Handball

Sorge um den Spielmacher: Saueressig-Verletzung schockt den HBW Balingen-Weilstetten

16.08.2021

Von Marcus Arndt

Sorge um den Spielmacher: Saueressig-Verletzung schockt den HBW Balingen-Weilstetten

© Wolf

Am Dienstag ist bei Lukas Saueressig ein MRT geplant.

Das Ergebnis im Kleinen Finale war am Wochenende beim S-Cup nach drei intensiven Turniertagen Nebensache. Immer wieder sprachen Trainer und Teamkollegen mit Lukas Saueressig, der sich an der Schulter verletzt hatte.

Gegen die klassentiefere SG BBM Bietigheim prallte Saueressig in der Schlussphase bei einer Abwehraktion mit Tim Dahlhaus zusammen und musste minutenlang auf dem Spielfeld behandelt werden.

In der Folge kehrte der Balinger Regisseur nicht mehr auf die Platte zurück, kühlte stattdessen die lädierte linke Schulter. „Die Verletzung von Lukas Saueressig kann uns richtig wehtun, weil wir einige Dinge anpassen müssten“, bangt Jens Bürkle, welcher beim Klassiker im Schwarzwald auf zahlreiche Leistungsträger verzichten musste.

„Wollten kein Risiko eingehen“

Neben den verletzten Oddur Gretarsson, James Junior Scott und Kristian Beciri fehlten gegen Bietigheim Björn Zintel, Nikola Stevanovic und Marcel Niemeyer. Torjäger Vladan Lipovina bekam gegen die Viaduktstädter noch ein paar Minuten, wurde in der Folge aber von Luca Mastrocola aus dem Balinger Perspektivteam ersetzt. „Wir haben in den verschiedenen Spiele viele Leute geschont“, erklärte der Balinger Komandogeber, „wollten kein Risiko eingehen.“

Niemeyer klagte nach dem Auftaktspiel gegen die HSG Konstanz (Endstand: 26:22) über Probleme im Knie, Stevanovic fehlte aufgrund einer Verletzung am hinteren Oberschenkel. Bei Zintel und Lipovina war es nach dem intensiven Halbfinalduell mit dem Ligarivalen HSG Wetzlar (27:28) eine reine Vorsichtsmaßnahme.

HBW dominiert Anfangsphase

Gegen Bietigheim erwischte der HBW trotzdem den besseren Start, führte in der Anfangsphase deutlich: mit 4:0 (6. Minute) und 5:1 (8.). In der Folge fehlten den Schwaben gegen die robuste SG-Defensivabteilung um Paco Barthe und Sven Weßeling im Mittelblock einfach die Mittel und die adäquaten Alternativen auf der Bank. Noch vor der Paue egalisierte das Team von Iker Romero, das nach dem Seitenwechsel dominierte.

Beim 19:20 (41.) kamen die „Gallier“ noch einmal in Schlagdistanz – die Ergebniswende blieb allerdings aus. „Wir haben gesehen, dass wir eine extreme Fitness brauchen, das hat man auch in der Verteidigung der gegnerischen Kreisaktionen gesehen“, analysierte der Sportwissenschaftler, nachdem die Viaduktstädter immer wieder aus der Nahdistanz über Jonathan Fischer erfolgreich waren. Den wuchtigen Kreisläufer brachten die Balinger nicht mehr verteidigt.

Ergebnis zweitrangig

„Platz vier geht einigermaßen in Ordnung“, bilanzierte Bürkle nach der 24:27-Pleite. Er fügte hinzu: „Das Ergebnis ist mir eigentlich gar nicht so wichtig, wenn ich ehrlich bin. Das Fazit wird mit der Verletzung von ‚Luki‘ natürlich schon massiv getrübt. Das hat uns wehgetan, auch in der Nachbetrachtung des Turniers. Weil wir sonst nämlich wirklich viele gute Momente hatten – auch gegen Bietigheim, als wir noch Kräfte beisammen hatten.“

Der Start sei wirklich sehr gelungen gewesen, analysierte der 40-Jährige, „in der ersten Halbzeit spielen wir es trotz fehlender Stammbesetzung gut. Von daher bin ich vom Ergebnis nicht wahnsinnig enttäuscht. Aber klar, wir hatten uns mehr erhofft.“

Derby-Pleite tut weh

Die Niederlage gegen den württembergischen Rivalen „tut weh“ (O-Ton Bürkle), aber die Verletzungen seien viel, viel schlimmer. „Niemeyer ist etwas überbelastet“, so der Balinger Coach, „bei Zintel war es eine reine Vorsichtsmaßnahme. Damit war der Kader schon auch dünn. Lipovina hat Überlastungserscheinungen am Wurfarm, sodass wir nach ein paar Minuten gesagt haben, dass wir ihn auch rauslassen. Ich glaube, viele kriegen wir recht schnell wieder auf die Beine, bei ‚Luki‘ müssen wir schauen, was da entsteht.“

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