Stetten a.k.M.

Stettener Albverein sucht nach einer neuen Führungsriege

10.12.2019

Von Susanne Grimm

Stettener Albverein sucht nach einer neuen Führungsriege

© Susanne Grimm

Die Vorstandschaft des Stettener Albvereins ist ratlos.

Es kommt wahrlich nicht alle Tage vor, dass bei einer Hauptversammlung der einzige Kandidat, der sich für den Vorsitz zur Verfügung stellt, nicht gewählt wird. So geschehen in der Hauptversammlung des Stettener Albvereins.

Zur Wahl stand unter anderem der Posten des ersten Vorsitzenden, wobei der bisherige Vereinschef, Werner Bock, sich nicht mehr zur Verfügung stellte.

Ebenso wollten Kassierer Jürgen Feißel, Wegewart Heinrich Mehling und Naturschutzwart Rolf Schneemilch, alle drei langjährige Vorstandsmitglieder, nicht mehr für ihre Ämter kandidieren.

Verein mit Tradition

Der traditionsreiche Verein, der erst im vergangenen Sommer sein 125-jähriges Bestehen gefeiert hat, zeigte in starker Auflösung begriffene Verschleißerscheinungen. Zur Versammlung waren rund 30 Mitglieder erschienen, wobei jedoch keiner der Anwesenden trotz mehrfacher Bitte, sich für einen Posten zur Verfügung zu stellen, dieser nachkam. Bis auf eine Person, die sich meldete und sich bereit erklärte, für den Vorsitz zu kandidieren, vorausgesetzt, ihr würde vom bisherigen Vorstand Hilfe zur Einarbeitung gewährt.

Interimslösung kommt

Doch die Mitglieder wollten diesen Schritt nicht mitgehen – Hintergrund sind gesundheitliche Probleme. Doch litt die Stimmung spürbar unter dieser Situation, zumal sich auch sonst keiner bereit fand, einen der anderen vakanten Posten zu übernehmen. Letztendlich übernahm der bisherige Vorsitzende Werner Bock, der auch sein Amt als Wanderwart aufgab, für ein Jahr kommissarisch den Vizevorsitz. Auch Kassierer Jürgen Feißel führt notgedrungen für ein weiteres Jahr die Vereinskasse. Schriftführer und Hüttenwart des vereinseigenen Häuschens, Reinhard Stolz behält seine Posten und übernimmt zusätzlich die Funktion des Wanderwarts.

Kein Jahresprogramm

Sigrid Espe, die aufgrund ihres Engagements die Ehrennadel in Silber erhielt, bleibt weiterhin Kulturwartin und Leiterin der erfolgreichen Nordic-Walking-Gruppe, ebenso Dorit Neusch, zuständig für den digitalen Medienauftritt des Vereins. Auch Heinrich Mehling, der jahrzehntelang unermüdlich in der Vorstandschaft tätig war, bekam eine Ehrung in Form des Ehrenschilds des Albvereins.

Die stark geschwächte Vereinsführung sah sich außerstande, ein Jahresprogramm vorzulegen, wie das in den vergangenen Jahren stets der Fall war. Im weiteren Verlauf des Abends berichteten die einzelnen Bereichsleiter über die geleistete Arbeit und thematisieren anstehende Probleme.

Düngen im Privatgarten

Naturschutzwart Rolf Schneemilch beispielsweise stellte neben dem Tier und der Pflanze des Jahres das Thema Einsatz von Dünge- und Spritzmittel vor, sowie die derzeit gehäuft vorkommende insektenfeindliche Privatgartengestaltung mittels Schotterflächen und sterilen Rasenflächen. Er stellte klar, dass beim Einsatz von Dünge- und Spritzmitteln die Privatgärtner den Landwirten in nichts nachstehen.

Das befand auch Klaus-Dieter Halder, Landwirt und Bürgermeisterstellvertreter der CDU-Fraktion im Gemeinderat, der auch die Entlastung vornahm. Doch im Gegensatz zu den Bauern würde keiner den Einsatz dieser Mittel in Privatgärten kontrollieren.

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