TSG weiter auf Talfahrt: Auch im zweiten Spiel unter Bernd Bauer gibt es nichts Zählbares

Von Matthias Zahner

Auf dem Haarwasen im Sibre-Sportzentrum des TSV Steinbach Haiger haben die Balinger zum zwölften Mal in dieser Saison verloren. Eine 1:0-Führung reichte nicht für Punkte. 1:2 hieß es aus TSG-Sicht.

TSG weiter auf Talfahrt: Auch im zweiten Spiel unter Bernd Bauer gibt es nichts Zählbares

Die zwölfte Niederlage in der laufenden Regionalliga-Spielzeit mussten Denis Epstein (rechts) und die TSG Balingen beim TSV Steinbach Haiger einstecken.

Es ist zu spüren: Bernd Bauer will der TSG neues Leben einhauchen. Das versucht der 34-Jährige unter anderem auch mit Spielern, die zu Rundenbeginn nicht zum Regionalliga-Kader zählten. Schon bei Bauers Premiere vor zwei Wochen gegen Pirmasens (1:1) überraschte er mit dem A-Junior Alexej Storm in der Startelf. „Er hat schon das ein oder andere Mal mittrainiert. Da hat er in den Spielformen schon ein paar Tore gemacht und dann hatte er es sich auch verdient, zu spielen“, sagte Kapitän Nils Schuon anschließend.

Storm erneut in der Startelf

Der 18-jährige Storm stürmte auch in Haiger von Beginn an. Zusammen mit Daniel Seemann bildete er die Doppelspitze. Auch das ist neu: Bauer setzte wie gegen Pirmasens auf ein 4:4:2-System. Ex-Coach Ralf Volkwein schickte die Balinger vornehmlich in einer 4:2:3:1- oder einer 4:1:4:1-Anordnung aufs Feld. Doch die Umstellung brachte bislang erst einen Zähler. Gewiss war beim Tabellendritten wieder einmal mehr drin. Der Spielverlauf hätte durchaus einen Auswärtssieg – es wäre der dritte der laufenden Saison gewesen – hergegeben.

Lukas Foelsch mit dem 1:0

Denn Lukas Folesch hatte in der achten Minute in typischer TSG-Manier getroffen. Ein weiter Einwurf des wiedergenesenen Sasche Eisele segelte in den TSV-Strafraum, Carlos Konz legte per Kopf auf Foelsch ab. Der 32-jährige Spielmacher war gedankenschneller als sein Gegenspieler und traf zum 1:0. Auf der anderen Seite stand ein zumindest in der ersten Spielhälfte unüberwindbarer Marcel Binanzer. Der TSG-Torhüter hatte den Vorzug gegenüber Julian Hauser erhalten und zahlte das Vertrauen wieder einmal mit klasse Paraden zurück. „Auf dieser Position haben wir ein Luxusproblem“, sagte Bauer bereits bei seinem Amtsantritt.

Binanzer pariert glänzend

Dies bestätigte sich auch in Haiger. Binanzer brachte die TSV-Spieler reihenweise zur Verzweiflung, vereitelte im ersten Durchgang zahlreiche Großchancen des TSV. Allerdings bewahrheitete sich die alte Fußballweisheit „wenn du vorne die Tore nicht machst, bekommst du sie hinten“ nicht. Auch weil die Balinger offensiv kaum stattfanden.

Im zweiten Durchgang ließ Jonas Fritschi den eingewechselten Kevin Lahn flanken, Eisele verlor Manuel Hoffmann am langen Pfosten aus den Augen und der brauchte aus vier Metern nur noch den Fuß hinhalten. Das 1:1 war zu diesem Zeitpunkt, in der 62. Minute, mehr als verdient.

Balingen vergibt Chance zum 2:1

Der Tag hätte sich für die TSG in der 72. Minute zum Guten wenden können: Patrick Lauble, der mit Kurzeinsätzen an seine alte Form herangeführt werden soll, eroberte den Ball, dribbelte auf die Innenverteidigung zu, zog kurz vor dem Strafraum nach innen, drang in diesen ein, schloss ab, rutsche allerdings bei seinem Rechtsschuss aus und scheiterte an TSV-Keeper Tim Paterok. „Wir hatten nach dem 1:1 ein paar Konterchancen. Wenn da das 2:1 fällt, wird es spannend hier“, so Bauer.

Kellerduell steht an

Doch es kam anders. Was eine Spitzenmannschaft ausmacht, zeigte Steinbach in der 80. Minute. Fritschi legte sich unfreiwillig auf den nassen Rasen, Lahn brachte den Ball in die Mitte, Kaan Akkaya verlor das Kopfballduell gegen Sascha Marquet und der netzte zum 2:1. „Die Tore, die wir kassiert haben, waren zu einfach“, wusste auch Bauer, der aber auf das wichtige Kellerduell am Samstag (14 Uhr) gegen Koblenz blickte: „Wir brauchen den ersten Heimsieg. Wenn die Mannschaft so wie heute und gegen Pirmasens auftritt, bin ich überzeugt davon, dass wir den auch holen.“