Gegenüber der 0:1-Auftaktpleite am Bornheimer Hang stellte der Balinger Coach auf drei Positionen um: Neben Laurin Curda rückten im württembergischen Derby Pedro Almeida Morais und Ex-Profi Moritz Kuhn in die Startelf der Schwarz-Roten.

Die Rochaden griffen allerdings nicht. Die besseren Szenen in der ersten Spielsequenz generierte der SGV, welcher die Kreisstädter früh und effektiv störte. Nach einem Vogler-Ballverlust kam Marcel Sökler in der Balinger Box zum Abschluss, wurde von TSG-Kapitän Matthias Schmitz aber noch entscheidend gestört (4. Minute). Der Oberliga-Meister blieb auch in der Folge am Drücker, während sich die Braun-Elf in Durchgang eins vergebens um Ball- und Spielkontrolle mühte. Pech für die Kreisstädter, dass eine Curda-Volleyannahme im Zentrum keinen Abnehmer fand (12.).

Aufsteiger legt vor

Weiterhin besser: Freiberg, das die nächste gute Möglichkeit hatte, doch Sökler zimmerte das Spielgerät von der Strafraumgrenze aus weit drüber (14.). Die Balinger blieben im letzten Drittel erschreckend blass, während der Aufsteiger mutig nach vorne spielte. Nach feiner Meiser-Vorlage hatte Kuhn nichtsdestotrotz die Riesenchance zur Balinger Führung, schloss aber zu zentral ab (19.). Mühelos parierte SGV-Keeper Niclas Heimann.

Bitter, dass die Gäste im Gegenzug netzten. Exzellent von Christian Mauersberger in Szene gesetzt, düpierte David Tomic drei Balinger im Sechszehner, traf flach und platziert aus 14 Metern zum 0:1 (21.). Die TSG fand auch nach dem Rückstand nicht statt. Allein Almeida Morais versuchte es zweimal aus der Distanz (22., 32.). Das war’s in Durchgang eins. Balingen brachte sein Potenzial einfach nicht auf den Platz, wirkte gegen einen gut organisierten mut- und ideenlos. Glück für die TSG, dass Quadie Barini völlig frei am langen Pfosten nicht auf 0:2 erhöhte (38.).

Ferdinand dreht das Spiel

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Balingen kam zunächst nicht zwingend zum Abschluss. Aber die Gastgeber investierten mehr, waren auch in den Zweikämpfen deutlich präsenter. Nach feiner Vorarbeit von Almeida Morais, der auf der linken Außenbahn den Turbo zündete, egalisierte Jan Ferdinand aus kurzer Distanz (50.). Der Oberliga-Meister hielt dagegen, aber Mauersberger verpasste die erneute Gästeführung (53.).

Es war nun ein offener Schlagabtausch – mit leichten Vorteilen für die TSG. Diese machte jetzt mehr Tempo und drehte das Spiel. Einen Kuhn-Eckball bugsierte Ferdinand per Kopf zum 2:1 über die Linie (58.). Keine 60 Sekunden später verpasste Tomic den Ausgleich. Nach einer schnellen Drehung hatte Sökler die nächste Möglichkeit (58.). Braun justierte noch einmal nach, brachte frische Kräfte (59.): Der spielende Co-Trainer Lukas Foelsch kam für defensive Aufgaben, Neuzugang Walter Vegelin für Jonas Meiser als zweite Spitze. Ferdinand verpasste die Entscheidung, scheiterte an Heimann (72.).

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Das Derby nahm vor nur 604 Zuschauern noch einmal richtig Fahrt auf. Erst recht nach dem 2:2 durch Barini (80.). Eine kurzzeitige Orientierungslosigkeit der Kreisstädter bestrafte die Freiberger Offensivkraft mit dem Ausgleich. Auf der Gegenseite nutzte der eingewechselte Lukas Ramser per Kopf die finale Chance zum Sieg. Aus kurzer Distanz traf der Balinger Mittelfeldmotor nach Ferdinand-Flanke zum 3:2-Endstand (89.).

TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Curda, Meiser (59. Foelsch), Vochatzer, Almeida (59. Vegelin), Schmitz, Ferdinand, Vogler, Fritschi, Kuhn (77. Ramser).

Tore: 0:1 Tomic (21.), 1:1, 2:1 Ferdinand (50., 58.), 2:2 Barini (80.), 3:2 Ramser (89.).

Schiedsrichter: Philipp Hofheinz (Niefern).