Spezialisierung beim THW-Ortsverband Albstadt

Von THW Albstadt

Neben den alltäglichen Einsatzaufgaben des Technischen Hilfswerks entwickelt sich der Ortsverband hin zum Spezialisten in den Bereichen Abstützen und schwere Bergungsaufgaben.

Spezialisierung beim THW-Ortsverband Albstadt

Helfer des THW sind auch überregional im Einsatz – so wie in diesem Bild im Katastrophengebiet Ahrtal.

Der Ortsverband Albstadt des Technischen Hilfswerks kehrt seit kurzem aus dem Einsatzgeschehen wieder in den THW-Alltag zurück. Ob Führungsstelle im Bereitstellungsraum Remagen, Materialtransporte ins Hochwassergebiet oder Bergungsarbeiten im Schadensgebiet – die letzten Monate haben auch die Albstädter Kameradinnen und Kameraden in Atem gehalten. Zumal auch Unterstützungen für die Polizei im Zollernalbkreis sowie Einsatz-aufgaben im Rahmen der Corona-Pandemie anstanden.

Ehrenamtliche Hilfe in Albstadt seit 55 Jahren

Insbesondere die Ahrtal-Einsätze sind ein weiteres Beispiel für die ehrenamtliche Hilfe, die in Albstadt seit inzwischen 55 Jahren gelebt wird. Mitte der neunziger Jahre schlossen sich die beiden Stützpunkte in Albstadt und Tailfingen zum heutigen Ortsverband Albstadt zusammen.

Seit den Anfangstagen hat sich im THW und damit auch in Albstadt viel verändert. Hat man sich als THW-Helfer bis Anfang der Neunziger nur auf die zivile Verteidigung und Hilfeleistungen bei Großschadenslagen vorbereitet, spezialisiert man sich inzwischen in unterschiedlichsten Einsatzoptionen.

Einerseits geht der OV Albstadt mit dem Abstützsystem Holz sowie dem Einsatzgerüstsystem den Weg zum Schwerpunkt „Sichern von angeschlagenen Gebäuden“ sowie Fußgängerbrückenbau. Andererseits steht die Fachgruppe „schwere Bergungsgruppe“ für einen Bereich, wo normales Einsatzgerät aufgibt. Wie in allen THW-Ortsverbänden bietet sich auch in Albstadt Helferinnen und Helfern mit unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten die Möglichkeit, sich zu engagieren. Hinter den Kulissen werden im OV-Stab die wichtigen Verwaltungs- und Unterstützungsaufgaben abgearbeitet. Positionen im Bereich der Ausbildung, Küche, Materialbewirtschaftung sowie der Verwaltung heißt es zu besetzen.

Draußen an der Einsatzstelle ist der Zugtrupp mit seinen zwei Einsatzgruppen tätig. Während der Zugtrupp für die Führung und Einsatzkommunikation zuständig ist, leisten die Helferinnen und Helfer der Bergungsgruppe technische Hilfe oder stützen mit dem Abstützsystem Holz oder dem Einsatzgerüstsystem einsturzgefährdete Gebäude ab.

Besonderheit der Fachgruppe „schwere Bergung Typ B“

In der Albstädter Fachgruppe „schwere Bergung Typ B“ steht die Arbeit mit schwerer Bergungsausstattung wie der Betonkettensäge, dem Plasmaschneidgerät und zukünftig Hebekissen mit einer Traglast von bis 130to. auf dem Aufgabenzettel. Besonderheit: Als einziger THW-Ortsverband in Baden-Württemberg wird diese Fachgruppe zukünftig mit einer im THW bezeichneten „Einsatzrettungsspinne“ ausgestattet. Diese als Schreitbagger oder „Menzi Muck“ bekannte Arbeitsmaschine wurde in zwei THW-Ortsverbänden in den letzten Jahren ausgiebig getestet und soll in den nächsten zwei bis drei Jahren in weiteren THW-Stützpunkten stationiert werden, eine davon in Albstadt. Die Komplexität dieser Spezialmaschine, die auch aus der Ferne per Fernsteuerung bedienbar ist, wird die ehrenamtlichen THW-Helfer vor zusätzliche Herausforderungen stellen.

Der Anfang im THW kann bereits im Alter von zehn Jahren in der THW-Jugendgruppe gemacht werden. Die Junghelferinnen und Junghelfer treffen sich jeden Freitag ab 18:30 Uhr, um gemeinsam „spielend helfen zu lernen“. Die Jugendlichen lernen dabei viel fürs Leben und beschreiten den Weg zum Wechsel in den aktiven THW-Dienst.

Die OV-Führung sieht in den stark gestiegenen Aufgaben und Einsatzanforderungen aber die Herausforderung die Durchführung auch zukünftig auf hohem Niveau sicherstellen zu können. Helfende Hände, egal ob in der Küche, der Verwaltung oder draußen „an der Front“ in den Einsatzgruppen als Baumaschinenführer, Führungskraft, Kraftfahrer oder spezialisierter Helfer, werden benötigt.

Helferehrungen

Für 10 Jahre Dienst im THW: Adrian Conzelmann, Gundula und Peter Rieß, Pascal Haasis, Lukas Hirschler, Thomas Klein, Nils Müller, Steffen Sauter

Für 25 Jahre Dienst im THW: Markus Kalkutschke

Für 40 Jahre Dienst im THW: Holger Huber, Hans Jürgen Simon