Zollernalbkreis

Synergien nutzen: Die 57 Selbsthilfegruppen im Zollernalbkreis wählen einen Sprecherrat

26.09.2021

Von Silke Thiercy

Synergien nutzen: Die 57 Selbsthilfegruppen im Zollernalbkreis wählen einen Sprecherrat

© Privat

Sie vertreten die Interessen der Selbsthilfegruppen im Zollernalbkreis (von links): Ingrid Gonser, Mario Stadtmüller, Elfriede Adler-Merbach sowie Jürgen Renz, Adalbert Grillmann und der zum Vorsitzenden gewählte Heinz Weisser.

Rheuma, Mobbing oder Depressionen – die Vielfalt der 57 Selbsthilfegruppen im Zollernalbkreis ist groß. Jüngst wurde der Sprecherrat gewählt. Dessen Vorsitzender Heinz Weisser freut sich über diese „wichtige Neuausrichtung“. Beim Treffen im Landratsamt in Balingen waren sich alle Beteiligten über das neue Konzept einig.

Der Sprecherrat arbeitet eng mit der Selbsthilfekontaktstelle (KIGS), vertreten durch Renate Liener-Kleinmann, dem kommunalen Beauftragten für Menschen mit Behinderung, Thomas Miller sowie dem Sozial- und Rechtsdezernenten im Landratsamt, Georg Link und Janessa Roos zusammen. Diese 57 Selbsthilfegruppen (SHG) werden zukünftig durch diesen Sprecherrat vertreten.

Vernetzung und Schulungen

Die Selbsthilfe im Kreis habe, so Weisser, eine neue Struktur erhalten. So sollen sich die Gruppen untereinander vernetzen und Synergien nutzen. Die Pandemie hat einen Schub für die digitale Selbsthilfe geleistet. Die Gruppen sollen im Bereich der digitalen und sozialen Medien geschult werden, auch sollen Laptops, Beamer oder Tablets an die Gruppen bei Bedarf verliehen werden können. Geplant ist eine neue Plattform der „jungen Selbsthilfe“, auf der sich junge Betroffene austauschen und Beratung und Betreuung im Kreis finden. Auch für sie sind die sechs Mitglieder des Sprecherrates da.

Alles erfahrene Leiter

Die gleichberechtigten Mitglieder des Sprecherrates sind alles langjährig erfahrene Leiterinnen und Leiter von Selbsthilfegruppen. Vorsitzender ist Heinz Weisser (Anti-Mobbing und Burnout-Hilfe), Stellvertreter Mario Stadtmüller (Stoma-Treff). Sie werden unterstützt von Ingrid Gonser (Schmerzpatienten), Elfriede Adler-Merbach (Tracheostoma & Schädelhirnpatienten), Jürgen Renz (Parkinson Youngster) sowie Adalbert Grillmann (Sucht-Elternselbsthilfe). Der Sprecherrat vertritt die Interessen der Selbsthilfe gegenüber der Kreispolitik, Städten und Gemeinden, Behörden, gegenüber der Presse, den Kliniken und niedergelassenen Ärzten sowie gegenüber den Krankenkassen.

Ein niederschwelliger Ansprechpartner

Der Sprecherrat steht der KIGS sowie den Ansprechpartnern des Landratsamtes Zollernalb in ihren Aufgaben beratend zur Seite und versucht, die persönlichen Erfahrungen aus der praktischen Arbeit mit Selbsthilfegruppen einzubringen. „Wir wollen auch ein niederschwelliger Ansprechpartner für bestehende Selbsthilfegruppen und Interessierte sein“, erklärt Heinz Weisser.

Der Sprecherrat unterstützt die Selbsthilfekontaktstelle außerdem in der Öffentlichkeitsarbeit. Der Schwerpunkt liegt darauf, in der Bevölkerung die Akzeptanz gegenüber einzelnen Krankheitsbildern und Problemlagen, wie auch der Selbsthilfegruppen im Gesamten zu fördern. Außerdem unterstützen die sechs Männer und Frauen die KIGS bei Veranstaltungen wie Seminaren, Fortbildungen, Gruppenneugründungen oder Messeauftritten.

Es gibt eine neue Website

Der Sprecherrat wirkt mit in Facharbeitskreisen und anderen Gremien oder bittet andere Selbsthilfevertreter aus dem „Netzwerk Selbsthilfe Zollernalb“ um deren Mitwirkung, wie Weisser erklärt. Und dann verweist er – nicht ohne Stolz – auf die komplett neu gestaltete Website der Selbsthilfegruppen im Landkreis: selbsthilfe-zollernalb.de

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