TSG: Stürmer-Tore in der Vorbereitung machen Hoffnung

Von Marcel Schlegel

Startschuss zum ersten von 14 Spielen der restlichen Regionalliga-Rückrunde: Die TSG Balingen erwartet am Samstag Mitaufsteiger SC Hessen Dreieich.

TSG: Stürmer-Tore in der Vorbereitung machen Hoffnung

Die TSG Balingen ist für die morgige Partie gegen den SC Hessen Dreieich gut gerüstet. In den Testspielen präsentierten sich die Kreisstädter stark, gewannen vier von fünf Duellen.

Bekanntlich ist Ralf Volkwein nicht der Typ Trainer, der unüberlegt den Extremen verfällt. Im Erfolg zwar lobend, aber nie zu euphorisch, bei Misserfolg in seiner Kritik klar, jedoch kaum mal zu pessimistisch.

Pragmatisch ist er, rational, ja fast schon stoisch. Volkwein weiß: Wann immer er also eine eindeutige Bewertung für eine Leistung, ein Spiel oder ähnliches wählt, horcht der fleißige Beobachter auf, weil eine solche, aus seinem Munde, gewissermaßen doppelt wiegt.

Nach sechs Wochen Wintervorbereitung inklusive eines erfolgreichen Trainingslagers in Spanien, nach vier souveränen Siegen in fünf Testspielen, deren Höhepunkt sich im 4:2-Erfolg im letzten Test beim österreichischen Erstligisten SCR Altach konstatieren lässt, spricht Volkwein nun davon, dass er „sehr zufrieden“ sei mit dem sportlichen Winter, ja, dass das Trainerteam „sehr zuversichtlich“ dem ersten der 14 restlichen Spiele der Regionalliga-Rückrunde, dem Heimspiel gegen Mitaufsteiger SC Hessen Dreieich (14 Uhr, Bizerba-Arena), entgegenblickt. Das klingt, wenn von Volkwein gesagt, beinahe euphorisch.

Tatsächlich zeigte sich die TSG in der Vorbereitungsphase in bestechender Form. Nach einem holprigen Start, der sich auch in der 2:3-Niederlage gegen den Oberligisten Stuttgarter Kickers ausdrückte, legte die Kreisstadt-Elf Woche für Woche zu, lernte vor allem dazu, wie Volkwein klarstellt. „Wir konnten viele neue Inhalte in unser Spiel integrieren“, sagt der in Zimmern o.R. wohnhafte Pädagoge.

„Das Trainingslager in Spanien hat uns gut getan.“ Was ihm weiterhin besonders gefiel: „In jedem Testspiel traf mindestens einer unserer Stürmer.“ Das nämlich war das Manko in der Hinrunde gewesen; für die Balinger Treffer sorgten meistens die Defensivspieler, allen voran Kapitän Manuel Pflumm.

Insbesondere Ex-Profi Stefan Vogler, der in fünf Partien zuletzt fünf Tore erzielte, scheint in den Testspielen seine Treffsicherheit wiedererlangt zu haben. Auch das – ein Grund für Volkweins dezent vorgetragenen Optimismus. Doch keine Euphorie ohne anschließende Kritik, die dämpfend wirkt. Neun Gegentore in fünf Vorbereitungspartien, für Volkwein sind das zu viele.

Der Coach indes lobt die ganze Mannschaft. „Die Jungs sind in jedem Training und in jedem Spiel an ihre Grenzen gegangen. Nun müssen wir gegen Dreieich zeigen, dass die Testspielsiege nicht umsonst waren.“

Gegen den SC aus Hessen, als Tabellen-15. fünf Plätze und sieben Punkte hinter den Schwaben, gab’s in der Hinrunde ein 1:1. „Gefühlt zu wenig“, erinnert sich Aufstiegstrainer Volkwein an das Unentschieden Mitte August. „Damals hatten wir einen unserer typischen Spielverläufe: Die bessere Mannschaft, genug Chancen, aber wir machen das zweite Tor nicht und müssen am Ende sogar noch zittern.“

Liebend gerne würde er am Samstag daher mit einem Sieg im eigenen Stadion in die (Rest-)Rückrunde starten, an deren Ende der Klassenerhalt stehen soll. „Unser Mindestziel ist aber, den Abstand auf Dreieich zu halten.“ Nicht zu viel wollen, realistisch bleiben, die Euphorie nicht schon vor dem Anpfiff befeuern – so kennt man ihn, Ralf Volkwein.