Fußball

Trotz zwei Niederlage in Folge: Entwicklung und Moral stimmen bei der TSG Balingen

25.08.2021

Von Marcel Schlegel, Von Matthias Zahner

Trotz zwei Niederlage in Folge: Entwicklung und Moral stimmen bei der TSG Balingen

© Pressefoto

Traf erneut für die TSG: Jan Ferdinand.

Früh in der Saison ist die TSG Balingen spielfrei. Lukas Foelsch, Co-Trainer und Mittelfeldspieler, sieht darin eine Chance. Am 4. September geht es mit einem Heimspiel gegen den VfR Aalen weiter.

Nur ein Punkt aus den ersten drei Saisonspielen; nicht eingefahrene Zähler, die doppelt schmerzen, weil sie mit Schott Mainz (0:0) und Pirmasens (1:2) ausgerechnet gegen Teams auf Augenhöhe liegen gelassen wurden, denn diese beiden Mannschaften werden wie die TSG Balingen selbst in der vergangenen und wohl auch der neuen Saison gegen den Abstieg aus der Regionalliga Südwest kämpfen; dazu das frühe WFV-Pokal-Aus des zuvor zweimaligen Finalisten in Runde 3, markanterweise im Derby beim Oberligisten SSV Reutlingen 05 (1:2 n. V.):

Eine Analyse des Balinger Rundenstarts, die sich ausschließlich auf die bisherigen Ergebnisse der TSG bezieht, muss zwangsläufig in der Erkenntnis münden, dass die Mannschaft von Trainer Martin Braun noch nicht angekommen ist in der Saison 2021/22. Lukas Foelsch, Brauns spielendem Co-Trainer, greift eine solche Auslegung allerdings zu kurz – und mit dieser Einschätzung ist er ganz bei seinem Chefcoach.

Foelsch sieht die Sache differenziert

„Natürlich haben wir uns von den ersten Spielen mehr erhofft“, sagte Foelsch am Tag nach der 1:2-Niederlage der Schwaben beim Bahlinger SC, wo der Tabellen-15. ohne Kapitän Matthias Schmitz (privat verhindert) auflief. „Aber man muss das differenzierter sehen“, so der 33-jährige Mittelfeldspieler weiter. „Es waren drei offene Spiele. Wir haben Fehler gemacht, aber diese dann abgestellt und uns in die Spiele reingekämpft. Auch läuft der Spielaufbau besser, wir haben nun mehr Struktur drin.

Kurzum: Die Entwicklung stimme, die Moral sei „absolut in Ordnung“ und bei einer Amateurmannschaft, die „nur halb so oft trainieren kann wie die Profi-Konkurrenz“, dauere die Integration der Neuen und von Neuem eben einen Tick länger, meinte Foelsch. „Es fehlt jetzt nicht mehr viel. Und: Wir ziehen nach drei Spieltagen sicher kein Fazit.“

Dass die TSG auch mit dem BSC weitgehend auf Augenhöhe war, aber auch am Kaiserstuhl erneut leer ausging, lag daran, dass sie wie schon gegen Pirmasens ihr wahres Potenzial erst in der zweiten Hälfte zeigte, dabei wieder einem frühen Rückstand hinterherlaufen musste und diesmal nicht mehr selbstverschuldete, sondern vor allem unglückliche Gegentore kassierte – wie das am Ende doppelt abgefälschte, im Nachhinein Verteidiger Jonas Vogler zugeschriebene Eigentor zum 1:2. „Auch das kommt vor“, sagte Foelsch.

Idee: ein Quasi-Neustart

„Die Automatismen sind noch nicht alle drin, was normal ist, wenn man Stammspieler verliert. Aber mit jeder Trainingseinheit und jedem Spiel werden wir mehr und besser zusammenfinden und dann werden wir auch punkten.“

Schon zu einem frühen Zeitpunkt in der Saison ist die Braun-Elf, für die bislang ausschließlich der aus Großaspach kommende Neuzugang Jan Ferdinand (zwei Spiele, zwei Tore) traf, dieses Wochenende nun planmäßig spielfrei. Erst am Samstag in einer Woche (4. September, 14 Uhr) muss die TSG, dann daheim gegen den VfR Aalen wieder antreten.

Die frühe Auszeit – Nachteil, weil die Schwaben nun direkt aus dem Rhythmus des Wettkampfbetriebs geworfen werden, oder doch von Vorteil, weil sich Braun und Co. nun noch mal die Gelegenheit bietet, in Ruhe an Feinheiten wie der gerade gegen Pirmasens teils fahrig arbeiteten Fünferkette zu feilen. „Das kann man so oder so sehen“, findet Foelsch. „Ich sehe darin in erster Linie eine Chance. Wir betrachten das spielfreie Wochenende als eine Art Neustart. Gegen Aalen wollen wir diesen direkt erfolgreich gestalten und so Fahrt aufnehmen.“

TSG-Trainer Braun: „Fußballerisch auf Augenhöhe“

Nein, es sei in keiner Weise ein verdienter Sieg für den Bahlinger SC gewesen, sagt Balingens Trainer Martin Braun einen Tag nach dem 1:2. Im Anschluss an einen Eckball geriet sein Team am Dienstagabend mit 0:1 in Rückstand. „Bahlingen hatte zu Beginn etwas Vorteile, vielleicht war die Führung auch verdient“, so Braun. Nach der Pause hatten die Schwaben mehr vom Spiel und glichen durch Jan Ferdinand aus. Doch der TSG fehlte das Spielglück. Der BSC erzielte erneut die Führung: Amir Falahen köpfte in Richtung Gäste-Gehäuse, Jonas Vogler sprang das Spielgerät auf sein Knie und fand von dort den Weg ins eigene Netz. Mehr Möglichkeiten hatten die Gastgeber nicht. Leander Vochatzer hätte in der Schlussphase den Ausgleich erzielen können. Und auch Harut Arutunjan hatte nach einem schönen Zuspiel von Daniel Seemann die Gelegenheit zum 2:2, wurde aber im letzten Moment entscheidend gestört. Der Treffer hätte wegen einer Abseitsstellung aber ohnehin nicht gezählt – nach Analyse der Videobilder eine Fehlentscheidung. Danach hielt Vogler seine Hacke in einen Schuss, doch der BSC-Keeper parierte den Ball. „Ich hatte das Gefühl, dass wir fußballerisch auf Augenhöhe waren. Unsere Leistung war gut bis sehr gut“, hält Braun fest.


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