Fußball

TSG Balingen: Zwei wesentliche Gründe für den Aufschwung

05.01.2021

Von Matthias Zahner

TSG Balingen: Zwei wesentliche Gründe für den Aufschwung

© Herl

Ist seit einem Jahr Chefcoach der TSG Balingen: Martin Braun.

Martin Braun und Lukas Foelsch sind seit fast auf den Tag genau einem Jahr Trainer der TSG Balingen. Das Duo hat bislang einiges bewirkt und die Mannschaft in vielen Bereichen besser gemacht.

Es war der 7. Januar 2020, als die TSG Balingen Martin Braun und Lukas Foelsch als das neue Trainergespann des Fußball-Regionalligisten präsentierte. Das Team war quasi abgestiegen, die Lage fast aussichtslos.

Wille kommt abhanden

Doch nach drei Spielen unter Braun/Foelsch ohne Punkte wurde die Saison coronabedingt zunächst unter- und schließlich abgebrochen. Die Mannschaft sei es nicht gewohnt, defensiv zu arbeiten, stellte Braun kurz vor dem ersten Lockdown im März fest. Ja, es lag etwas im Argen an der Eyach. Das Teamgefüge bröckelte; der bedingungslose Wille war der TSG abhandengekommen – wie anderen Leuten ein Regenschirm oder eine Mütze. In der Sommervorbereitung trichterten Braun und Foelsch der neu formierten Truppe die „TSG-Tugenden“ wieder ein. Mit einigen externen Neuzugängen und einer klaren Vorstellung gingen die beiden das Unternehmen Klassenerhalt an. Ihre Arbeit trägt nun erste Früchte. Die Handschrift des Duos ist ersichtlich – und die Leistung der Mannschaft deutlich besser als in der dürftigen Vorsaison. Dafür gibt es zwei wesentliche Gründe.

Defensive Stabilität

Der wichtigste Punkt ist die wiedererlangte defensive Stabilität, die Balingen über Jahre hinweg auszeichnete. „Wir stehen seit dieser Saison defensiv stabiler, weil wir taktisch dazugelernt haben“, sagt Kapitän Matthias Schmitz. 18 Gegentreffer in 15 Spielen: Nur fünf Liga-Konkurrenten bekamen in dieser Saison weniger Tore als Balingen. „Martin gibt uns immer auf den Weg: Kein Gegenspieler darf mit dem Ball an uns Verteidigern vorbeikommen“, erzählt Schmitz. Das oft einfach klingende Rezept funktioniert. Auch die Schnittstellen zwischen Außen- und Innenverteidiger bekamen die Kreisstädter im Gegensatz zur Saison 2019/20 zumeist dicht. „Martin und Luki haben uns das eingeprägt“, sagt der Spielführer.

Kleine Abstände, große Wirkung

Außerdem sind die Pressingzonen klar definiert. „Jedem ist seine Rolle bewusst“, erklärt Führungsspieler Sascha Eisele. In der 4:4:2-Grundformation fühlen sich die Balinger wohl. Nur wenn sie zusammen den Gegner attackieren, gelingen ihnen Balleroberungen und die wichtigen schnellen Umschaltaktionen. „Die Kompaktheit gegen den Ball, dass alle füreinander arbeiten, dass jeder den Schritt für den anderen macht – das zeichnet uns aktuell aus“, sagt Kaan Akkaya. Die Maxime lautet kleine Abstände zwischen den Mannschaftsteilen. Die TSG sei „aggressiver, enger am Mann und die Absprachen untereinander sind in jeglicher Hinsicht besser geworden“, führt Eisele, der momentan verletzt ist, weiter aus.

Neuzugänge sind echte Verstärkungen

Der zweite Grund für den Aufwärtstrend sind die externen Neuzugänge. Der Königstransfer war Tim Wöhrle. Mit dem 21-Jährigen schloss der Regionalligist die Lücke in der Innenverteidigung. Eine gute Physis, ein kluger Spielaufbau und ein starkes Zweikampfverhalten zeichnen den 1,88 Meter großen Ex-Homburger aus. Immer besser in Fahrt kommt Simon Klostermann. Der erst 20 Jahre alte Angreifer ist ein echter Strafraumstürmer, setzt seinen bulligen Körper gekonnt ein und hat einen guten linken Fuß. Der bereits vor einem Jahr verpflichtete Leander Vochatzer macht das verletzungsbedingte Fehlen von Marco Gaiser auf der Sechserposition fast vergessen. „Die Neuzugänge haben uns auch von der Qualität deutlich besser gemacht – auch in der Breite“, weiß Akkaya. Dadurch kann fast jedem die so dringend benötigten Pausen gewährt werden.

Als Team zusammengewachsen

„Wir sind generell als Mannschaft viel geschlossener zusammengerückt“, sagt Akkaya und sein Kapitän pflichtet ihm bei: „Wir sind auch als Team wieder zusammengewachsen und jeder versucht, dem anderen seinen Fehler wieder gutzumachen.“ Das Resultat nach einem Saisondrittel: ein guter Mittelfeldplatz.

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