TSG: Den roten Faden durchtrennen

Von Marcel Schlegel

Die Sportvereinigung Elversberg gastiert am Samstag um 14 Uhr bei der TSG Balingen. Beide sammelten bislang 18 Punkte.

TSG: Den roten Faden durchtrennen

Nicht aus der Bahn werfen lassen wollen sich Patrick Lauble und die TSG Balingen morgen im Heimspiel gegen die SV Elversberg. Beide Teams bringen es derzeit auf 18 Zähler.

Nach „fishing for compliments“ ist es Ralf Volkwein schon lange nicht mehr. Nach der 0:1-Niederlage der TSG Balingen beim FC 08 Homburg hatte der Trainer wieder mal von allen Seiten Komplimente bekommen.

Natürlich freuen Volkwein lobende Worte, besonders wenn sie von Akteuren aus dem Profibereich kommen. Doch in Summe steht da: bei einem Favoriten erneut gut gespielt, vielleicht sogar besser als der Gegner. Aber statt dem einen Punkt, den sich die TSG mindestens verdient gehabt hätte, eine weitere Niederlage, die fünfte im 15. Spiel.

„Das zieht sich ein bisschen wie ein roter Faden durch die Saison“, sagt Volkwein nun vor dem Heimspiel (Samstag, 14 Uhr, Bizerba-Arena) gegen die SV Elversberg, „wir präsentieren uns gut, betreiben einen immensen Aufwand, haben genug Chancen und verlieren dennoch.“ Eine Standardsituation genügte den Homburgern, ein Spiel zu entscheiden, das keinen Sieger verdient hatte. Auch die Nullachter sprachen anschließend von einem „dreckigen Dreier“.

Woran lag’s? Auch diese Erklärung ist Volkwein nicht fremd: Der Gegner nutzte seine Chancen besser. „Ich mache meinen Jungs da keinen Vorwurf und kann mich nur wiederholen: Wir spielen als Amateure gegen Profis mit viel Erfahrung – und wir spielen gut.“ Dennoch: In Situationen wie dem Freistoß, nach dem die Saarländer den Siegtreffer erzielten, mache sich das Profitum eben bemerkbar.

„Unsere Gegner brauchen weniger Chancen als wir“, meint Volkwein. Den roten Faden gilt es nun zu durchtrennen, sprich: die eigenen Chancen besser zu nutzen und die Punkte zu Hause zu behalten. Wichtig sei, sich von Rückschlägen wie in Homburg nicht demotivieren zu lassen, auch am Samstag wieder die Moral und den Kampfgeist an den Tag zu legen, die die Balinger Truppe auszeichnen, sagt Volkwein. „Wir beweisen regelmäßig, dass wir in dieser vierten Liga keine Laufkundschaft sind“, sagt Volkwein. „Wir müssen weitermachen wie bisher, eisern dagegenhalten – dann springen auch wieder Punkte raus.“

Am Samstag kommt nun Elversberg ins Balinger Stadion. Die SVE tauschte unter der Woche den Trainer aus. Auf Roland Seitz folgte Horst Steffen. „Von mir aus hätte das auch noch etwas warten können“, sagt Volkwein. „Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie gefährlich solche Gegner sind. Trainerwechsel haben meistens ein Aufbäumen zur Folge. Da geht ein Ruck durch die Mannschaft.“

In der Tabelle steht Elversberg punktgleich mit der TSG auf Rang elf, die Balinger sind Zehnter. Beide Teams bringen es auf 18 Zähler: für die Kreisstädter sehr ordentlich, für die SVE, die sich in den vergangenen Jahren mehrfach an der Drittliga-Relegation versuchte und 2016/17 Regionalliga-Meister wurde, zu wenig.

Für Volkwein sind die Gäste daher der Favorit. „Wir sind in dieser Liga immer Außenseiter. Da lasse ich mir auch gar nichts anderes einreden.“ Dennoch gibt der TSG-Trainer für morgen eine klare Marschroute aus – die da lautet: sich für den Aufwand zu belohnen, „unsere Stärken auf den Platz zu bringen“. Heißt im Klartext: Volkwein will keine Komplimente, sondern Punkte.