Später Ausgleich – trotzdem gewonnener Punkt: TSG Balingen spielt 1:1 gegen SV Elversberg

Von Marcel Schlegel

Die TSG Balingen hat sich am Dienstagabend gegen die SV Elversberg ein 1:1 (0:0) erkämpft. Obwohl die von Martin Braun trainierten Regionalliga-Fußballer erst kurz vor Schluss den Ausgleich kassierten, beschwerte sich bei der TSG niemand.

Später Ausgleich – trotzdem gewonnener Punkt: TSG Balingen spielt 1:1 gegen SV Elversberg

Simon Klostermann und die TSG Balingen ergatterten am Dienstagabend einen Punkt gegen die SV Elversberg.

Noch vor dem offiziell letzten Regionalliga-Fußballspiel der Hinrunde hatte Martin Braun gestanden, dass er mit einem Punkt gegen den Tabellenvierten SV Elversberg gut leben könnte – zumal die TSG Balingen zuvor doppelt verloren hatte. Und der Trainer der Schwaben hat am Dienstagabend seinen Punkt bekommen. Erst sieben Minuten vor dem Spielende kassierten die Balinger in der verwaisten Bizerba-Arena den Ausgleich zum 1:1 (0:0), den Elversbergs Joker Nico Karger am rechten Strafraumeck mit einem platzierten Flachschuss ins linke Toreck erzielte (83.).

Für die Gastgeber, die kurzfristig auf die angeschlagenen Leistungsträger Felix Heim und Tim Wöhrle verzichten mussten, war es trotz des späten Ausgleichs aber ein gewonnener Punkt. Dies, weil die TSG offensiv über die gesamte Spieldauer gesehen fast nicht stattfand und ihre einzige echte Möglichkeit in der 71. Minute direkt zur Führung verwandelte: Eine Akkaya-Flanke hatte Elversbergs Torben Rehfeldt unfreiwillig mit dem Kopf über seinen Keeper an den langen Pfosten verlängert, wo Leander Vochatzer den Ball zum zwischenzeitlichen 1:0 einnickte.

Hauser rettet zumindest einmal gegen Torschütze Karger

Vochatzer, der zuletzt bei der 1:3-Niederlage in Walldorf Gelb-Rot gesperrt war, kassierte im Flutlichtspiel ebenso wie Lukas Foelsch die 5. gelbe Karte und wird am Samstag beim VfR Aalen (14 Uhr) schon wieder fehlen. Damit muss Braun auf der Ostalb neben einigen weiteren Spielern auch auf seine „Doppelsechs“ verzichten.

Dass die späte Führung den Balingern nicht über die Zeit reichen könnte, hatte sich abgezeichnet. Denn je länger die Viertliga-Partie, die bei strömendem Regen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, je länger diese also lief, desto mehr Angriffe der Saarländer rollten aufs Tor von TSG-Keeper Julian Hauser, der im zweiten Durchgang einige Halb- und insbesondere eine Großchance bravourös vereitelte: im direkten Duell mit dem späteren Torschützen Karger, der das Spiel für die „Elv“ schon mit seinem ersten Ballkontakt in der 79. Minute hätte ausgleichen können.

Bei aller spielerischer Überlegenheit, mit der die Elversberger die württembergischen Gastgeber tief in deren Hälfte drängten, ja dort geradezu festzurrten – defensiv räumte die TSG um Kapitän Matthias Schmitz, der wieder dabei sein konnte und in der Innenverteidigung eine starke Leistung zeigte, alles ab, was der beste Angriff der Südweststaffel aufbot.

Trainer Horst Steffen nicht zufrieden

„Wir wollten natürlich drei Punkte holen, um in der Tabelle oben dran zu bleiben“, sagte SVE-Coach Horst Steffen nach dem 1:1 und ergänzte passend: „Allerdings hatten wir gegen eine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft doch Mühe, uns Torchancen zu erspielen.“ Trotz des „deutlichen Übergewichts“ habe seine Elf daher „nicht das passende Ergebnis“ erzielen können.

Braun leugnete das Übergewicht der Gäste, „die richtig gut Fußball gespielt“ hätten, nicht. Er lobte stattdessen seine defensive Fünferkette, die kaum Entlastung erfuhr, aber zahlreiche knifflige Situationen entschärfte, noch bevor diese brenzlig werden konnten. „Wir hatten mal Glück, mal einen guten Torhüter, aber insgesamt haben wir auch sehr gut verteidigt“, sagte der Balinger Trainer. „Wir wussten auch, dass wir im zweiten Durchgang hart arbeiten müssen, dann bekommen wir eine Chance. Und die haben wir dann genutzt.“

Gut 15 druckvolle Minuten der Elversberger hatten die Balinger zuvor in der ersten Halbzeit überstehen müssen. Anfangsminuten, in denen die Gäste die TSG-Reihen hoch anliefen, giftig und blitzschnell das Balinger Tor zu attackieren versuchten.

Balinger Abwehr steht insgesamt sehr gut

Eine Druckphase aber, in der die TSG-Abwehr wie im gesamten Spiel allerdings konsequent gegen Ball und Gegner arbeitete, und nur eine Chance der favorisierten SVE zuließ. Die aber hatte es in sich gehabt: In der 13. Minute lief der auffällige Sinan Tekerci, der in der Jugend für die TSG spielte, auf Hauser zu und legte das Leder im Strafraum uneigennützig auf Robin Fellhauer quer, dem aufs offene Tor der Abschluss gelang – Adrian Müller allerdings brachte grätschend noch ein Bein an den Ball.

Die TSG hat mit nun 32 Punkten aus den 21 Spielen der Hinrunde fast drei Mal so viele Zähler gesammelt als in den 23 Partien (11 Zähler) der abgebrochenen Corona-Saison 2012/20. „Das ist eine gute Ausbeute“, sagte Braun. „Mit dem Punkt können wir sehr gut leben.“ Wie angekündigt.