Fußball

Spielordnung geändert: WFV strebt weiterhin eine sportliche Wertung der Saison 2020/21 an

19.02.2021

Von Matthias Zahner

Spielordnung geändert: WFV strebt weiterhin eine sportliche Wertung der Saison 2020/21 an

© Eibner

Der Ball ruht auch weiterhin.

Der Württembergischen Fußballverband (WFV) hat am Freitagabend mitgeteilt, dass dessen Beirat einstimmig eine Änderung der Spielordnung beschlossen hat. Der Beschluss weicht vom ursprünglichen Vorschlag des Verbandsspielausschusses nur in einem Punkt ab.

Die Änderung der Spielordnung besagt, dass die Vorrunden zur Ermittlung direkter Auf- und Absteiger bis 20. Juni abgeschlossen und im Anschluss die Relegationsspiele ausgetragen werden sollen - soweit die Verfügungslage eine Aufnahme des Spielbetriebs spätestens zum 9. Mai 2021 zulässt. Könne dieser Termin nicht eingehalten werden, bleibt nur der Abbruch mit Annullierung.

75-Prozent-Hürde

Der Beschluss weiche vom ursprünglichen Vorschlag des Verbandsspielausschusses insoweit ab, als die Wertung der Vorrunden möglich sei, „wenn mindestens 75 Prozent aller Mannschaften einer Staffel alle Vorrundenspiele absolviert haben, in diesem Fall dann auf Basis der Quotienten-Regelung.“ Zuvor hatte die Spielordnung als Voraussetzung für die Anwendung der Quotienten-Regelung vorgesehen, dass „mindestens die Hälfte aller Mannschaften einer Staffel mindestens 50 Prozent aller Saisonspiele absolviert haben müssen.“

265 Stellungnahmen

„Dem Beiratsbeschluss vorausgegangen war eine Anhörung der 1594 am Spielbetrieb teilnehmenden Vereine, von denen 265 Stellungnahmen eingingen“, heißt es in dem Schreiben.

Dabei hätten sich circa 45 Prozent der Vereine für den Vorschlag einer Fortsetzung der Saison 2020/21 zum nächst möglichen Zeitpunkt, spätestens aber zum 9. Mai 2021, mit Abschluss der Vorrunden und anschließender Relegation ausgesprochen; weitere circa 20 Prozent der Stellungnahmen beinhalteten geringe Modifizierungen oder auch neue Vorschläge mit alternativen Lösungsansätzen.

35 Prozent stimmen für Abbruch

Ein Anteil von circa 35 Prozent der Vereine möchte die Saison nicht fortsetzen, sondern sofort abbrechen und annullieren mit der Folge, dass es weder Auf- noch Absteiger gibt. Eine genauere Betrachtung der Rückmeldungen zeigt dabei, dass der ganz überwiegende Anteil der Vereine, die sich für einen sofortigen Abbruch und die Annullierung der laufenden Spielzeit aussprechen, mit

der ersten Herrenmannschaft abstiegsgefährdet ist.

Pokal wird gesondert betrachtet

Die Pokalwettbewerbe auf Verbands- und Bezirksebene werden vom Beschluss des Beirats gesondert betrachtet und könnten auch für den Fall einer Annullierung der Meisterschaftsrunden fortgesetzt werden.

Matthias Schöck, Präsident des Württembergischen Fußballverbandes, erklärt: „Unsere zentrale Aufgabe als Interessensvertreter unserer Vereine ist es, den sportlichen Wettbewerb bestmöglich zu organisieren. Mit dem gefassten Beschluss haben wir die Grundlage für eine sportliche Entscheidung in der laufenden Saison geschaffen. Fußball ist eine Freiluft-Sportart und wir sehen gute Chancen dafür, mit steigenden Temperaturen wieder Fußball spielen zu können. Nach zwischenzeitlich dreieinhalb Monaten Pause ist es auch für unsere Vereine wichtig, wieder einen Trainingsbetrieb anzubieten; insbesondere im Kinder- und Jugendfußball. Ich bin sehr froh darüber, dass uns eine Mehrheit unserer Vereine in dieser Vorgehensweise unterstützt. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die die heutige Beschlussfassung sehr intensiv und im Dialog mit den verschiedenen Ebenen auf einer fundierten Basis vorbereitet haben.“

Offener Brief des DFB-PräsidiumsUnterdessen hat sich die Führungsetage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in einem offenen Brief für Lockerungen im Amateurbereich ausgesprochen. Der DFB trage mit seinen Regional- und Landesverbänden die verlängerten Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zwar mit, jedoch dürfe dies „nicht zum Dauerzustand werden“, schrieben DFB-Präsident Fritz Keller und Vize-Präsident Rainer Koch in einem gemeinsamen offenen Brief an die knapp 24 500 Fußballvereine in Deutschland. Außerdem versucht der Verband mit einer derzeit laufenden Umfrage noch mehr über die derzeitigen Sorgen und Probleme der Amateurklubs zu erfahren.

Diesen Artikel teilen: