Albstadt

TSV Ebingen trotzt der Pandemie: Planungen für den Silberdistel-Cup 2022 haben begonnen

20.12.2021

Von Dagmar Stuhrmann

TSV Ebingen trotzt der Pandemie: Planungen für den Silberdistel-Cup 2022 haben begonnen

© TSV Ebingen

Für die TSV-Turnerinnen – hier Lena Maier von der Landesliga-Mannschaft des TSV Ebingen – ist der Silberdistel-Cup wichtig für die Wettkampfvorbereitung.

Nachdem der bereits im Bereich Gerätturnen gut etablierte Silberdistel-Cup, ausgetragen vom TSV Ebingen, im Jahr 2020 coronabedingt nicht stattfinden konnte, haben sich die Verantwortlichen des Organisationskomitees um den Vorsitzenden Hartmut Rall dazu entschlossen, die Planungen für den Silberdistel-Cup 2022 zu beginnen. Das Team ist dabei auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Die Entscheidung, einen Silberdistel-Cup austragen zu wollen, wurde grundsätzlich bereits im Herbst gefasst. Die konkreten Planungen hat der Verein dann jedoch aufgrund der angespannten Corona-Situation noch verschoben, weil nach wie vor nicht sicher ist, ob solch eine Veranstaltung überhaupt durchgeführt werden kann.

Jürgen Maier: „Wir planen in drei Richtungen“

So wurde laut Jürgen Maier, Mitglied des Organisationskomitees für den Silberdistel-Cup, erst in der vergangenen Woche final die Entscheidung getroffen, das Risiko einer Planung und das damit verbundene finanzielle Risiko einzugehen. „Wir werden in drei Richtungen planen“, sagt Jürgen Maier. „Zum einen planen wir eine normal so fahrbare Veranstaltung mit Zuschauern und jeweils 80 Startern pro Durchgang, wie es in den Jahren 2018 und 2019 der Fall war.

Parallel bereiten wir aber auch eine Veranstaltung ohne Zuschauer vor, und zusätzlich haben wir auch eine komplette No-show-Option in petto, für den Fall, dass die Veranstaltung doch noch coronabedingt abgesagt werden müsste.“

Premiere vor vier Jahren

Der Silberdistel-Cup selbst wurde vom TSV vor vier Jahren zum ersten Mal durchgeführt. Die Idee damals, so Maier, war, den Liga-Turnerinnen mit diesem Pokal eine optimale Wettkampfvorbereitung zu geben, um alle neuen Elemente, die eingeübt wurden, über den Winter zum ersten Mal testen zu können, bevor die Ligarunden starten und es direkt um alles geht.

„Da wir heute davon ausgehen, dass die Liga-Runde des STB 2022 stattfinden wird, war für uns diese Entscheidung, den Silberdistel-Cup zu planen und auch wenn möglich durchzuführen, eine Herzensangelegenheit“, betont Jürgen Maier. „Die Sportler haben in den letzten anderthalb Jahren bereits genug gelitten.“

Zeichen an die Sportler und den Sport

„Das sind ja nicht Kaderathleten oder Bundesliga-Turnerinnen, die an den Start gehen“, so Maier weiter. „Bis auf die Mädels der TSG Balingen, die aufgrund der Zugehörigkeit zur 3. Bundesliga teilweise trainieren durften, musste das Gros der Sportler komplett aufs Hallentraining und Wettkämpfe verzichten.“ Daher sei es umso wichtiger, und solle auch als ein Zeichen an die Sportler und an den Sport verstanden werden, dass der TSV Ebingen diese Veranstaltung, wenn nur irgendwie möglich, durchführen werde.

Prekäre Hallensituation beschäftigt den Verein

Parallel zur Corona-Situation beschäftigt den TSV Ebingen aber auch die prekäre Hallensituation, in der sich die Stadt Albstadt momentan befindet. „Mit der Schließung der Schlossbergturnhalle, die der Dreh- und Angelpunkt der sportlichen Aktivitäten der TSV-Turnerinnen darstellt, wurde unserem Sport von heute auf morgen nach dem Corona-Lockdown eine weitere Herausforderung in den Weg gelegt“, sagt Maier.

Sportliche Entwicklung der Talente gefährdet

„Ohne die Schlossberghalle und ohne adäquate Ausweichmöglichkeit sehen wir die weitere sportliche Entwicklung unserer Talente gefährdet.“ Momentan behelfe sich der Verein mit Training in verschiedenen Hallen zu unterschiedlichen Zeitpunkten, sogar regelmäßige Fahrten der Landesliga-Mannschaft zum befreundeten Verein nach Schömberg stellen die Verantwortlichen, die Sportler und natürlich auch die Eltern vor eine schier unlösbare Aufgabe.

In regelmäßigem Austausch mit der Stadt

„Ohne Halle und damit eventuell ohne Sportler werden wir zukünftig Sportveranstaltungen wie den Silberdistel-Cup nicht mehr durchführen können“, prognostiziert Jürgen Maier. Die Lage sei so kritisch, dass alle Verantwortlichen um den Vorsitzenden Hartmut Rall in regelmäßigem Austausch mit der Stadt Albstadt stünden, um neue Möglichkeiten zu eruieren und gegebenenfalls schnellstmöglich auch zu reagieren. Außerdem gelte es, Alternativen zu prüfen.

Sorge um den Nachwuchs

Die Situation ist ernst: „Für uns, den TSV Ebingen, ist es elementar, regelmäßige und verlässliche Zeiten bei den Hallenbelegungen und damit Trainingszeiten anbieten zu können“, sagt Jürgen Maier. „Diesemal bedienen zu können. Ist das nicht der Fall, bricht uns der Nachwuchs weg und eventuell große Talente im TSV wandern ab.“

Lösungen und Wege finden

Trotz dieser Umstände blickt der TSV Ebingen positiv in die Zukunft. „Wir haben die Corona-Einschränkungen bis jetzt einigermaßen überwinden können, wir werden auch jetzt mit der Hallensituation versuchen, Lösungen und Wege zu finden.“ Das beste Zeichen, dass der Verein weiter voran gehe, sei die Entscheidung, den Silberdistel-Cup im Februar 2022 in der Mazmannhalle durchzuführen. „Wir freuen uns sehr auf diese Veranstaltung, auf die Sportler, die Trainer, und hoffentlich auf ganz viele Zuschauer.“

Zwei Durchgänge sind geplant

Die Planung läuft jetzt auf Hochtouren, die Sponsoren werden kontaktiert. „Wie die Jahre zuvor, haben wir eine tolle Veranstaltung vor - we are back!“, freut sich Jürgen Maier. Es werden zwei Durchgänge gefahren. Zum einen ein Jugend-Silberdistel-Cup, der morgens ab 9 Uhr stattfinden wird, und dann ab zirka 14 Uhr den Qualifikationsdurchgang für das Finale des Silberdistel-Cups, das am Abend ab etwa 18.30 Uhr stattfinden wird.

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