TSG: Angeschlagener Aufsteiger

Von Marcel Schlegel

Nach der Pleite beim Meister Saarbrücken wartet auf Balingen am Samstag (14 Uhr) das wichtige Heimspiel gegen Schlusslicht Stadtallendorf.

TSG: Angeschlagener Aufsteiger

Einen Heimsieg streben die Balinger morgen gegen Schlusslicht Stadtallendorf an. Bei der 0:5-Schlappe unter der Woche gegen Saarbrücken mussten Nils Schuon (links) und seine Teamkollegen nach der Roten Karte für Patrick Lauble (Mitte) in Unterzahl spielen.

Wäre die TSG Balingen ein Boxer, sie hätte zuletzt zwei harte Schläge kassiert: Erst das 0:5 gegen Saarbrücken am Dienstag und tags darauf die Botschaft, dass Kapitän Manuel Pflumm am Saisonende aufhört.

Wie nun verhindern, dass der angeschlagene Boxer nicht nur wankend aus den Seilen kommt, sondern gar zu Boden geht? Wie also hat die TSG diese Nackenschläge im Kampf um den Klassenerhalt verkraftet?

„Das werden wir am Samstag sehen“, antwortet Trainer Ralf Volkwein. Fakt sei, dass seine Mannschaft acht Spiele vor dem Saisonende als Tabellenzehnter – bei zehn Punkten Vorsprung auf den ersten möglichen Regionalliga-Abstiegsplatz – nach wie vor gut dastehe.

Ebendies müsse man sich laut Volkwein auch stets bewusst machen. Und zudem ist sich der A-Lizenzinhaber sicher, dass sie die jüngste Pleite beim Meister einzuschätzen wisse. „Saarbrücken ist keine Mannschaft, mit der wir uns messen müssen“, stellt der Balinger Kommandogeber erneut klar.

Eine solche ist dagegen der direkte Konkurrent TSV Eintracht Stadtallendorf, der am Samstagnachmittag (14 Uhr) in der Bizerba-Arena gastiert. Das Hinspiel endete 1:1. Mit einem Punkt gegen den Vorjahres-Aufsteiger könnte Volkwein auch diesmal gut leben.

Ein Sieg brächte die Schwaben-Elf auf 35 Zähler und damit der magischen 40-Punkte-Marke nahe, die in der Regionalliga gemeinhin den Klassenerhalt bedeutet. Eine Niederlage gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten jedoch könnte den angeschlagenen Balinger Boxer vollends ins Taumeln bringen.

Zumal die Württemberger in der Folgewoche zum TSV Steinbach Haiger nach Nordhessen (23. März, 14 Uhr) reisen – und der gilt ebenso wie der darauf folgende Heimkontrahent, Primus SV Waldhof Mannheim (30. März, 14 Uhr), als unumstrittene Spitzenmannschaft der Liga.

Gegen Saarbrücken habe seinem Team letztlich die Power gefehlt, sagt TSG-Kommandogeber Volkwein, dessen Elf erst nach der Roten Karte gegen Patrick Lauble in der 56. Minute die weiße Fahne hisste und danach vier der fünf Gegentore und die höchste Saisonniederlage kassierte.

Die Pause zwischen dem Samstagsspiel gegen Freiburgs U23, das die TSG mit 1:0 gewann, und der Partie in Völklingen sei für die Amateurelf aus Balingen zu kurz gewesen, der Platzverweis habe den müden Spielern dann letztlich den Rest geben.

Volkwein erwartet nun wieder ein offenes Heimduell. Wie auch die TSG pflegt Stadtallendorf, das in der Englischen Woche gegen Mannheim am Dienstag beim 1:5 ebenfalls fünf Gegentreffer einstecken musste, einen Amateurstatus.

„Verein und Mannschaft haben einen ähnlichen Charakter wie wir“, sagt Volkwein. „Sie sind körperlich sehr präsent. Wir dürfen dem Gegner daher keinen Platz lassen, sonst spielen sie uns aus.“ Denn wenngleich die Tabelle und 17 Punkte mehr für die Volkwein-Elf spricht, weist letzterer die Favoritenrolle von sich.

„Als Aufsteiger sind wir in keinem Spiel Favorit“, so der Trainer. „Der Gegner braucht im Abstiegskampf jeden Punkt.“ Und angeschlagene Boxer sind bekanntlich die gefährlichsten. Das gilt für die TSG. Aber eben auch für Stadtallendorf.