Solide Ausgangssituation: HBW Balingen-Weilstetten startet in die finale Saisonphase

Von Marcus Arndt

Mit dem Sieg über Essen festigten die „Gallier„ Rang 16, haben vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. „Ich denke, wir sind in der Lage, die Liga zu halten“, sagt Jens Bürkle gewohnt unaufgeregt.

Solide Ausgangssituation: HBW Balingen-Weilstetten startet in die finale Saisonphase

Am Donnerstag tritt der HBW in Magdeburg an, am Sonntag kommt Minden.

Die solide Ausgangsposition erarbeiteten sich die Schwaben mit überraschenden Siegen in der ersten Halbserie sowie wichtigen Erfolgen 2021 gegen die direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. Das war nach dem „frustrierenden Saisonauftakt“ (O-Ton Bürkle) mit 0:12 Zählern und einer mageren Punkteausbeute in der „Hölle Süd“ nicht unbedingt zu erwarten.

Starke Auswärtsbilanz

Doch das Team um Kapitän Jona Schoch korrigierte den Stotterstart – und auch in der Balinger SparkassenArena läuft es seit der WM-Pause besser. „Ich glaube, wir haben es geschafft, uns immer wieder aus Problemsituationen herauszuarbeiten“, erklärt der HBW-Coach. Er ergänzt: „Wir haben eine sehr fleißige Mannschaft – und eine, was die Jahre in der Bundesliga angeht, sehr junge Mannschaft.“ Diese sei in der Lage, die Klasse zu halten, urteilt der erfahrene Übungsleiter, welcher eine „ein ganz enges Ding bis zum Schluss“ prognostiziert.

Optimistisch gehen die „Gallier“ in die letzten elf Spiele. Nicht grundlos. „Was positiv ist“, nimmt der ehemalige Erstliga-Kreisläufer den Gesprächsfaden wieder auf, „dass wir immer wieder Lösungen für die Probleme, die wir hatten, gefunden haben. Auch unsere Auswärtsbilanz (10:16 Punkte, Anm. d. Red.) ist sehr gut. Das ist vielleicht auch den leeren Hallen etwas geschuldet. Aber wir haben extrem viele gute Ergebnisse produziert, auch gegen echt gute Mannschaften.“

Zu früh für ein Fazit

In Kassel siegten die Schwaben mit 25:24 zum Start in die Rückrunde, welche nach den Big Points gegen Nordhorn-Lingen (Endstand: 35:24) und Essen (31:28) „alle Möglichkeiten offen lässt“, wie es Bürkle formuliert. „Unsere Platzierung ist Stand heute eine gute. Das kann aber in zwei Wochen schon wieder ganz anders sein“, sinniert der Sportwissenschaftler, „deshalb möchte ich nicht zu früh ein Fazit ziehen.“

Er hätte gerne vier Punkte mehr auf der Habenseite, gesteht der 40-Jährige allerdings ein, welcher eine Steigerung bei seiner Mannschaft ausmacht. „Wir haben viele Leute, die sich sehr gut entwickelt haben“, meint der HBW-Trainer, „auch unsere Neuzugänge, welche wenig oder keine Erstliga-Erfahrung hatten. Man sieht, dass Moritz Strosack immer besser reinkommt – ‚Fabi‘ Wiederstein wird immer stärker. Auch James Junior Scott hat schon gute Spiele gemacht und wichtige Beiträge geleistet. Ich bin mir aber sicher, dass er es noch besser kann.“

Kristian Beciri, nach dem Niemeyer-Ausfall aus Eisenach nachverpflichtet, Björn Zintel und Mario Ruminsky setzen ebenso wichtige Akzente. „Von daher finde ich, dass wir das Corona-Jahr, was die Neuzugänge angeht, gut gestaltet haben“, so Bürkle weiter, „und eine Mannschaft auf die Beine gestellt haben, welche liefern kann.“

Trotz markanter Rochaden und einem coronabedingt stark eingedampften Etat präsentiert sich der Aufsteiger von 2019 (17:37 Punkte), der am Donnerstag in Magdeburg gefordert ist, auf Augenhöhe mit der Mitbewerbern um den Klassenerhalt, hat vier Zähler mehr auf der Habenseite als die Verfolger Ludwigshafen (13:39) und Nordhorn-Lingen (13:43). Sechs sind es bereits auf Essen.

Extrem trainingswillig

Nach dem Umbruch im Vorjahr haben die Protagonisten neben der Platte, Bürkle und Manager Wolfgang Strobel, eine konkurrenzfähige Truppe zusammengestellt. „Dass es ein paar Spieler, die sehr, sehr gut und konstant spielen ist jedem klar, da muss ich keine Namen nennen“, erklärt Bürkle, der auf starkes Kollektiv setzt: „Alle sind extrem bemüht und trainingswillig, gehen auch diese besondere Situation mit den leeren Hallen mit einer sehr guten Moral an. Es gibt keinen, von dem ich enttäuscht bin – das sage ich aus voller Überzeugung.“