Sinkende Inzidenz, aber hohe Patientenzahlen im Krankenhaus: Das steckt dahinter

Von Benno Haile

In den vergangenen Tagen steuerte die Inzidenz langsam aber sicher in Richtung der magischen 50-Marke. Dennoch bleiben die Belegungszahlen mit Corona-Patienten im Zollernalb-Klinikum auf hohem Niveau. Wir haben nachgefragt, warum das so ist.

Sinkende Inzidenz, aber hohe Patientenzahlen im Krankenhaus: Das steckt dahinter

Aktuell gibt es noch freie Kapazitäten auf den Intensivstationen des Zollernalb Klinikums. Aufgrund der stark schwankenden Belegungszahlen kann sich die Lage aber schnell ändern. (Symbolfoto)

Seit Heiligabend, an dem mit 235 der höchste Inzidenzwert im Zollernalbkreis erreicht wurde, nahm der Wert ab. Mittlerweile liegt er nur noch knapp über der 50-Marke. Dennoch bewegen sich die Zahlen von Coronapatienten im Zollernalb-Klinikum auf hohem Niveau.

Aktuell (Stand Freitag) liegen 34 Patienten mit gesicherter Covid-19-Diagnose im Zollernalb-Klinikum. Vier davon auf Intensivstation.

Aktuell noch Kapazitäten frei

Wie die Klinik auf ZAK-Anfrage schriftlich mitteilt, gibt es aktuell noch freie Betten auf der Intensivstation: „Vor zwei Tagen noch war diese Kapazität deutlich geringer.“

Allgemein unterliegen die Belegungszahlen starken Schwankungen und sind von vielerlei Faktoren abhängig – nicht nur der Corona-Entwicklung: „Die Belegungszahlen der Intensivstationen resultieren immer aus Covid-Fällen und anderweitig kritisch kranken Patienten.“

Die schwankende Zahl von versorgungspflichtigen Notfällen, die Gesundung der Patienten und nicht zuletzt auch Sterbefälle beeinflussen die Belegungszahlen.

Nicht immer können alle Betten belegt werden

Ebenso spielen Hygieneaspekte eine Rolle, wie viele Betten belegt werden können: So können Zweibettzimmer beispielsweise nur einheitlich entweder mit Covid-Patienten oder Covid-freien Patienten belegt werden. „Dies bedeutet, dass je nach Patientenzahl und Isolationsstufe vorhandene Betten nicht belegt werden dürfen“, teilt das Klinikum mit.

Sinkende Inzidenzzahlen machen sich zudem erst verspätet auf den Intensivstationen bemerkbar. “Aufgrund des Krankheitsverlaufs von Covid-19 spiegelt die Belegung der Intensivstationen immer die Inzidenz vor zwei bis drei Wochen wider.“

Zudem zeichne sich die Krankheit durch Ausbruchsgeschehen aus, die regional höchst unterschiedlich sein können. Die Wahrscheinlichkeit für intensivpflichtige Verläufe ist stark vom Patientenalter abhängig. Das Zusammenspiel dieser Faktoren führe dazu, dass von überregionalen Infektionszahlen nur sehr bedingt auf die lokale Situation geschlossen werden könne.

Schwankungen sind groß

Gemeinsam mit den Patientenbewegungen führe dies dazu, dass die Intensivstationen bis vor wenigen Tagen noch mit acht bis zehn Covid-Patienten belegt waren, wohingegen am Freitag noch vier Covid-Patienten auf der Intensivstation behandelt werden.

„Die Schwankungen sind also groß. Ein verlässlicher Trend kann nur über längere Zeiträume ermittelt werden.“