TSG Balingen fungiert als Vorbild für die Regionalliga-Aufsteiger Bahlingen und Koblenz

Von Marcel Schlegel

Amateure stellen sich den Profis das gilt auch in diesem Jahr wieder bei der TSG Balingen. Die Fußballer aus der Eyachstadt starten am Samstag (14 Uhr) beim FSV Frankfurt in die zweite Regionalliga-Saison der Vereinsgeschichte. Dort trifft die TSG dieses Jahr auf zwei Aufsteiger, die ebenfalls Amateurklubs sind.

TSG Balingen fungiert als Vorbild für die Regionalliga-Aufsteiger Bahlingen und Koblenz

Die TSG Balingen (im Bild Nils Schuon) fiebern dem Regionalliga-Auftakt entgegen.

Als Amateurklub in der Regionalliga Südwest, in der sich vornehmlich Profivereine tummeln, führt die TSG Balingen ein Außenseiterdasein. Vergangene Runde hatte neben den Schwaben einzig Eintracht Stadtallendorf versucht, mit Amateuren die vierte Liga zu bestreiten.

Bei den Mittelhessen scheiterte das Projekt, sie stiegen als Tabellenvorletzter ab. Die TSG indes hielt sich als Elfter in der Liga, blickt nun aber dem schweren zweiten Jahr entgegen.

An den Strukturen haben die Balinger nichts Grundlegendes geändert, derweil begrüßen Trainer Ralf Volkwein und seine Mitstreiter nun zwei neue Vereine in der Liga, die ebenfalls aufs Profitum verzichten: die Aufsteiger Bahlinger SC und TuS RW Koblenz.

Grundwerte nicht über Bord werfen

„Die Oberliga war über viele Jahre hinweg die Liga, die für den BSC prädestiniert schien“, sagt Bahlingens Pressesprecher Stefan Ummenhofer. „Wir wollen versuchen, uns eine Liga höher zu akklimatisieren, ohne unsere Grundwerte über Bord zu werfen oder irgendwelche finanziellen Risiken einzugehen.“

Man wolle sich die TSG zum Vorbild nehmen. „Wir orientieren uns tatsächlich an den Balingern, weil der Verein immer professioneller zu werden scheint“, sagt Ummenhofer.

Zudem entspräche die auch bei der TSG gepflegte Philosophie, sich lediglich behutsam zu verstärken, anstatt den Kader alljährlich quasi auszutauschen, dem Bahlinger Weg. „Seriöser Arbeit wird der Vorzug vor Lautsprecherei gegeben, das ist in Balingen so und auch bei uns“, so der BSC-Funktionär. „Deshalb herrscht bei uns großer Respekt vor dem, was in Balingen geschaffen wurde und noch wird.“

„Nicht viele trauen uns etwas zu“

Diesen haben auch die Koblenzer, die erstmals in der vierten Liga spielen – und das Abenteuer Regionalliga als ein genau solches betrachten. „Wir können ohne Druck aufspielen“, sagt Vereinssprecher Thomas Voigt. „Nicht viele trauen uns etwas zu, aber wir glauben an uns und daran, mit unserer Leidenschaft den einen oder anderen ärgern zu können.“

Über einen Etat von rund 450.000 Euro verfügen die Rot-Weißen. Zwar nennen die Balinger ihr Budget nicht öffentlich, jedoch dürfte deren finanzielle Mittel für die erste Mannschaft in einem ähnlichen Rahmen liegen, mutmaßlich etwas über dem Koblenzer Geldbeutel. „Wir zählen damit natürlich zu den ganz Kleinen der Liga“, weiß Voigt. „Der Qualitätsunterschied zwischen Ober- und Regionalliga ist schließlich beachtlich.“ Er entspricht jenem zwischen Profis und Amateuren.

Am Freitag eröffnen der FK Pirmasens und der FC Saarbrücken mit ihrem Duell die Saison in der Regionalliga Südwest 2019/20. Neben dem FK und den Saarbrückern treten in dieser Runde dort auch der FSV Mainz 2, der FC Homburg, der FC Bayern Alzenau, der FC Gießen, der FC Astoria Walldorf, der FSV Frankfurt, die Kickers Offenbach, der SC Freiburg 2, der SSV Ulm, die SV Elversberg, de TSG Hoffenheim 2, der TSV Steinbach Haiger, der VfR Aalen und eben die TSG Balingen, der Bahlinger SC und Rot-Weiß Koblenz an.

Für die TSG Balingen beginnt die neue Runde am Samstag (14 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt.