Balingen

Terrassentrompeten für die Gastronomie: Aufmunternde Musik mit ernstem Hintergrund

13.11.2020

Von Daniel Drach

Terrassentrompeten für die Gastronomie: Aufmunternde Musik mit ernstem Hintergrund

© Daniel Drach

Pablo Gonzalez trötet vor seiner Gaststätte "Cosita" für einen baldigen Neustart.

Im Frühjahr war während des ersten Lockdowns das Balkonsingen in aller Munde. Nun hat der Balinger Gastronom Pablo Gonzalez mit dem Terrassentrompeten seine eigene Ausdrucksform gefunden.

Abend für Abend spielt Pablo Gonzalez vor seinem Hotel-Restaurant Cosita im Herzen Balingens eine Handvoll Lieder. Pünktlich um 17 Uhr begibt sich der Gastronom auf die Terrasse seines Lokals und trötet für die Gastronomie - das rund 15-minütige Mini-Konzert kommt gut an.

Aufmunterung in ungewissen Zeiten

„Im Frühjahr habe ich die Schließung der Gastronomie noch verstanden“, berichtet Gonzalez. Entsprechend habe er den Lockdown auch hingenommen. „Dieses Mal war es aber ein richtiger Schock“, sagt der Cosita-Inhaber.

Da er nicht auf die Straße gehen wollte, um etwa zu protestieren, kam dem Gastronom die Idee, mit seiner Musik etwas Aufmunterung beizusteuern - für sich, die Gastro-Branche und jeden, der es hören will.

Keine Form des Protests

Von Montag bis Sonntag - sofern es die Witterungsbedingungen zulassen - spielt der Gastronom Klassiker von „Hey Jude“, über „Die Gedanken sind frei“, bis hin zu „My heart will go on“. In seiner Jugend habe er das Trompetenspielen gelernt, erzählt Gonzalez, „seither habe ich sie nur noch einmal im Jahr rausgeholt.“

Entsprechend sei sein Repertoire begrenzt. „Aber es wird positiv bei den Nachbarn angenommen“, so der Hotelier weiter, „ab und zu bleiben Menschen stehen und hören zu - das reicht mir auch.“ Die Aktion soll keine Form des Protests sein, betont der Gastronom, „die Entscheidungen der Politiker sind alles andere als einfach.“

Hoffnung auf baldigen Neustart

Vielmehr spielt Gonzalez für die Gastro-Branche und für einen baldigen Neustart. „Außerdem fühle ich mich danach immer besser“, sagt er. Bis er wieder Gäste empfangen und damit seiner Berufung nachgehen darf, will wer weiter musizieren - um so zumindest noch ein bisschen Gastgeber sein zu dürfen.

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