„Spiel ohne Voll-Druck“: HBW Balingen-Weilstetten kann gegen Zaporizhzhia befreit aufspielen

Von Marcus Arndt

Das Dresden-Debakel korrigierte der HBW Balingen-Weilstetten, festigte mit 7:1 Punkten die Tabellenführung in der 2. Handball-Bundesliga. Am Freitag gastieren die „Gallier“ beim ukrainischen Serienmeister Motor Zaporizhzhia.

„Spiel ohne Voll-Druck“: HBW Balingen-Weilstetten kann gegen Zaporizhzhia befreit aufspielen

In Düsseldorf wollen die „Gallier“ (im Bild Elias Huber) weiter an ihrer Form feilen.

„Ein Spiel ohne Voll-Druck“, erklärt Jens Bürkle, „aber ich will das Ding gewinnen.“ Um den Trend der vergangenen Wochen fortzusetzen. Eindrucksvoll legte der Bundesliga-Absteiger nach der Heimpleite gegen die Sachsen den Schalter um: mit drei Siegen in vier Spielen. Einzig in Lübeck gab der Spitzenreiter einen Zähler ab.

Beim TV Großwallstadt setzte sich der Primus am vergangenen Sonntag mit 32:26 durch. Nur kurz wackelten die Kreisstädter in der Schlussviertelstunde. „Wir spielen in dieser Phase auch gut, verwerfen allerdings vier, fünf Bälle vom Kreis und machen es ihnen in der Abwehr zu einfach. Da sind wir ein wenig nachlässig“, sagt der HBW-Trainer, „das war unnötig, aber nicht dramatisch – wir korrigieren nach dem 27:25 schnell nach, packen ein paar Tore drauf. Dann ist die Partie entschieden. Es war ein überzeugender Auftritt über 60 Minuten. Ein gutes Spiel von uns.“

Guter Start in die Auswärtsserie

Essenziell für den Aufstiegsaspiranten, dass der Auftakt von drei Auswärtsspielen in Folge erfolgreich war. Nach dem Duell der beiden Ex-Erstligisten in Elsenfeld gastieren die Balinger am Freitagabend in Düsseldorf bei Motor Zaporizhzhia (19.30 Uhr, Castello) – am 17. März geht es zum Werksklub nach Dormagen. „Es war schon wichtig, dass wir erfolgreich in diese Serie gestartet sind“, räumt Bürkle unumwunden ein.

Er fügt zufrieden hinzu: „Wir haben aus der ersten Halbzeit sehr gut gelernt und hatten nach der Pause eine gute Konsequenz in den Handlungen. Unsere Abwehr war sehr beweglich – auch wenn wir nach der Acht-Tore-Führung ein wenig leichtsinnig waren. Trotzdem waren es viele gute Aktionen von uns. Wir haben es ihnen sehr, sehr schwer gemacht.“

Zunächst hakte es allerdings beim Spitzenreiter noch ein wenig. „So wie die ersten 15 Minuten liefen, hätte ich es schwerer erwartet. Da war es schon sehr eng“, analysiert der 42-Jährige, „aber wir haben ihnen – auch mit der Einwechslung von Kristian Beciri – sehr viel Energie genommen. Wir sind ein sehr hohes Tempo gegangen. Das hat Großwallstadt schon ein wenig die Kraft geraubt und es wurde für sie im Angriff immer schwerer.“

Schöngarth-Debüt geplant

In Düsseldorf möchte Bürkle mit seinem Team diesen Trend fortsetzen. Während Filip Vistorop weiter ausfallen wird, steht Winter-Neuzugang Jens Schöngarth vor seinem HBW-Debüt. „Ich hoffe, dass wir Jens die ersten Minuten geben können“, sagt Bürkle, „und wir die Möglichkeit haben, ihn unter Wettkampfbedingungen einzuspielen. Von daher ist es eine dankbare Situation, dass wir keinen Druck haben. Ich hoffe auch, dass wir den Leuten, welche zuletzt nicht so viel gespielt haben, mehr Einsatzzeiten geben können. Trotzdem wollen wir weiter an unserer Form arbeiten und erfolgreich sein.“

Bereits am Donnerstag reisten die Schwaben nach dem Abschlusstraining in die Rheinmetropole. „Nach fünf, sechs Stunden im Bus ist das Risiko einfach zu hoch, dass etwas passiert“, erklärt der Sportwissenschaftler, „das gehen wir nicht ein und sind deshalb einen Tag früher hochgefahren.“ Neben Vistorop fehlte auch Kreisläufer Tobias Heinzelmann. „Eine reine Sicherheitsmaßnahme“, versichert der erfahrene Übungsleiter, „Tobias ist immer noch leicht angeschlagen. Deshalb gönnen wir ihm diese Pause.“ Diese erhält auch die Balinger Mannschaft nach dem Spiel. „Wir machen bis Dienstag frei“, verrät der frühere Bundesliga-Kreisläufer, „um den Kopf wieder etwas freizubekommen und zu regenerieren.“