in Leverkusen eine überragende Leistung gezeigt und sich auf Platz zwei in der Welt geschoben. Zudem löste die 18-Jährige das Ticket für die U20-WM in Cali (Kolumbien).

Überragender Siebenkampf: Grosselfingerin löst das WM-Ticket

Sandrina Sprengel schaffte die 1,79 Meter im Hochsprung nicht ganz.

Nach ihrem tollen Siebenkampf mit 5780 Punkten vor vier Wochen in Bernhausen ging Sprengel leicht favorisiert ins Rennen um einen der beiden begehrten Qualifikationsplätze. Denn jede Nation darf nur zwei Athletinnen für den Siebenkampf sowie zwei Athleten für den Zehnkampf nominieren.

Ihre zwei schärfsten Widersacherinnen sind beide ein Jahr älter und keine geringeren als die letztjährige EM-Dritte Marie Dehning (LAV Bayer Leverkusen) sowie die deutsche U18-Rekordhalterin Serina Riedel aus Zeulenroda (Thüringen).

Zu dicht an der ersten Hürde

Bei tropischen Temperaturen ging es am ersten Tag mit der 100-Meter-Hürdendistanz los. Sprengel kam extrem motiviert und mit gewaltigen Schritten aus den Blöcken, sodass sie zu dicht an die erste Hürde heranlief, diese aber trotzdem ohne Berührung überquerte. Dies hatte zwar etwas Geschwindigkeit gekostet, aber sie wurde schneller, holte gegenüber ihren Mitstreiterinnen immer mehr auf und übernahm sogar noch die Führung. Bei 13.96 Sekunden hielt die Uhr an – erstmals unter 14 Sekunden; das war ein Einstand nach Maß.

1,76 Meter überquert

Im Hochsprung kam die LG-Athletin deutlich besser zurecht als noch Bernhausen. Dieses Mal sprang 18-Jährige fehlerfrei bis zu einer Höhe von 1,76 Metern und scheiterte erst hauchdünn an der neuen Bestmarke von 1,79 Metern. Damit hatte sie sich bereits etwas Luft auf ihren beiden Hauptkonkurrentinnen verschafft.

Im Kugelstoßen verbesserte Sprengel ihre persönliche Bestweite um mehr als einen halben Meter auf 12,52 Meter und baute so ihre Führung in der Gesamtwertung aus.

Persönliche Bestzeit über 200 Meter

Zum Abschluss des ersten Tages über die 200 Meter musste Sprengel fast ganz außen starten und konnte so die Hauptkonkurrentinnen hinter sich nicht sehen. Dadurch wurde sie in der Kurve etwas überrascht und kam mit einem kleinen Rückstand auf die Zielgerade. Doch mit einem starken Schlussspurt gewann Sprengel den Lauf in neuer persönlicher Bestzeit von 24,42 Sekunden. Damit hatte sie starke 3547 Punkte nach dem ersten Tag gesammelt und sich 70 und 150 Punkte Vorsprung auf die beiden anderen starken Athletinnen gesichert.

Zu Beginn des zweiten Tages zeigte sich Sprengel weiter in bestechender Form. Nach einem verhaltenen ersten Satz im Weitsprung auf 5,89 Meter und einem starken Auftakt ihrer Konkurrentin Riedel mit 6,16 Metern, konterte sie mit neuer persönlicher Bestleistung von 6,26 Metern, die mit einem grandiosen Sprung auf 6,37 Meter noch steigert.

Schallmauer durchbrochen

Als sie auch im Speerwerfen gleich im ersten Versuch 44,91 Meter erzielt hatte, war sie ihren beiden Hauptkonkurrentinnen fast schon uneinholbar enteilt. Es war jetzt nur noch die Frage, ob sie nach diesen außergewöhnlichen Leistungen die Schallmauer zur Weltklasse von 6000 Punkten durchbrechen kann. Als sie im Ziel des 800 Meterlaufs mit 2:26,32 Minuten gestoppt wurde, hatte sie es im Siebenkampf auf blendende 6015 Punkte gebracht - und steht nun vor ihrem ersten Einsatz im Nationaltrikot.

Enger Dreikampf

Hinter ihr holt sich Riedel mit 5894 Punkten das zweite WM-Ticket vor Dehning (5870 Punkte). Auf welch hohen Niveau sich dieser Dreikampf abgespielt hat, verdeutlicht ein Blick auf die Weltrangliste der Juniorinnen: Denn mit ihren Punktzahlen belegen die drei Deutschen in der U20-Weltrangliste die Plätze zwei bis vier.