TSG Balingen freut sich auf Neuzugang Tom Schiffel und wohl über den Klassenerhalt
16.05.2020
Die Balinger holen den 24-jährigen Reutlinger für die neue Runde, höchst wahrscheinlich also für die Regionalliga.
Auch wenn die Fußballer der TSG Balingen aufgrund der Corona-Pandemie seit 7. März kein Spiel mehr absolvieren konnten und wohl in der anstehenden Woche das erste gemeinsame Training seit über zwei Monaten bestreiten werden – an Fleiß mangelt es dem schwäbischen Regionalliga-Klub nicht. Denn eifrig planen die Funktionäre die neue Saison, wann diese auch immer starten mag.
Am Samstag gaben Sportvorstand Alexander Schreiner und Geschäftsführer Jan Lindenmair die Verpflichtung von Tom Schiffel (24) bekannt.
Er kommt vom SSV Reutlingen 05. Der Rechtsfuß, der an der Kreuzeiche auf der linken Außenbahn wirbelte, ist nach Leander Vochazer (23; langzeitverletzt, kam zur Winterpause) und Keeper Plator Gashi (19), die beide vom Reutlinger Oberliga-Rivalen Stuttgarter Kickers an die Eyach wechseln, der bereits dritte externe Neuzugang. Zudem hat Eigengewächs Alexej Storm (18) einen Vertrag erhalten. „Die Personalplanungen sind mit diesem Transfer weitgehend abgeschlossen“, sagte Schreiner, der bislang erst einen Abgang vermelden musste: Hannes Scherer wird zum FSV Hollenbach (Verbandsliga) zurückkehren.
Seemann vor dem Absprung?
An dem vom „Reutlinger General-Anzeiger“ vermeldeten Wechsel von Daniel Seemann zurück zu seinem Ex-Klub SSV 05 sei derweil nichts dran, betonte Lindenmair. Er sei überrascht über diese Meldung. „Daniel hat bei uns noch einen laufenden Vertrag.“ Bis 2022, laut GEA soll dieser aber eine Ausstiegsklausel enthalten, die Seemann offenbar ziehen könnte. Der allerdings blieb gegenüber der Reutlinger Zeitung zurückhaltend. „So wie es aussieht, bleibe ich in Balingen. Ich wohne in Engstlatt nur einen Kilometer vom Stadion entfernt. Das passt“, wird der 28-Jährige dort zitiert.
Von 2014 bis 2017 spielte Seemann in Reutlingen bereits an der Seite eben von Tom Schiffel. Der sagt passend: „Ich freue mich darauf, bei der TSG alte Weggefährten wieder zu treffen.“ In Balingen wird der gebürtige Reutlinger, der zwölf Jahre das SSV-Trikot trug, wohl in der 4. Liga spielen.
Corona beschert TSG mutmaßlich den Klassenerhalt
Das heißt auch: Blendet man die finanziellen und sozialen Schattenseiten nämlich aus, ist es für die Fußballer der TSG seit Beginn des Corona-Spielstopps Mitte März blendend gelaufen. Nur noch ein sportliches Wunder könnte die erste Mannschaft, abgeschlagene Tabellenvorletzte, eigentlich noch vom Abstieg aus der Regionalliga bewahren. Der Saisonabbruch, den der DFB-Bundestag am 25. Mai höchstwahrscheinlich beschließen wird, dürfte dem Team um Trainer Martin Braun nun ein unverhofftes drittes Viertliga-Jahr bescheren, den Klassenerhalt am Grünen Tisch, mit reichlich Dusel also.
Weil sich auch die baden-württembergischen Landesverbände für einen Abbruch der momentan pausierten Spielzeit und eine Aussetzung des Abstiegs aussprechen, müsste zudem die ebenfalls akut abstiegsbedrohte Balinger U23 vor dem historischen Fall aus der Landesliga in die Bezirksliga gerettet sein – Corona wäre dank, sofern die Delegierten dem Vorschlag des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) und seiner badischen und südbadischen Pendants am 20. Juni auf dem außerordentlichen Verbandstag folgen.
Den Verbandspokal möchte der WFV derweil zu Ende bringen – auch hiervon würden die Balinger profitieren, weil sie noch im Rennen sind und im Viertelfinale beim 1. Göppinger SV antreten sollen, sobald der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann, nicht vor September also.
