TSG-Trainer Martin Braun vor Balinger Heimspiel gegen Viertliga-Schlusslicht zurückhaltend

Von Marcel Schlegel

Am Dienstagabend erwartet die TSG Balingen mit dem TSV Eintracht Stadtallendorf den Tabellenletzten der Fußball-Regionalliga Südwest. Die Schwaben sind angeschlagen. Und vorsichtig.

TSG-Trainer Martin Braun vor Balinger Heimspiel gegen Viertliga-Schlusslicht zurückhaltend

Die TSG Balingen (links Cedric Guarino) erwartet am Dienstagsabend Eintracht Stadtallendorf.

Seitdem der Ligaverband vergangene Woche die Entscheidung traf, dass die Regionalliga Südwest nur zwei statt der bislang angedachten sechs Absteiger aufweist, befindet sich die TSG Balingen auf der sicheren Seite. Den Klassenerhalt fast eingetütet, eine nicht selbstverständliche vierte Saison in der 4. Liga in der Tasche und nun noch acht anstehende Spiele, in denen es eigentlich nur noch darum geht, die Ausbeute aus der Aufstiegssaison zu toppen.

Damals war die TSG nach 34 Spieltagen Tabellenelfte. Dass sich die Balinger den Ligaverbleib diese Runde verdient haben, zeigt etwa der Blick auf die Tabelle. Dort steht die Mannschaft von Trainer Martin Braun vor dem heutigen Heimspiel (ab 18 Uhr im ZAK-Liveticker) gegen den TSV Eintracht Stadtallendorf auf dem 14. Tabellenplatz.

Wichtig für diese Argumentation ist nun die Anzahl der ausgetragenen Spiele von 34. Soll heißen: Auch unter regulären Bedingungen und bei der gewohnten Saisonlänge hätte sich die TSG Balingen den Klassenerhalt erspielt, unabhängig von der Reduzierung der Absteigerzahl. Stand jetzt hat die TSG acht Mannschaften hinter sich gelassen und dies, obwohl die Konkurrenz schon eine Partie mehr auf dem Konto hat.

In der Aufstiegssaison mit derselben Punktzahl

Der Vergleich mit der Premierensaison zeigt eine weitere erstaunliche Parallele: Die Schwaben hatten 2019 zum gleichen Zeitpunkt die identische Ausbeute von 34 Punkten, weisen diesmal aber das bessere Torverhältnis auf.

Und doch hält sich die Freunde über den faktischen Klassenerhalt, den die TSG am Abend auch rechnerisch fixieren kann, am Rande der Bizerba-Arena insgesamt noch im Rahmen. Das liegt an der Negativserie, in der sich die Balinger seit Wochen befinden. Am Samstag unterlag die Braun-Elf beim Tabellendrittletzten TSV Schott Mainz nach Führung noch mit 1:2. Das Siegtor fünf Minuten vor Schluss, ein abgefälschter Freistoß – es war symptomatisch für die aktuelle Phase der TSG. „Im Endeffekt grüßt gerade täglich das Murmeltier“, sagt Martin Braun, der am Samstag kein „richtig gutes, aber ein ordentliches Spiel“ seiner Mannschaft sah. Dieses Muster kennen sie nun allzu gut in Balingen: ordentlich bis gut gespielt, aber auch ordentlich oft verloren, sechs Mal in den letzten zehn Spielen. „Ein Punkt wäre leistungsgerecht gewesen“, sagt Braun. „So hatten wir wieder Pech und der Gegner Glück.“

Leistungsträger fehlen und damit ein paar Prozent

Dass es bei der TSG Balingen derzeit zumindest den Punkten nach miserabel läuft, hat Gründe. Vor allem die personellen Ausfälle setzen den Württembergern erheblich zu. Kein Spiel in den letzten zwei Monaten, in denen Braun mal seine beste Elf hätte bringen können. Die Regel war eher: im Schnitt fünf Ausfälle von Stammspielern. „Am Ende sind das die Prozente an Qualität, die wir in dieser Liga brauchen.“

Dass diese fehlen, merkte man auch in Mainz deutlich: Als am Samstag zur Mitte der ersten Hälfte dann auch noch Tim Wöhrle mit Verdacht auf Kreuzbandriss raus musste, bekam der Spielaufbau vollends einen Bruch. Wöhrle war neben Adrian Müller, Jonas Vogler und Matthias Schmitz der vierte verletzte Innenverteidiger. Entsprechend vorsichtig formuliert Braun die Zielsetzung für das Duell mit dem schon abgestiegenen Schlusslicht Eintracht Stadtallendorf. „In der aktuellen Situation werden wir in dieser Liga keinen Gegner beherrschen können. Es wird ein ähnliches enges Spiel wie zuletzt, das wir wie immer gewinnen wollen.“ Wollen, sagt er. Denn am Willen, das betont auch Braun, lag’s auch zuletzt nicht.

Personell jedenfalls pfeift die TSG Balingen derzeit aus dem letzten Loch. So sind am Dienstag die Einsätze von Leander Vochatzer (Sprunggelenk), Müller (Oberschenkel) und Vogler (Risswunde) gefährdet. Definitiv ausfallen werden Wöhrle, Daniel Seemann (Sehnenentzündung), sowie Matthias Schmitz (Teamtraining nach Knie-OP) und Luca Kölsch (Reha nach Kreuzbandriss). Noch unsicher ist der Einsatz vom angeschlagenen Tom Schiffel.Englische Woche für die TSG BalingenDie TSG Balingen erwartet am Dienstag (18 Uhr) Regionalliga-Schlusslicht in der Bizerba-Arena. Der ZAK stellt zum Geisterspiel wie gewohnt einen Liveticker. Die TSG selbst bietet für 5 Euro einen Livestream an. Am Samstag (14 Uhr) wird die TSG dann bei Hessen Kassel erwartet.