Späte Entscheidung in Magdeburg: HBW Balingen-Weilstetten verpasst die Sensation

Von Larissa Bühler

Letztendlich konnte der HBW Balingen-Weilstetten dem SC Magdeburg die Meisterfeier nicht verderben. Trotz großem Kampf mussten sich die Schwaben beim haushohen Favoriten am Donnerstagabend mit 26:31 geschlagen geben.

Späte Entscheidung in Magdeburg: HBW Balingen-Weilstetten verpasst die Sensation

Der HBW machte Magdeburg das Leben schwer, konnte sich aber nicht belohnen.

Die Aufgabe schien unlösbar. Der abstiegsbedrohte Balinger Bundesligist zu Gast beim Fast-Meister Magdeburg – nur einen Punkt brauchte das Ensemble von Bennet Wiegert, um den Titel gegen die „Gallier“ klarzumachen. Wer jedoch einen Durchmarsch des Favoriten erwartete, wurde rund 50 Minuten lang überrascht: Der HBW hielt der eindrucksvollen Kulisse in der Getec-Arena stand, lieferte dem SCM einen heißen Kampf.

Durchwachsener Auftakt

Die Anfangsminuten liefen für beide Teams nicht unbedingt nach Wunsch. Kristian Beciri und Tim Nothdurft vergaben die ersten beiden Gelegenheiten der Gäste, doch auch Philipp Weber patzte – und nach einem Stürmerfoul der Hausherren netzte Björn Zintel zur Führung für die Schwaben (3. Minute). Noch einmal fast eine Minute dauerte es, ehe Omar Ingi Magnusson mit einem verwandelten Siebenmeter für den ersten Magdeburger Treffer sorgte – und nach weiteren Patzern von Vladan Lipovina und Tim Hildenbrand stellten die Bördeländer auf 3:1 (7.).

Deutlicher sollte es in Durchgang eins allerdings nicht werden. Elias Huber und Hildenbrand sorgten stattdessen für den Ausgleich – und auch in der Folge machten insbesondere die Youngster in den Reihen der Schwaben ihre Sache richtig gut. Der konsequente Einsatz des siebten HBW-Feldspielers stellte die SCM-Defensive ebenfalls vor Probleme.

Gleichstand zur Pause

Und so entwickelte sich etwas überraschend doch ein ausgeglichenes Duell. Der Vorteil lag dabei zwar fast immer aufseiten der Hausherren, doch der HBW kam stets zum Ausgleich – und überstand auch Unterzahlsituationen ohne größere Probleme. Nach dem 10:10 von Till Wente brachte Wiegert Jannick Green für den Ex-Balinger Mike Jensen, doch auch in Sachen Torhüterleistung kamen beim SCM weiter nicht die entscheidenden Impulse.

Nach dem 14:13 nahm Jens Bürkle die erste Auszeit (27.), mahnte weiterhin zu Geduld. Und sein Team lieferte, konnte dank Lipovina und Zintel sogar kurz vor der Pause in Führung gehen. Magnusson glich noch aus, dennoch war das 15:15 zur Halbzeit deutlich weniger, als sich der SCM erhofft hatte.

Jensen verhindert HBW-Führung

Nach dem Wiederanpfiff startete Mario Ruminsky mit einer Parade, seine Vorderleute verpassten jedoch die erneute Führung. So blieb es beim bekannten Ablauf: Magdeburg legte vor (19:17/36.), doch die „Gallier“ blieben unbequem und schafften immer wieder den Ausgleich. Die Sensation lag in der Luft, aufopferungsvoll kämpften die Schwaben um ihre Chance.

Lipovina verwandelte einen Siebenmeter zum 22:22, doch Magnusson und Matthias Musche mit einem Treffer ins leere HBW-Tor legten wieder vor (24:22/46.). Auszeit Bürkle – erneut mit Erfolg. Nothdurft und Lipovina egalisierten, Simon Sejr parierte einen Siebenmeter von Magnusson. Doch auf der Gegenseite lief Jensen nun zu Höchstform auf, verhinderte den Führungstreffer von Hildenbrand. Eine Parade, die letztlich wohl den Knackpunkt darstellte.

SCM zieht davon

Denn der Däne vernagelte in der Schlussphase seinen Kasten, ließ in den finalen zehn Minuten nur noch zwei Treffer zu. Deutlich besser nun: Der Tabellenführer, der sich sukzessive absetzte und auch von einer offensiven Deckung der „Gallier“ nicht aus dem Konzept bringen ließ. Mit 31:26 sicherten sich die Bördeländer die Meisterschaft.

„Keine Ahnung, was nach dem 24:24 passiert ist“, räumte Bürkle im Nachgang ein, während der SCM den Titel bejubelte. „Da ist dann auch die Qualität von Magdeburg zu Tragen gekommen.“