Zollernalbkreis

Testen, Impfen und schrittweises Öffnen bleiben die Perspektive für Sport im Zollernalbkreis

04.03.2021

Von Pascal Tonnemacher

Testen, Impfen und schrittweises Öffnen bleiben die Perspektive für Sport im Zollernalbkreis

© CDU Zollernalb

Landtagskandidatin Nicole Hoffmeister-Kraut (Mitte) hatte Sportministerin Susanne Eisenmann und HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel zu Gast, um über die Situation der Sportvereine zu reden.

Welche Perspektive haben Spitzen- und Breitensport im Land? Landtagskandidatin Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich mit CDU-Spitzenkandidatin und Sportministerin Susanne Eisenmann und HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel über die aktuelle Situation der Vereine unterhalten.

„Ihr Herz schlägt für den Breiten- und den Spitzensport.“ So kündigte Landtagskandidatin Nicole Hoffmeister-Kraut ihre Regierungskollegin, die Sportministerin und CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann, an.

Gemeinsam unterhielten sie sich digital (und mit technischen Problemen kämpfend), mit Wolfgang Strobel, Geschäftsführer des HBW Balingen-Weilstetten, über die Lage der Sportvereine im Land.

Perspektive ist mittlerweile klarer

Fraglich und zentral war zu diesem Zeitpunkt noch die Perspektive, in welchen Schritten Sport nicht nur für Profis, sondern auch für Amateure und Kinder in Vereinen wieder erlaubt sein wird.

Mittlerweile ist klar, dass wie von Eisenmann in dem Gespräch angekündigt je nach Inzidenz unter anderem zunächst kontaktfreier Sport in kleinen Gruppen im Außenbereich, auch auf Außensportanlagen, möglich werden wird.

Inzidenz muss niedrig bleiben

Die nächsten Öffnungsschritte, auch beim Sport, sind abhängig davon, ob die Öffnungsstufe 14 Tage lang nicht zu einer Verschlechterung der Inzidenz vor Ort geführt hat. Sportvereine warten jedoch noch auf eine Aktualisierung der Corona-Verordnung Sport.

Verständnis habe sie für Ungeduld oder wenn sich Sportvereine Sorgen machen, sagte Eisenmann. Deshalb habe es finanzielle Hilfen gegeben, um mögliche pandemiebedingte Verluste auszugleichen. Benötigte Hilfe müsse es auch im Nachlauf der Pandemie noch geben.

Ehrenamt in der Krise

In der Krise stecke auch das Ehrenamt in den Vereinen, so dass man dafür sorgen sollte, dass die vielen Ehrenamtlichen weiter treu bleiben. „Ich bin den Mitgliedern dankbar“, sagte Eisenmann. Diese würden treu bleiben, obwohl der Verein keine Angebote machen kann. Diese Erfahrung habe Eisenmann gemacht.

Gegenteiliges kam aber in den Kommentaren des Facebook-Videos auf. So meinte ein User: „Den Vereinen gehen Mitglieder massiv verloren. Und es besteht keine Chance, es durch Neumitglieder abzufangen.“ Die Sportwelt erleide einen Kollateralschaden.

Kritik an digitalen Trainings

Kritik gab es auch an Online-Sportangeboten, die aus der Not geboren seien und bei Mitgliedern offenbar keinen Anklang finden. Dass es nicht dasselbe sei, als wirklich auf dem Reck zu turnen oder einen Ball zu werfen, betonte Wolfgang Strobel. Hier sei aktuell Ideenreichtum gefragt.

HBW-Chef Strobel wollte als Stimme für den Mannschaftssport generell auftreten. Sport habe einen unheimlich hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Wichtig sei es, den Sport deshalb zu pflegen.

Bleibt der Sport attraktiv?

Er stellte infrage, ob die Kinder und Jugendlichen wieder in Scharen kommen werden. Dass das Ehrenamt, wovon auch der HBW lebe, für die Vereine wichtig ist, stellte er an dieser Stelle auch heraus. Es sei wichtig, dass es dort keine Entwöhnung von den Vereinen gegeben habe.

Hygienekonzepte hätten sich bewährt

Auch Strobel sprach sich für eine politische Differenzierung beim Sport aus, wie es sie nun über die verschiedenen Öffnungsschritte auch gibt. Den Fokus setzte er auch auf die Hygienekonzepte, die Infektionen auch im Kontaktsport vermeiden sollen. So wären auch Zuschauer im Spitzensport wieder möglich, meint Strobel.

Eisenmann betonte, wie wichtig das Zusammenspiel von weniger Kontakten, dem Impfen und einer Teststrategie sei. „Wir sind in der Phase, in der wir vermeiden müssen, zu schnell, zu viel zu öffnen“, meinte Eisenmann.

Auf Sicht fahren, nicht stehen bleiben

Einen weiteren Lockdown, eine dritte Welle, müsse man verhindern. Deshalb sei es immer ein Abwägungsprozess. „Doch auch wer auf Sicht fährt, fährt ja und steht nicht“, sagt Eisenmann.

Durch das angesprochene Zusammenspiel sei es generell schrittweise möglich, Zuschauer beim Sport und bei Veranstaltungen wieder zuzulassen.

Testzentren sind gefragt

Eisenmann forderte Kommunen und Landkreise dazu auf, Testzentren aufzubauen, wo sich nicht nur Lehrer und Erzieherinnen, sondern auch Eltern, Schüler und Sportler freitesten und so Spielräume für Öffnungen schaffen können.

Strobel bat an mit seinen Erfahrungen aus den vergangenen Monaten, den Amateuren mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn die Teststrategie ausgeweitet werde. Und wer bezahlt? Nicole Hoffmeister-Kraut meinte generell: „Das Geld ist hier besser investiert, als in den umfangreichen Hilfsmaßnahmen.“

Leere Ränge sind nicht das Wahre

Hoffmeister-Kraut fragte Strobel noch nach der internen Stimmung. Dieser betonte, dass man froh sei, spielen zu dürfen, doch die Begeisterung fehle. An die leeren Ränge könne man sich auch nicht gewöhnen, sie höchstens tolerieren.

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