Zollernalbkreis

Machtkämpfe in der Kreis-AfD: Stefan Herre und drei Kreisräte bleiben Neuwahlen fern

22.11.2019

von Pressemitteilung

Machtkämpfe in der Kreis-AfD: Stefan Herre und drei Kreisräte bleiben Neuwahlen fern

© ZAK-Montage/paca

Andauernde Machtkämpfe in der AfD: Stefan Herre und drei der vier Kreisräte haben davon endgültig genug.

Als Reaktion auf das ZAK-Interview mit AfD-Kreissprecher Hans-Peter Hörner verurteilen der Landtagsabgeordnete Stefan Herre sowie drei der vier AfD-Kreisräte, Stefan Buck, Dr. Armin Schweitzer sowie Jürgen Schiller, das „fragwürdige Verhalten“ des aktuellen Kreisvorstands. Sie bleiben den AfD-internen Neuwahlen am Samstag deshalb fern.

In einer Pressemitteilung schreiben sie wie folgt: „Am Wochenende wählt der Kreisverband der AfD im Zollernalbkreis seinen Vorstand neu. Begleitet wird die Wahl seit Monaten von fragwürdigen Vorgängen und Aussagen, die der Öffentlichkeit in den sozialen Medien zugänglich gemacht wurden“, heißt es darin.

„Das sind gezielte Versuche, die kommende Wahl zu beeinflussen und bisher Unentschlossene auf die Seite jener zu ziehen, die es nötig haben, solche Methoden anzuwenden. Es scheint längst nicht mehr um politische Inhalte zu gehen, sondern nur noch darum, sich für die kommende Wahl möglichst gut zu positionieren. Das ist der Sache nicht dienlich, für die wir als Partei angetreten sind“, kommentiert der AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Herre die aktuellen Entwicklungen.

Drei Kreisräte und Herre kritisieren Kalbitz-Auftritt

Zusammen mit dem Kreistagsfraktionvorsitzenden Stefan Buck und den Kreisräten Dr. Armin Schweitzer und Jürgen Schiller hat Herre laut der Mitteilung bereits den umstrittenen Auftritt des „Flügel“-Vertreters Andreas Kalbitz in Albstadt nicht gutgeheißen und sich vorab von seinem Besuch distanziert.

„Die Einladung des Herrn Kalbitz war nur einer von vielen Versuchen, die bestehenden Gräben zu vertiefen. Man wollte uns Gemäßigte damit bewusst provozieren“, sagt Buck.

Aufnahme von Neumitgliedern bewusst verzögert?

Dabei soll es laut der Mitteilung jedoch nicht geblieben sein. Wie der Kreisratsfraktionsvorsitzende Buck aus gut unterrichteten Quellen erfahren haben will, sei es möglich, dass die Aufnahmen von Neumitgliedern in den letzten drei Monaten bewusst verzögert worden seien.

„Damit wollte man wohl die Mehrheiten im Kreisverband, die längst nicht mehr die Realität in der Region abbilden, gezielt steuern“, so Buck.

Kreisräte und Herre bleiben der Neuwahl fern

Die drei Kreisräte Schweitzer, Buck und Schiller sowie der Abgeordnete Herre seien deshalb zum Entschluss gekommen, an der Neuwahl des Vorstands im Kreisverband nicht teilzunehmen und der Veranstaltung am Samstag sogar fernzubleiben.

„Damit wollen wir deutlich machen, dass wir die Vorgänge im Kreisverband sehr kritisch sehen und aufs Schärfste verurteilen“, so Herre.

„Der aktuelle Vorstand hat es bedauerlicherweise nicht geschafft, Einigkeit zu schaffen. Stattdessen hat er sich in meist öffentlich ausgetragenen Kleinkämpfen verloren und versucht anscheinend, den Kreisverband in eine Ecke zu drängen, in der er dem Zollernalbkreis und der AfD schadet“, so Herre weiter. Das sei bedauerlich und nicht im Interesse der Kreisverbandsgründer, zu denen auch er zähle.

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