Albstadt

Tolles Statement von jungen Leuten: Tailfinger Progymnasium ist „Schule ohne Rassismus“

07.05.2019

Von Holger Much

Tolles Statement von jungen Leuten: Tailfinger Progymnasium ist „Schule ohne Rassismus“

© Holger Much

Markus Schädle übergab Urkunde und Schild an Luka Dräger und Martin Renz. Grischa Ludwig unterstützt die Aktion als Pate - von links.

Die Tailfinger Progymnasiasten setzen mit ihrer Teilnahme bei der Aktion „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ein klares Zeichen gegen Diskriminierung. Dafür ernteten sie am Dienstag Lob und bekamen im Rahmen einer großen Feierstunde eine Urkunde und ein Schild überreicht.

Gleich zu Beginn der festlichen Veranstaltung in der voll besetzten Aula des Tailfinger Progymnasiums wurde ein zentraler Satz immer wieder wiederholt: „Ich bin stolz, eine Schule ohne Rassismus zu besuchen.“ Allerdings wurde der Satz in den unterschiedlichsten Dialekten und Sprachen formuliert, die Schüler an der Schule sprechen.

Per Unterschrift verpflichtet

Da waren Schwäbisch, Bayrisch, Plattdeutsch, Russisch, Türkisch, Rumänisch, Italienisch, Spanisch, Englisch oder auch Gebärdensprache.

In 20 unterschiedlichen Sprachen wurde der Stolz formuliert, auf einer Schule zu sein, bei der sich knapp 90 Prozent der Schüler, Lehrer, Hausmeister oder Reinigungskräfte sich per Unterschrift dazu verpflichtet hatten, sich aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art einzusetzen.

Werte auch künftig weitertragen

Markus Schädle von der Landeskoordinationstelle der Aktion „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gratulierte den Schülern für dieses klare Statement. Im dynamischen Umfeld einer Schule gelte es nun, diese Überzeugung auch weiterhin neuen Schülern und auch Lehrern zu vermitteln.

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Impressionen von der Feierstunde in der voll besetzten Aula des Progymnasiums in Tailfingen.

© Holger Much

Impressionen von der Feierstunde in der voll besetzten Aula des Progymnasiums in Tailfingen.

© Holger Much

Impressionen von der Feierstunde in der voll besetzten Aula des Progymnasiums in Tailfingen.

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Impressionen von der Feierstunde in der voll besetzten Aula des Progymnasiums in Tailfingen.

© Holger Much

Impressionen von der Feierstunde in der voll besetzten Aula des Progymnasiums in Tailfingen.

© Holger Much

Eine Urkunde sowie ein großes Schild, das das Progymnasium deutlich als „Schule ohne Rassismus“ ausweist, übergab Markus Schädle ganz bewusst nicht an Schulleiter oder Lehrer, sondern an Luka Dräger und Martin Renz, zwei Schülersprecher.

Keine Angst um die Zukunft der Stadt

Total begeistert zeigte sich Albstadts Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, der der versammelten Schülerschaft zurief: „Wenn ich euch heute hier sehe, dann habe ich keine Angst um die Zukunft unserer Stadt.“

Nur gemeinsam sei man stark, und es sei ein starkes Statement für Toleranz und gegen Ausgrenzung, das die Schüler des Progymnasiums hier vertreten.

Jeder hat das Recht, anders zu sein

„Jeder“, formulierte Konzelmann im Rahmen der von der Schul-Jazzband sowie dem Schulchor umrahmten Feierstunde, „hat das Recht, anders zu sein. Anders ist weder besser noch schlechter, es ist einfach anders.“ Und das, so Konzelmann, sei gut so. Man wolle ja auch nicht jeden Tag Schnitzel essen.

Auch freute sich Klaus Konzelmann, dass der Pate der Aktion, Westernreiter Grischa Ludwig aus Bitz, für diese gute Sache Feuer gefangen habe. Ludwig bestätigte: „Das passt voll in mein Lebensmotto.“

Eine Kultur des Nicht-Wegsehens

Schulleiter Stephan Maulbetsch betonte, dass im Progymnasium schon lange eine Kultur des „Nicht-Wegsehens“ gelebt werde. Anlässe wie dieser gäben den Anstoß, zu überdenken, ob denn das Leitbild in solch zentralen Punkten noch gelebt werde.

Und er könne mit Freude sagen, dass Toleranz an dieser Schule kein Lippenbekenntnis sei, sondern mit Überzeugung gelebt oder, um Hagen Rether zu zitieren, „vorgelebt“ werde.

Ein starkes Zeichen nach außen

Auch Vertreter der SMV betonten, dass Rassismus am PGT noch nie ein Problem gewesen sei. Vielmehr sei diese Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nun ein starkes Zeichen nach außen, auf das man stolz sein könne.

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