Sorge der Rosenfelder Katholiken unbegründet: „Kirchenschließung ist kein Thema“

Von Rosalinde Conzelmann

Unter den rund 1000 Rosenfelder Katholiken der Seelsorgeeinheit Am Kleinen Heuberg, macht das Gerücht die Runde, dass ihre Kirche nicht mehr aufmacht. Das ist aber mitnichten so. Auf Nachfrage der Redaktion stellt Dekan Pater Augusty Kolamkunnel, klar, dass die Tür des Gotteshauses, die seit Januar für Präsenzgottesdienste geschlossen ist, nicht für immer zu bleiben soll. Es ist ein vorübergehendes, coronabedingtes Personalproblem, das für die Schließung verantwortlich ist.

Sorge der Rosenfelder Katholiken unbegründet: „Kirchenschließung ist kein Thema“

In der Rosenfelder Kirche St. Maria finden seit Januar keine Präsenzgottesdienste statt, weil es an Ordnern fehlt.

„Sobald es die Situation zulässt, werden wir wieder Gottesdienste in der Kirche St. Maria feiern“, betont der Geistliche und fügt an: „Solange ich hier leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit bin, soll es weitergehen wie bisher.“

Ordner und Vorsänger hat aufgehört

Dass es seit Januar eine Zäsur gibt und keine Gottesdienste gefeiert werden, hat einen Grund. In Pandemiezeiten gelten für die Präsenzgottesdienste strenge Abstands- und Hygieneregeln, für deren Einhaltung und Durchführung Freiwillige aus der Kirchengemeinde zuständig sind. Der bisherige zuverlässige Ordner und Vorsänger ist über 60 Jahre alt und hat zum Jahresende aufgehört, sagt Pater Augusty. Er war dafür verantwortlich, dass vor den Gottesdiensten alles desinfiziert wurde und hatte zudem ein Auge darauf, dass vor, während und nach den Gottesdiensten Maskenpflicht und Abstandsregeln eingehalten wurden. Zudem notierte er die Adressen der Besucher für eine mögliche Nachverfolgung. Ebenso bekleidete der Rosenfelder Katholik das Amt des Vorsängers.

Ordnersuche war erfolglos

Laut Augusty war die Seelsorgeeinheit nicht untätig und hat versucht, Mitarbeiter zu finden. Bislang ohne Erfolg. „Denn ohne diese Unterstützung gehe es nicht“, bekräftigt der Dekan. Es wäre sogar besser, wenn sich mehrere Helfer aus der Kirchengemeinde für diese Aufgabe finden würden. „Dann könnten sie sich abwechseln“, so Pater Augusty.

In der kleinen Kirche St. Maria fanden vor der Pandemie immer freitags und sonntags Präsenzgottesdienste statt und einmal pro Monat ein Wortgottesdienst. Laut Pater Augusty war vor Corona das Kirchlein immer fast voll. „In St. Maria ist der Pfarrer dem Volk nah“, sagt er.

Von Mai bis Weihnachten 2020 sind zur einmal wöchentlichen Eucharistiefeier noch zwischen 10 bis 15 Besucher gekommen. „Das ist nicht viel, aber in Pandemiezeiten ist es gut, wenn die Kirche nicht zu voll ist“, sagt er.

Der Pfarrer hält eine einsame Messe

Auch wenn das Tor offiziell geschlossen ist, herrscht dennoch geistliches Leben in Sankt Maria. Einmal pro Woche feiert Pater Augusty eine einsame Eucharistiefeier in Rosenfeld. Warum? „Ich möchte nicht, dass meine Gotteshäuser ohne Messen sind“, erklärt er.

Ebenso ist Sankt Maria immer sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Gläubige haben dann die Möglichkeit für ein stilles Gebet. Oder sie können am Hoffnungsbrunnen, ein aufgestelltes Glasgefäß, ihre Sorgen, Ängste, Fürbitten, Dankbarkeit und alles, was sie bewegt auf einen Zettel schreiben und dort einwerfen. „Ich nehme die Zettel mit und bringe sie in der Eucharistiefeier vor Gott vor“, so der Seelsorger.

Die anderen Kirchen sind auf

Während St. Maria vorübergehend geschlossen ist, finden in den anderen Kirchen der Seelsorgeeinheit in Binsdorf, Erlaheim und Geislingen Präsenzgottesdienste unter Einhaltung der geltenden Corona-Beschränkungen statt, weil genügend Helfer zur Verfügung stehen.