Späte Entscheidung: Dezimierter HBW 2 müht sich zum 28:26-Sieg gegen den TV Willstätt

Von Marcus Arndt

Nicht unverdient setzte sich das dezimierte HBW-Perspektivteam gegen Willstätt durch. Routinier Lars Friedrich erlöste die Schwaben in der Schlussminute, am Ende gewannen die „Jung-Gallier“ das baden-württembergische Derby gegen die abstiegsbedrohten Ortenauer mit 28:26 (15:14).

Späte Entscheidung: Dezimierter HBW 2 müht sich zum 28:26-Sieg gegen den TV Willstätt

Der HBW 2 gewann das Heimspiel gegen Willstätt.

Die personellen Alternativen von André Doster waren überschaubar: mit nur vier Akteuren auf der Bank. Der HBW 2-Coach ließ in der ersten Spielphase mit zwei Kreisläufern gegen die kompakte 6:0-Abwehr der Ortenauer angreifen.

Clever interpretierte Tobias Heinzelmann diese Rolle – mal auf seiner angestammten Position in der Nahdistanz, mal im rechten Rückraum. Konsequenter arbeiteten die Kreisstädter das Team von Trainer Ole Andersen zunächst ab, drehten einen knappen Rückstand in eine 4:2-Führung (5. Minuten).

Defensive steht gut

Auf der Gegenseite nahmen die Gäste das Tempo raus, scheiterten immer wieder an Balingens Keeper Mario Ruminsky. Der harmonierte glänzend mit seiner Defensivabteilung. Stark im Eins-gegen-Eins schraubte Heinzelmann das Ergebnis früh in die Höhe: auf 6:2 (8.).

Bitter für das Perspektivteam des schwäbischen Bundesligisten, dass sich Christoph Foth bei einer Abwehraktion verletzte und behandelt werden musste. Es folgten zwei Fahrkarten der jungen „Gallier“. Die blieben ohne Konsequenzen – Niklas Diebel konservierte den Vier-Tore-Vorteil der Gastgeber (8:4/13.).

Willstätt läuft hinterher

Der Traditionsverein aus Südbaden blieb weiter blass, spielte nicht präzise genug in der Offensive und hatte auch in der Abwehr Schwierigkeiten. Balingen-Weilstetten 2 nutzte das aber nicht, schloss schlampig ab. Dennoch führte die dezimierte Doster-Truppe weiter deutlich: mit 10:6 (17.).

Andersen reagierte, bat zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Klug justierte der Däne nach, brachte konsequent den siebten Feldspieler. Nach zwei Treffern von Marius Oßwald waren die Ortnauer dran (10:8/21.) – und es war wieder alles offen. Daniel Schliedermann sorgte schließlich für den 12:12-Ausgleich (25.). Zur Pause legten die Balinger noch einmal vor, führten knapp mit 15:14.

Umkämpftes Kräftemessen

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein Duell auf Augenhöhe – mit nun leichten Vorteilen für die Südbadener. Die verteidigten besser und ließen vorne weniger liegen. Nach einem 0:3-Negativlauf lagen die Balinger zurück, mussten trotz der Personalmisere und kleinerer Blessuren mehr investieren.

Das taten sie auch, egalisierten durch Jan Bitzer und Ruminsky (17:17/35.). Auch in der Folge setzte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend ab. Willstätt räumte immer wieder über die Außen ab oder profitierte von den Wurfqualitäten von Torjäger Felix Gäßler. Der HBW 2 hielt dagegen, war immer wieder durch Lars Friedrich erfolgreich. Willstätt wackelte, weil die Andersen-Taktik nicht mehr griff und die „Jung-Gallier“ besser verteidigten.

Entscheidung fällt erst spät

Bitzer stellte schließlich den alten Abstand wieder her, wuchte die Kugel über den Scheitel von Josip Kvesic zum 24:20 in die Maschen (44.).

In der Schlussviertelstunde verpasste der HBW 2 zunächst die Vorentscheidung, geriet beim 23:25 (51.) gewaltig unter Druck. Friedrich machte 41 Sekunden vor dem Abpfiff mit dem 28:25 den Deckel drauf.