Bei Dauerregen hatte Walldorf in der Anfangsphase mehr Ballbesitz und kam dementsprechend gut in die Partie. Den ersten Warnschuss, der über den Fangzaun flog, gab allerdings Balingens Felix Heim ab (6. Minute).

Die Gastgeber blieben in der Folge mit langen Ballbesitzphasen spielbestimmend, während die TSG über Konter zu Abschlüssen kam. Ein unzureichender Klärungsversuch von Walldorfs Torhüter Nicolas Kristof landete direkt bei Daniel Seemann, der überrascht von der unerwarteten Gelegenheit aus 25 Metern zu hektisch abschloss (21.). Keine Zeigerumdrehung später konterten die Gäste abermals gefällig nach vorne, wo Heim hart, aber zu unplatziert abzog.

Hillenbrand legt vor

„Klar, wenn wir in einer dieser beiden Situationen in Führung gegangen wären, wäre die Partie natürlich anders verlaufen“, sagte TSG-Trainer Martin Braun zu den beiden vergebenen Großchancen. Lediglich fünf Minuten später bogen die Gäste auf die Verliererstraße ein, als den Gastgebern die Führung sprichwörtlich auf dem Silbertablett serviert wurde. Innenverteidiger Jonas Vogler bediente unfreiwillig Nico Hillenbrand, der das Geschenk kaltschnäuzig annahm und alleine vor Julian Hauser einen gefühlvollen „Chip“ über den machtlosen Keeper hinweg ansetzte (27.).

Lautstarke Proteste der Einheimischen folgten in der 37. Minute, als sie einen Handelfmeter haben wollten, der Unparteiische aber auf Eckball entschied. Die Ausführung und Vollendung der folgenden Ecke war dafür ganz große Fußballkunst. Andreas Schön schlug den Ball in den Rückraum, wo der aufgerückte Innenverteidiger Nico Hammann zu einem fulminanten Volleyschuss ansetzte, der wie an der Schnur gezogen im linken Eck einschlug. „Der Torschütze stand komplett frei, aber man muss zugegeben, dass er das überragend gemacht hat“, zollte Braun dem Traumtor Respekt.

Anschluss vor der Pause

Seine Kicker zeigten sich unbeeindruckt angesichts des Zwei-Tore-Rückstands und versuchten sofort, an die bis dato alles andere als schlechte Leistung anzuknüpfen. Zwei Minuten vor der Pause wurden sie dafür mit dem Anschlusstreffer belohnt. Zuerst hämmerte Cedric Guarino den Ball an die Querlatte, ehe sich Lukas Foelsch den Abpraller erkämpfte und auf Heim passte, welcher aus halblinker Position genau in den rechten oberen Knick zielte.

Mit dem Halbzeitpfiff verhinderte Hauser das nächste Walldorfer Tor, indem er Jonas Weiks Schlenzer um den Pfosten lenkte.

Walldorf am Drücker

In den Anfangsminuten der zweiten Hälfte beruhigte sich das Geschehen. Den ersten Schuss Richtung Tor, der knapp links vorbeiging, gab Weik ab (57.). Auf der Gegenseite klärte Weik nach einer Ecke auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Torhüter (61).

In der Folge kamen die Gäste zu weniger gefährlichen Umschaltmomenten, die sie in der ersten Hälfte deutlich häufiger hatten. Der eingewechselte Tilmann Jahn verpasste die Vorentscheidung, als sich Hauser ganz lang machte und zur Ecke klärte (74.). Chancen für die TSG gab es nun vornehmlich nach Standards, so auch in der 79. Minute, als Fabian Kurth knapp an einer scharf getretenen Ecke vorbeisprang. Im direkten Gegenangriff besorgte Jahn die Vorentscheidung zum 3:1.

Hillenbrand schickte den kurz zuvor eingewechselten Stürmer auf die Reise, an deren Ende ein platzierte Linksschuss rechts unten den Weg ins Netz fand. Balingen hatte in den Schlussminuten nichts mehr entgegenzusetzen, was den Eindruck verstärkte, dass die Walldorfer einen verdienten Erfolg einfuhren.