Später Ausgleich nach 2:0-Führung: TSG Balingen holt einen Punkt gegen die Hoffenheimer U 23

Mit einem hochverdienten Punkt kehrt die TSG Balingen von ihrem Auswärtsspiel bei der U 23 der TSG Hoffenheim zurück. Ärgerlich: Der Ausgleich der Gastgeber zum 2:2 (1:0) fiel in der Schlussminute.

Später Ausgleich nach 2:0-Führung: TSG Balingen holt einen Punkt gegen die Hoffenheimer U 23

Simon Klostermann & Co. holten einen Punkt.

Nach der Bekanntgabe der negativen Testergebnisse kam am frühen Vormittag das grüne Licht vom Gesundheitsamt: Die Partie der Kreisstädter in Hoffenheim konnte bedenkenlos über die Bühne gehen.

Gegenüber dem 2:2 vor neun Tagen in Großaspach nahm Trainer Martin Braun zunächst zwei Änderungen in der Startformation vor: Julian Hauser rückte zwischen die Pfosten, im Mittelfeld stand Kaan Akkaya für Ivan Cabraja auf dem Platz. Kurz vor dem Anpfiff musste der TSG-Coach dann noch Sascha Eisele ersetzen, der sich beim Aufwärmen verletzt hatte. Für ihn durfte schließlich Tobias Dierberger von Beginn an ran.

Erste Chancen für die Gastgeber

Rochaden gab es auch bei den Hausherren, Hoffenheim hatte mit Maximilian Beier und Klauss Verstärkung aus dem Profi-Kader. Und die Bundesliga-Perspektive legte ambitioniert los. Nach fünf Minuten hätte Beier das 1:0 erzielen müssen, als er von Deji Beyreuther auf die Reise geschickt wurde, dann aber freistehend kläglich vergab und am Tor vorbei schoss. Hauser durfte sich nach einer Eckballvariante auszeichnen, als Robin Szarka flach auf den Elfmeterpunkt spielte und Chinedu Ekene direkt abzog (19. Minute).

Die Eyachstädter versteckten sich jedoch keineswegs und schafften es immer wieder, in ihrem 4-4-2-System die Räume zwischen den Reihen eng zu machen. Leander Vochatzer räumte regelmäßig vor der Kette ab und hatte auch die eine oder andere gute Spieleröffnung in petto. Etwa in der zehnten Minute, als er mit einem Zuckerpass Marc Pettenkofer in Position brachte. Dessen Schuss wurde jedoch über das Tor abgefälscht.

Pettenkofer nutzt die Gelegenheit

Glück hatte Balingen, als Klauss wenig später Beier freispielte und TSG-Kapitän Matthias Schmitz dessen Schussversuch an den Pfosten abfälschte (22.). Kurz vor der Pause hatte die Braun-Elf ihre beste Phase – und wurde prompt belohnt. Als der Hoffenheimer Luis Görlich nicht richtig klären konnte, fiel zunächst Simon Klostermann schreiend zu Boden. Die anschließende Verwirrung nutzte Pettenkofer, der aus dem Gewühl heraus aus fünf Metern abzog, eiskalt aus – zur Führung (40.).

Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag. Während die Balinger noch diskutierten, ob das Foul des Hoffenheimers Mario Erb an Dierberger vor oder im Strafraum stattfand, zückte der Unparteiische Philipp Michels schon die Rote Karte – Notbremse. Lukas Foelschs Freistoß flog zwar knapp am Tor vorbei, aber von nun an waren die Rot-Schwarzen in Überzahl (47.).

Vogler baut die Führung aus

Und sie nutzten das eiskalt aus. Der starke Vochatzer durfte sich den Ball aus 18 Metern in Ruhe auf den linken Fuß legen und an die Latte dreschen – und während das Gestänge noch vibrierte, netzte der aufgerückte Jonas Vogler aus spitzem Winkel zum 2:0 ein (61.). Doch es blieb spannend, weil Pettenkofer nur das Lattenkreuz traf (75.) und der eingewechselte Meris Skenderovic drei Minuten später verkürzte.

In der dramatischen Schlussphase ging es hoch und runter, die Hoffenheimer stemmten sich auch in Unterzahl mit aller Macht gegen die drohende Niederlage – und belohnten sich gegen müder werdende Balinger in der 89. Minute, als der Brasilianer Klauss eine Hereingabe Beyreuthers mit dem Kopf zum 2:2-Ausgleich ins Netz drückte.

„Ich bin sehr zufrieden“

Martin Braun musste nach dem Schlusspfiff noch seine Gefühlswelt ordnen. Punkt gewonnen oder zwei verloren? „Wir sind momentan in einer sehr guten Verfassung und haben das auch heute wieder gezeigt, ich bin sehr zufrieden“, war der Trainer mit sich und seiner TSG Balingen im Reinen. „Klar kann man jetzt sagen, dass wir das Spiel gewinnen müssen. Dafür hätten wir aber bei unseren vielen Konterchancen das 3:0 machen müssen. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, gegen wen wir hier gespielt haben. Am Ende nutzt Hoffenheim einen Fehler eiskalt aus und beim 2:2 zeigen sie ihre Qualität.“

Hoffenheims Trainer Marco Wildersinn, der am Dienstag seinen 40. Geburtstag feierte, zeigte sich deutlich weniger zufrieden: „Es war fahrlässig, wie wir in der ersten Halbzeit die Chancen liegen gelassen haben und uns dann zwei Dinger reinmurmeln lassen, weil wir nicht richtig klären“, knirschte der Jubilar. „Zur Pause hätten wir die Partie eigentlich entschieden haben müssen, dann kommt noch die Rote Karte dazu. Es war definitiv mehr drin für uns heute.“

TSG Balingen: Hauser; Wöhrle, Vochatzer, Akkaya, Pettenkofer, Dierberger (82. Heim), Foelsch, Guarino, Schmitz, Vogler, Klostermann (87. Seemann).

Tore: 0:1 Pettenkofer (40.), 0:2 Vogler (61.), 1:2 Skenderovic (78.), 2:2 Klauss (89.).

Rote Karte: Erb (47./H.)

Schiedsrichter: Philipp Michels (Oberkyll).

Zuschauer: 200.