Burladingen

Trigema-Chef Wolfgang Grupp lobt bisherige Krisenpolitik der Regierung

29.10.2020

von Matthias Badura

Trigema-Chef Wolfgang Grupp lobt bisherige Krisenpolitik der Regierung

© Matthias Badura

Wolfgang Grupp zu Gast bei der SWR-Landesschau. Seine Produktion hat der Trigema-Firmenchef nach dem reißenden Absatz von Schutzmasken nun zum größten Teil wieder auf Sport- und Freizeitkleidung umgestellt. Doch nun naht ein weiterer Lockdown.

Trigema-Chef Wolfgang Grupp äußerte sich über die Bundesregierung, darüber, welche unternehmerische Maßnahmen er selbst in der Corona-Pandemie ergriffen hat, sowie über den Stand seiner Produktion. Und nebenbei erfuhr man auch noch etwas über das Familienleben der Grupps.

Wolfgang Grupp hatte im Landesschau-Interview mit Jana Kübel am Mittwochabend verhältnismäßig leichtes Spiel, schlug dem Burladinger Textilunternehmer doch spürbar die Sympathie und Bewunderung der SWR-Moderatorin entgegen – als einem Firmenchef, der ebenso schnell wie flexibel und verantwortungsbewusst handelt.

Und der sein Unternehmen mit rund 1200 Beschäftigten auf diese Weise bislang erfolgreich durch die Corona-Krise manövrierte.

Probleme lösen, wenn sie klein sind

Dem wollte Grupp nicht widersprechen und präsentierte ein einfaches Rezept. Man müsse die Probleme lösen, solange sie noch klein und überschaubar seien. Dann würden sie auch nicht zu großen heranwachsen. So einfach geht das!

Die Entscheidung des Frühjahrs, die Trigema-Produktion auf Schutzmasken umzustellen, sei schnell gefallen. Dabei, so Grupp, habe er im Grunde „nur helfen wollen“, den Mangel zu beheben, den Bedarf zu decken.

Masken wurden zu Trigema-Verkaufsschlager

Die Masken hätten sich zu einem Verkaufsschlager ungeahnten Ausmaßes entwickelt. Bestellungen bis zu 2,3 Millionen gingen ein. Inzwischen habe man die Produktion jedoch zurückgefahren, seit August sei die Order auf 100.000 zurückgefallen. Zugleich habe die Firma ihre Produktion der Freizeit- und Sportartikel wieder aufgenommen.

Keine Kurzarbeit vonnöten

Kurzarbeit? Gab es während der gesamten Zeit nicht; auch ohne konnten alle Arbeitsplätze erhalten werden, in der Produktion ebenso wie in den Testgeschäften, die über mehrere Monate aufgrund der Schutzbestimmungen geschlossen bleiben mussten.

Ob er seine Entscheidungen alleine treffe, wollte Jana Kübler wissen. In letzter Instanz ja, antwortete der Textilunternehmer, doch die Entschlüsse würden auf Rücksprachen mit seiner Familie und den Fachleuten seines Betriebes gründen.

Die Frage nach der Zukunft

Dann – selbstverständlich – die altbekannte, unvermeidliche Frage nach der Zukunft des Betriebes. Ob es stimme, dass nur eines der beiden Kinder die Firmenleitung übertragen bekommt?

Das bestätigte Grupp. Ohne freilich zu verraten, ob es eine Thronfolgerin (Tochter Bonita) oder ein Thronfolger (Sohn Wolfgang Junior) sein wird.

Auch sonst interessierte sich die Moderatorin für Privates, dazu bekamen die Zuschauer an den Fernsehschirmen Bilder vom Burladinger Anwesen und vom Familienleben der Grupps zu sehen.

Grupp offenbart private Einblicke

So etwa vom täglichen gemeinsamen Frühstück oder vom Garten-Swimmingpool, den der 78-Jährige Unternehmer täglich benutzt. (Bevorzugte Temperatur zwischen 19 und 21 Grad.)

Im Plauderton verriet Grupp, zudem er sei ein leidenschaftlicher Junggeselle gewesen, der mit 40 auf keinen Fall eine Frau von über 21 Jahren geheiratet hätte.

Flirtende Moderatorin

„Dann würde ich mit 33 ja durchs Raster durchfallen?“, vermutete Kübler. „Nein“, so Grupp schlagfertig, „würden Sie nicht. Ich hätte Sie ja dann schon mit 21 geheiratet.“

Zur bisherigen Steuerung der Corona-Krise durch die Bundesregierung sagte Grupp, sie habe sich „sehr gut geschlagen“ mit Entschlüssen, „die das Land positiv darstellen.“ Er werde die kommenden Beschlüsse akzeptieren.

Grupp gegen pauschale Schließungen

Man sollte aber nicht „pauschal schließen“, sondern darauf achten, „wer muss geschlossen werden und wer braucht Unterstützung“. Die „anderen“ sollten aufgefordert werden, sich anzupassen.

„Man muss sehen, dass das, was jetzt kommt, einigermaßen überstanden wird.“

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