Gegenüber dem Sieg in Walldorf verzichtete der Ex-Profi auf markante Rochaden. Für den verletzten Laurin Curda rückte Lukas Ramser in die Startelf des Tabellenneunten.

Dieser brachte zum Ende der ersten Halbserie seine Qualitäten noch einmal auf den Platz, hatte in der Nachspielzeit die Riesenchance zum Ausgleich – doch Jan Ferdinand verfehlte den Mainzer Kasten aus zehn Metern knapp. Es sei das erwartet schwere Spiel gewesen, erklärte Bartosch Gaul, „weil Balingen eine Mannschaft ist, die über das Kollektiv und den Glauben an einen gemeinsamen Plan kommt.“

Der griff in den vergangenen Wochen – auch gegen den Herbstmeister hatte die TSG ihre Möglichkeiten. Bereits in der Anfangsphase hatten die Kreisstädter die besseren Szenen, waren im letzten Drittel aber nicht präzise genug. Nach einer feinen Ballstafette über die starke linke Seite suchte Kaan Akkaya in der Box Leander Vochatzer, doch Lukas Quirin klärte konsequent zur Ecke (4. Minute). Diese brachte nichts ein.

Mißner trifft

Auch in der Folge tat sich der FSV gegen „das formstärkste Team der Liga“ (O-Ton Gaul) sehr schwer. Unaufgeregt erarbeitete sich der Aufstiegsaspirant sukzessive mehr Ballbesitz – zwingend waren die Aktionen der Gaul-Truppe aber zunächst nicht. Auf der Gegenseite flankte Ramser auf Ferdinand, welcher im Fünfmeterraum noch entscheidend gestört wurde (15.).

Effektiver: die U23 des Erstligisten. Nach einem Eckball und einigen Abschlussversuchen kam Tobias Mißner an das Spielgerät und brachte die Mainzer aus kurzer Distanz in Führung (20.). „So ein Tor über eine Standardsituation muss man dann auch erst einmal machen, das ist für uns als U 23 auch wichtig“, meinte der Gästetrainer, während sein Konterpart Braun von einem „unglücklichen Gegentreffer“ sprach.

Chance nicht genutzt

Mainz 2 sorgte auch für den nächsten Aufreger – ein Distanzschuss von Marc Fichtner ging aber vorbei (21.). Die TSG mühte sich nach dem Rückstand um Ball- und Spielkontrolle. Vorerst vergebens. Bitter für die Balinger, dass Ferdinand eine Ramser-Hereingabe nicht verwertete (27.).

Der Kreisstadt-Klub investierte mehr, die Mainzer ließen aber wenig zu. Bereits in der Nachspielzeit suchte Vochatzer noch einmal Ferdinand, welcher sich gegen zwei Mainzer nicht durchsetzte.

TSG macht weiter Druck

Nach der Pause drängte die Braun-Elf auf den Ausgleich, störte Mainz2 früh und effektiv. Pech, dass Simon Klostermann in aussichtsreicher Position zu überhastet abschloss (53.). Der FSV wackelte, leistete sich viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Ferdinand ließ die nächste Kopfballchance aber liegen (61.).

Der FSV verwaltete nur noch, hatte nach einem Quirin-Schuss von der Strafraumgrenze allerdings die beste Chance in Durchgang zwei. Klasse lenkte TSG-Torhüter Marcel Binanzer die Kugel noch an den Pfosten (65.).

Braun reagierte, brachte mit Tobias Dierberger einen weiteren Angreifer. Die Gastgeber machten im 3-4-3-System nun richtig Druck.

Die nächste Möglichkeit hatte Ramser, doch Gästekeeper Lasse Rieß kratzte den Volleyschuss des TSG-Strategen noch von der Linie (72.). Auf der Gegenseite machte Romario Rösch völlig frei den Deckel nicht drauf (84.) und es blieb weiter eine enge Kiste. Mit dem besseren Ende für den Primus. „Ein 1:1 hätten wir gerne mitgenommen“, so Braun abschließend, „etwas hat heute auch das Glück gefehlt.“

TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Vochatzer (79. Dierberger), Akkaya (90. Arutunjan), Almeida (79. Viventi), Ramser (79. Foelsch), Schmitz, Ferdinand, Vogler, Fritschi (46. Gaiser), Klostermann.

Tor: 0:1 Mißner (20.).

Schiedsrichter: Gahis Safi (Erlensee).

Zuschauer: 550.