Fußball

Strittiger Bytyqi-Freistoß schockt Schwaben: Balingen verliert gegen Steinbach mit 0:1

15.09.2021

Von Marcus Arndt

Strittiger Bytyqi-Freistoß schockt Schwaben: Balingen verliert gegen Steinbach mit 0:1

© SOEREN HERL

Einer von fünf Neuen in der Balinger Startelf: Marco Gaiser (am Ball).

Ist das bitter für die Balinger Fußballer. Trotz einer couragierten Leistungen haben sie am Mittwochabend nach einem strittigen Freistoßtreffer des eingewechselten Enis Bytyqi mit 0:1 (0:0) verloren. Erst kurz vor Spielende fiel die Entscheidung.

Gegenüber der 1:3-Niederlage in Gießen stellte TSG-Coach Martin Braun auf fünf Positionen um. Neben dem spielenden Co-Trainer Lukas Foelsch rückten Marcel Binanzer, Laurin Curda, Marco Gaiser und Daniel Seemann gegen die Hessen in die Startelf.

Viele Nicklichkeiten

Der TSV – mit zuletzt drei Siegen in Serie – erwischte den besseren Start, war präsenter in den Zweikämpfen und gefährlicher vor dem Tor. Daniele Gabriele sorgte für den ersten Aufreger, wurde aber konsequent gestoppt (2. Minute). Auf der Gegenseite brachte ein weiter Einwurf von Sascha Eisele die Steinbacher in Bedrängnis (5.). In der Folge präsentierten sich die Schwaben auf Augenhöhe mit dem Aufstiegsaspiranten, der sich in einer intensiven Begegnung mit vielen Nicklichkeiten um Ball- und Spielkontrolle mühte. Auffallend: die defensive Stabilität der Kreisstädter mit Foelsch und Gaiser im Zentrum. Das war wichtig gegen den spielstarken Tabellendritten, welcher viele Chancen generierte.

Ferdinand verfehlt den Kasten

Einen Nieland-Schuss aus 16 Metern parierte Binanzer klasse (21.), TSG-Kapitän Matthias Schmitz blockte Sasa Strujic im Strafraum ab (23.). Balingen tat sich schwer, hatte nach einer feinen Ballstafette über die rechte Seite aber die beste Möglichkeit des Spiels. Stark setzte sich Jan Ferdinand gegen Maskenmann David Kamm Al-Azzawe durch, verfehlte aber den Kasten von Eike Bansen knapp (26.). Die TSG wurde nun mutiger, ohne die Grundordnung aufzugeben. Glück für die Schwaben, dass Gabriele nach exzellentem Sobotta-Zuspiel das Aluminium traf (26.). Nicht nur die Torumrandung wackelte – doch Binanzer hielt die Null weiter fest. Erneut scheiterte der frühere Ulmer am TSG-Keeper (32.).

Rochade lohnt sich

Ohne Zweifel: Die Rochade zwischen den Pfosten lohnte sich für die Balinger. 37 Minuten waren vor 431 Zuschauern in der Bizerba-Arena gespielt, als Binanzer überragend gegen Marcell Sobotta parierte. „Wir haben ein paar dicke Dinger nicht genutzt“, haderte Gästetrainer Adrian Alipour, der ein Chancenplus seiner Mannschaft in Durchgang eins sah, „obwohl wir lange nicht am Spiel teilgenommen haben.“ Balingen investierte mehr, setzte immer wieder Nadelstiche. So auch in 42. Minute: Foelsch bediente Ferdinand. Der Ebinger zimmerte den Ball mit vollem Risiko über die Latte, sodass es zur Pause beim 0:0 blieb.

Steinbach mit langen Ballbesitzzeiten

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Steinbach hatte lange Ballbesitzzeiten, Balingen konterte. Pech, dass Pedro Almeida etwas zu eigennützig den Abschluss suchte (48.). Keine 180 Sekunden später lenkte Bansen einen Ferdinand-Schuss mit viel Mühe zur Ecke. Diese brachte nichts ein – aber die TSG war drin, ärgerte den Favoriten. Der haderte – mit sich und Schiedsrichter Jonas Brombacher. Der reagierte nun überraschend häufig auf Steinbacher Zurufe, während ein klares Weigelt-Foul an Gaiser ohne Konsequenzen blieb (59.). Ohne Zweifel: Die Eyachstädter forderten die Hessen, welche blass blieben. Neues Offensivpersonal (Ilhan, Singer) sollte es richten.

Bytyqi zirkelt Ball ins Tor

Jonas Singer machte dann auch richtig Alarm, aber Binanzer parierte mit einer Hand. Den Nieland-Nachschuss klärte Jonas Vogler (75.). Es blieb eine enge Kiste – nun wieder mit Vorteilen für die Gäste. Bitter für Balingen, dass Enis Bytyqi einen strittigen Freistoß zum Siegtreffer um die Mauer zirkelte (89.).

TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Curda (90. Dierberger), Gaiser (90. Ramser), Seemann (81. Klostermann), Almeida (81. Akkaya), Schmitz, Ferdinand, Vogler, Fritschi.

Tor: 0:1 Bytyqi (89.).

Schiedsrichter: Jonas Brombacher (Kandern).

Zuschauer: 431.

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